Mieterstrom? Gebäudestrom? Was ist das eigentlich?!
Spätestens seit dem Beschluss des #Solarpaket 1, welches ab heute, dem 16. Mai greift, ist Gebäudestrom in der Energie- und Wohnungswirtschaft in aller Munde. Aber wo genau liegt überhaupt der Unterschied zum bereits bekannten Mieterstrommodell?
Zuallererst einmal die große Gemeinsamkeit: Beide Modelle beschäftigen sich grundlegend mit der Ausstattung von Mehrfamilienhäusern mit PV-Anlagen.
Bisher war dies über das Mieterstrommodell möglich. Hier ist jedoch für den Betreiber der PV-Anlage (bzw. stellvertretend der Mieterstrom-Dienstleister) verpflichtend, gleichzeitig als Gesamtstromanbieter aufzutreten. Das bedeutet, dass er den Reststrom, den die teilnehmenden Wohnungen im Haus über die aktuelle Produktion der PV-Anlage hinaus verbrauchen, selbst an diese liefern muss. Er hat also die gesamte Stromversorgung, Energiebilanzierung und Abrechnung sicherzustellen.
Mit dem Solarpaket 1 wird nun zusätzlich das Modell der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ (oder kurz: Gebäudestrom) ermöglicht. Hier ist der Immobilienbesitzer Betreiber der PV-Anlage. Dieser verkauft den Strom, den die Anlage produziert, über einen Gebäudestromvertrag und Verteilungsschlüssel direkt an die teilnehmenden Endverbraucher. An die Verbraucher kann jedoch maximal die Strommenge verteilt werden, die aktuell erzeugt wird. Den Reststrom beziehen die Teilnehmenden über einen (bestehenden) Stromlieferanten eigener Wahl aus dem öffentlichen Netz. Der Betreiber gibt an den VNB außerdem die Informationen über die erzeugte Strommenge und den Verteilungsschlüssel weiter, woraufhin dieser die Stromflüsse der PV-Anlage bilanziert.
Ziel des neuen Modells ist es, das bislang mäßig erfolgreiche Mieterstrommodell um eine simplere und weniger bürokratische Option zu ergänzen und damit mehr Mietshäuser für die Ausstattung mit PV-Anlagen attraktiv zu machen, ohne die Anlagenbetreiber in weitere Verantwortlichkeiten zu drängen.
Glaubt ihr, das im Solarpaket vorgestellte Konzept kann dieses Ziel erreichen oder seht ihr darin neue Herausforderungen?
Vielen Dank an Niklas für die Zusammenfassung!