Beitrag von Thomas Tuma

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Chefautor | Mitglied der FOCUS-Chefredaktion | Mission Wundertüte | KI-frei

#Klimawende in vier Schritten - so geht's Der Hamburger #Familienunternehmer Michael Otto hat sich schon mit Umweltschutz beschäftigt, als selbst die Eltern mancher heutiger "Klimakleber" noch nicht geboren waren. Ottos Öko-Erweckungserlebnis wurde 1972 der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome, dessen Mitglied er seit vielen Jahren ist. Seither trimmt er nicht nur sein eigenes Unternehmen auf Nachhaltigkeit. Für unsere aktuelle Serie "Fitness-Agenda für Deutschland" bat ich den 81-jährigen Ausnahmeunternehmer um eine Skizze, wie Ökologie und Ökonomie zu versöhnen wären. Hier das Vier-Punkte-Programm seiner Empfehlungen: ▶ Wettbewerbsfähige #Energiepreise Die Transformation der Gesellschaft und der Industrie erfordert große Mengen an grüner Energie. Nur wenn nachhaltiger Strom und grüner #Wasserstoff zu international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen, kann die Industrie die Transformation umsetzen und Arbeitsplätze erhalten. ▶ Einheitliche Standards und Leitmärkte Effiziente Regulierungen und Standards reduzieren Unsicherheiten. Deshalb brauchen wir einen effektiven CO₂-Preis und grüne Leitmärkte. Diese müssen international harmonisiert werden, damit Europa nicht die Wettbewerbsfähigkeit verliert. Die Anstrengungen, einen einheitlichen CO₂-Preis international einzuführen, müssen intensiviert werden. In die öffentliche Beschaffung und staatliche Kapitalanlagen müssen einheitliche Nachhaltigkeits-Standards als Pflichtkriterien für die Vergabe aufgenommen werden. ▶ Weniger Bürokratie bei Bund, Ländern und Kommunen Wir müssen in eine vollumfänglich digitalisierte Verwaltung und in gut ausgebildete Fachkräfte in den zuständigen Behörden investieren. Genehmigungsprozesse und Fördermaßnahmen müssen in allen Bereichen beschleunigt, vereinheitlicht und vereinfacht werden. ▶ Eine sozialverträgliche Transformation Transformation bedeutet Veränderung – nicht nur für die Wirtschaft, sondern für uns alle. Wir müssen die Umsetzung sozialverträglich gestalten, einkommensschwache Gruppen aktiv entlasten und für Akzeptanz werben. Gerade der letzte Punkt scheint mir aktuell sehr wesentlich zu sein. Denn wir befinden uns nicht nur in einer Klimakrise, sondern auch in einer Kommunikationskrise. Ottos Fazit: "Wenn es uns allen nicht gelingt, für diese Transformation zur #Klimaneutralität ausreichend Aufmerksamkeit, Zustimmung und Akzeptanz – kurz: einen Common Ground – zu schaffen, wird uns der Wandel nicht gelingen. Dann erst wird wahr, was uns The Club of Rome vor 50 Jahren ins Stammbuch geschrieben hat: die Grenzen von #Wachstum und #Wohlstand." Ökologie ohne Ökonomie geht nun mal nicht. Oder habe ich was übersehen? 🌞   © Foto: Jewgeni Roppel fürs FOCUS Magazin

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Thomas Tuma

Chefautor | Mitglied der FOCUS-Chefredaktion | Mission Wundertüte | KI-frei

6 Monate

Den ganzen Essay von Michael Otto finden Sie im aktuellen FOCUS Magazin, wie auch den dritten Teil unserer Serie "Fitness-Agenda für Deutschland", in dem es um den Ausbau der Netze und die Energiepreise geht. Wir lesen uns! P.S.: Heißt es eigentlich DER Essay oder DAS Essay? Ich bin mir da selbst nie sicher 😊

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Jörg Jessen

Founder @ AUTHADA

6 Monate

Für eine Klimawende braucht es in Deutschland in der Tat einen "Common Ground", um Wirtschaft und Umwelt miteinander nachhaltig zu versöhnen. Nur dann ist Wachstum und Wohlstand möglich und ist statt Degrowth das mehr Erfolg versprechende Konzept. Danke für das Interview mit Michael Otto als Familienunternehmer und seinen langjährigen Einsatz für Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch durch die Gründung seiner Stiftungen wie Umweltstiftung Michael Otto und Michael Otto Foundation for Sustainability.

Evtl. könnte man noch die von Habeck erklärte ("erfunden" wurde sie schon lange vorher) Strategie nennen, dass Deutschland Technologieführer in den für eine ökologisch verträgliche Wirtschaft notwendigen Zukunftstechnologien werden solle. Als Ziel und in Hinblick auf Deutschlands Ingenieurstradition absolut richtig und es würde der Deutschen Wirtschaft einen riesen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Nur klappt die Umsetzung im international Vergleich bisher nur mässig.

Dr. Markus Beckers

Managing Partner bei Schick und Schaudt Rechtsanwälte | Restrukturierung von Unternehmen, Arbeitsrecht

6 Monate

Das Problem liegt aktuell daran, dass Deutschland den ineffizientesten und teuersten Weg beschritten hat. Bezahlbaren grünen Wasserstoff wird es absehbar nicht geben. Die Preise sind derzeit astronomisch. Wir brauchen mehr Pragmatismus. Hätte man zB auf Atomkraft statt auf Gas und Kohle gesetzt, wären wir schon weiter. Dann wäre auch die Akzeptanz des E-Autos und der Wärmepumpe größer. Aber so, wie es jetzt geschieht, ergibt das alles nicht zuletzt unter Berücksichtigung der hohen Kosten auch klimatisch wenig Sinn.

Sabine Schneider

Ökonomin, Leaderin & Gründerin von Sheiza's® - The Original, seit 2012, Pionierin für ganzheitlich gesundes Wachstum von (Öko) Systemen weltweit. ➡️ Mission: Nachhaltiges Leadership auf allen Ebenen der Entwicklung.

5 Monate

Grundsätzlich bieten die komplexen Zusammenhänge zwischen #Ökonomie und #Ökologie viele, auch bislang ungenutzte Möglichkeiten. Ob diese komplexen Potenziale erkannt und auch genutzt werden, hängt vom Menschen selbst ab. Stichwort: Eigenverantwortung. Mich selbst haben ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge immer begleitet. U.a. deshalb konnte ich schon vor 20 Jahren mit Investoren zusammenarbeiten, die ökonomische und ökologische Aspekte in ihre Entscheidungen einbezogen haben. Was mir auffällt, ist, dass erst jetzt, u.a. über 50 Jahre nach Erscheinen des ersten Berichts des Club of Rome, wirklich ein kollektives Umdenken stattfindet, wo es an allen Ecken und Enden brennt und viele Menschen noch gar nicht darauf vorbereitet sind. Das ist m.E. die Crux. Denn nachhaltige Umsetzung braucht eben auch die #Fitness von Menschen. Und genau die hat sich sukzessive verschlechtert. Nur 2 Beispiele: Die Zunahme von psychischen Erkrankungen und das Absinken der Bildungsqualität und des Bildungsniveaus. Faktoren, die die nachhaltige Veränderungs-, Umsetzungs- und Wettbewerbsfähigkeit massiv beeinflussen.

Holger J. Brinkmann

Dipl.-Finanzwirt (FH), RA, StB, LL.M. bei Kanzlei Brinkmann

6 Monate

In Deutschland wird Umweltschutz und Klimaschutz zu wenig marktwirtschaftlich gedacht und umgesetzt. Der Wirtschaftsminister setzt auf eine staatlich bürokratische planwirtschaftliche Transformation, die die Wettbewerbsfähigkeit und Angebotsbedingungen für Produktion und Wertschöpfung verschlechtern. Daher ist Deutschland bei Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit absteigend. Die Zustimmung der Bevölkerung schwindet weil Wohlstand rückläufig ist und die Lebensbedingungen schlechter werden (Wohnbau, Inflation durch hohe Energiepreise). Die Grünen befinden sich in einer tiefen Krise mit gerade noch 11 Prozent Zustimmung Tendenz fallend. Ohne mehr Marktwirtschaft in der Klimapolitik wird die Transformation die Gesellschaft weiter polarisieren.

Rita Klee

,,Wo sind die Menschen, die ihre Sprache verantworten und ihre Wirksamkeit auf den neusten Stand bringen? Die mit Leichtigkeit und Freude die grossen Gewinne unserer Zeit realisieren?" Coach, Rednerin, CEO

6 Monate

Ökologie ohne Ökonomie geht nun mal nicht. Oder habe ich was übersehen? Nun ich würde sagen Transformation geht eben nicht ohne die weiter Entwicklung der Kommunikation zu verursachen. Denn es ist die Kommunikationkrise, die die Transformation behindert. #TheCommonGround definieren ist Spracharbeit. Das Ende des Wachstums passiert dann, wenn unsere Sprache vergessen hat, dass die Grenzen unserer Sprache, die Grenzen unserer Welt bedeuten. Gut, wer sich an das Richtige erinnert.

Dr. Benedikt von Walter

Digital Business Expert | Lecturer Executive Education

6 Monate

Herr Otto ist einfach toll! Wer auf Club Of Rome hört und wer auf Herrn Otto hört, der ist (da selbe Denkschule) inhaltlich auch für die Agenda von #RobertHabeck. In Sachen Kommunikation können die #Grünen natürlich jede Menge von Herrn Otto lernen. Ganz klar.

Bernd A. Wilken

Autor von "Alter - ich umarme Dich“ • Executive Coach • Werteorientierte Führung

6 Monate

Großartiger Unternehmer, zu Recht Ehrenbürger Hamburgs (ok, Udo Lindenberg mag ich auch). Hätte sich Otto nur vor gut 20 Jahren auf Einladung von Bezos an Amazon beteiligt, wie die Presse schreibt.

Helmut Geduldig MBA

Lehrbeauftragter an der DHBW Mannheim, DHBW Karlsruhe, DHBW Lörrach, DHGE Eisenach, HWR Berlin

6 Monate

Na dann fangen wir doch mal bei der sozialverträglichen Transformation an: Wann und in welcher Höhe wird denn das versprochene Klimageld ausgezahlt?

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