Nach einem Lehramtsstudium 👩🏫 👨🏫 sollte man im Unterrichtsfach versiert sein, über didaktische Kompetenzen verfügen, mit den formalen Aspekten der Leistungsbeurteilung vertraut sein und viele weitere Fähigkeiten erworben haben. Zum Handwerkszeug von Lehrer:innen gehört auch – zumindest finden sich im allgemeinen Teil des Curriculums Beschreibungen dazu – eine Haltung, die das Handeln im Schulalltag durchdringt und unter dem Begriff „pädagogisches Ethos“ zusammengefasst werden kann. „In Schule und Unterricht begegnen wir ständig Situationen, für die es keine vorgefertigten Rezepte gibt. Vielmehr erfordern diese Reflexion vor, während und nach dem Handeln“, erklärt Gabriele Schauer vom Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung. Ein reales Beispiel dazu: Eine Englisch-Lehrperson wurde von der Unruhe in einer Klasse überrascht und darüber informiert, dass gerade eine Mathematikschularbeit stattgefunden hat. Auf Nachfrage der Schüler:innen entschied sie, das Grammatikthema zu verschieben und stattdessen ein englisches Spiel durchzuführen. Was bedeutet es für ihre Rolle als Lehrperson, wenn sie von ihrem Plan abweicht? Welche verschiedenen Perspektiven, Regeln und Werte, auch die eigenen, treffen im Konfliktgeschehen aufeinander? Was ist legal, was ist legitim? Was ist hier pädagogisch gutes Handeln? Auf Fragen wie diese kann es nicht die eine richtige Antwort, jedoch eine reflektierende Auseinandersetzung mit dem Geschehenen geben. „Als urteilsfähiges Können schlägt pädagogisches Ethos eine Brücke zwischen Regeln, Werten, den daraus resultierenden Handlungen sowie der Reflexion darüber“, erläutert Gabriele Schauer den komplexen Begriff. Weil die Entwicklung von pädagogischem Ethos als bedeutender Teil von Professionalität betrachtet wird, haben Bildungswissenschaftler:innen verschiedener Universitäten ein Handbuch mit dem Titel „ELBE – Ethos im Lehrberuf“ erarbeitet. Finanziert durch die Robert Bosch Stiftung wurde es für den Einsatz in der Lehrer:innenbildung an Hochschulen konzipiert. Es kombiniert theoretische wissenschaftliche Konzepte mit Praxisbeispielen und Reflexionen dazu. #lehramt #lehrerinnenbildung #ethos #schule #unterricht #uniinnsbruck #seit1669 📸 : Andreas Friedle
Beitrag von Universität Innsbruck
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Für mich war und ist es schwer, ordentlich zu schreiben. Ich habe eine "eigenwillige" Schrift. Dies hat weniger mit einer grundsätzlichen Unfähigkeit der Feinmotorik zu tun, als mit der Menge an Daten, die ich verarbeiten muss. Als Autist nehme ich deutlich mehr Daten-Pakete auf und muss sie bewusst verarbeiten. Beim Schreiben von Hand in einem lauten Raum habe ich ggf zu wenig Ressourcen für die flüssige Motorik. Trotzdem bin ich ein Verfechter der Idee, Kindern in der Grundschule das Schreiben von Hand sorgsam und unterstützend beizubringen. Sie sollten spüren können, wie sich Striche und Rundungen zu Buchstaben, Worten und Ideen verwandeln. Viele Studien zeigen, dass Menschen sich Dinge besser merken können, wenn sie diese von Hand schreiben. Für mich war und ist das Schreiben von Hand eine Arbeitsleistung, die viel Energie kostet. Daher setze ich sie heute bewusst ein. Wenn ich im Job zügig einen Text erarbeiten muss, profitiere ich als Legastheniker beim Tastatur schreiben von einem guten Rechtschreibprogramm. Doch wenn ich etwas Neues lernen, dieses Wissen tief in meinem Gehirn verankern möchte, greife ich bewusst zu Stift und Papier. Genauer gesagt, zu einem altmodischen Kolbenfüller. Das Befüllen des Kolbenfüllers und das langsamere einprägende Schreiben gehören zum Ritual "das hier möchte ich Abspeichern und später wieder abrufen können". Ein ruhiger Raum, Stille, Fokussierung und meine Gedanken fließen in die Buchstaben und graben sich einen Weg in mein Gedächtnis. War Schreiben für mich anstrengend zu lernen? Ja. Ist es heute für mich ein Asset? Definitiv. Kann man meine Schrift gut lesen? Zu 95 % nein. Weil mein Hauptaugenmerk nicht auf "Schönschreiben" gerichtet ist, sondern auf das, was ich mit dem Führen meines Füllers meinem Gehirn mitgebe. Könnte ich "schön" schreiben? Ja, mit sehr viel Anstrengung, Konzentration und Zeit. Es erzeugt einen anderen Outcome, denn dann geht es um das schön Schreiben an sich. Als mein Vater verstarb, habe ich 85 Einladungen zur Trauerfeier bewusst in Schönschrift geschrieben. Es bedurfte tagelanger Arbeit, vieler Versuche und hoher Konzentration. Ich habe meine gesamte Kraft in das Schönschreiben gesteckt, denn es war ein Abschiednehmen von meinem Vater. Der Schreibvorgang wurde zum Sinnbild meiner Gefühle. Wenn ich dagegen zum Lernen schreibe, ist es ein Mittel, um das Wissen hinter den Worten aufzusaugen. So kann EINE Kulturtechnik in einem Menschen unendlich viel auslösen und erschaffen. Die Möglichkeiten dieser Kulturtechnik zu nutzen, sollten Kinder erlernen. Was sie als Erwachsene daraus machen, ist ihre individuelle Sache. Wichtig ist, dass wir Kindern die Chance geben, für sich zu wählen. Doch um zu wählen, müssen sie es erst einmal kennengelernt haben. Darin sehe ich die Aufgabe der Schule: einen bunten Potpourri an Wissen & Fähigkeiten (aus)bilden helfen.
Lehrer (GHWRS) | M.Ed. Sonderpädagogik | LRS-Therapeut (IFLW) & Trainer MKT | Geprüfter Wirtschaftsfachwirt (IHK) mit AdA (AEVO) | Journalist (DJK)
„Müssen Kinder noch mit der Hand schreiben lernen?“ - der Artikel von Kathrin Müller-Lancé, veröffentlicht am 24.10.2024 in der Süddeutsche Zeitung, beantwortet diese Frage. https://lnkd.in/eMJvCUby Shino Me #Schule #Bildung #Grundschule #Anfangsunterricht #Schreiben #Deutschunterricht
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„Aber das bedeutet ja, dass man die gesamte Lehrkräfteausbildung ändern muss?!“ Als ich letzte Woche in Frankfurt (Oder) bei Björn Nölte einen Vortrag über zeitgemäßes Lernen hielt, meldete sich ein Schülervater mit dieser Aussage zu Wort. Ich sprach von fächerverbindendem und fächerübergreifendem Lernen, von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, von veränderten Lehr- und Lernprozessen, von der Bedeutung von Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen Akteuren, von der Öffnung der Schule in den Stadtteil und ihrer Rolle als sogenannter Dritter Ort (Ort der Begegnung, Ort der Gemeinschaft), von gemeinschaftlichen und partizipativen Prozessen, in die möglichst die gesamte Schulgemeinschaft einbezogen wird („Whole School Approach“), von Lehrerinnen und Lehrern, die sich neben der Rolle als Inputgeber zunehmend in der Rolle Lernprozessbegleiterinnen und Lernprozessbegleitern verstehen, die Schülerinnen und Schüler coachen und dabei bewusst Beziehungen aufbauen und und und. Die Frage/Aussage des Vaters, wirft eine klare Frage auf. Ist die Lehrkräfteausbildung in dieser Form noch zeitgemäß? Natürlich hat sie sich in den letzten Jahren verändert. Viele neue und gute Elemente sind in die Lehrerausbildung eingeflossen. Aber am Ende des Tages steht eine Lehrprobe, in einer klassischen Unterrichtsstunde, in einem Fach, die 45 Minuten dauert und die den Großteil der Prüfungsleistung ausmacht. Dafür lassen sich sicherlich gute Argumente finden. Angehende Lehrkräfte müssen zeigen, dass sie Lernsequenzen planen und methodisch-didaktisch gut aufbereiten können. Sie müssen zeigen, dass sie gut und sicher in einer Klasse agieren können, Unterrichtsgespräche moderieren etc. Die entscheidende Frage ist aber: „Wird diese Form der Leistungsmessung den zukünftigen Anforderungen an Lehrkräfte gerecht? Ist die Gewichtung dieser Lehrprobe in der Gesamtbewertung der angehenden Lehrkräfte in dieser Höhe noch gerechtfertigt? Ich bin überzeugt, dass wir diese Fragen in Zukunft diskutieren werden! #lehrkräftebildung #referendariat
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🎤 3 Fragen an... ...unser Vorstandsmitglied Prof. Dr. Rolf Koerber, Dekan der Fakultät Erziehungswissenschaften, Studiendekan der Lehramtsstudiengänge Oberschule/Gymnasium sowie Projektleitung „Option technisches Lehramt“ (OptLA) am Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken an der Technischen Universität Dresden. 1️⃣ 𝘋𝘝𝘓𝘧𝘉: Was reizt dich an der Thematik der #Lehrkräftefortbildung? 𝘙𝘰𝘭𝘧 𝘒𝘰𝘦𝘳𝘣𝘦𝘳: #Schulentwicklung ist ein langwieriger Prozess. 🛠️ Die Fortbildung der Lehrkräfte ist, nach meiner Erfahrung und Überzeugung, eine der besten Möglichkeiten, Schulentwicklungsprozesse anzustoßen und zu begleiten.💡Für das Lernen von Schülerinnen und Schülern ist die Unterrichtsentwicklung als Teil der Schulentwicklung besonders wichtig. Lehrkräftefortbildung zielt besonders auf die Personalentwicklung und #Unterrichtsentwicklung. 📊 Die empirischen Studien der letzten beiden Jahrzehnte haben deutlich gemacht, dass es in hohem Maße auf das Handeln der Lehrkräfte ankommt. Dieses Handeln muss immer wieder neu justiert und diskutiert werden. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Einzelschule. Dafür bietet gute Lehrkräftefortbildung den Raum. 2️⃣ 𝘋𝘝𝘓𝘧𝘉: Was ist deiner Überzeugung nach der größte Hebel, um die Lehrkräftefortbildung in Deutschland zu verbessern? 𝘙𝘰𝘭𝘧 𝘒𝘰𝘦𝘳𝘣𝘦𝘳: Die Orientierung von Fortbildung an empirisch gut abgesicherten Standards. 🔑 Die Forschung hat hier klare Positionen herausgearbeitet, deren wichtigste Eckpfeiler es 2021 auch in die DIN 33459 „Anforderungen an die Überprüfung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der Kompetenzen von Lernbegleitern“ geschafft haben. Die Anwendung dieser Norm scheint mir aktuell der größte Hebel zu sein, um zunächst einmal eine bundesländerübergreifende gemeinsame Basis für die länderbezogenen Spezifika zu haben. 3️⃣ 𝘋𝘝𝘓𝘧𝘉: Mit welcher persönlichen Mission bist du im Vorstand des Vereins tätig? 𝘙𝘰𝘭𝘧 𝘒𝘰𝘦𝘳𝘣𝘦𝘳: Neben der Durchsetzung und Umsetzung der DIN 33459 und aktueller #Forschungsergebnisse zur Lehrkräftefortbildung ist meine persönliche Mission die Verbindung zur Wissenschaft, auch zu anderen Fachverbänden wie etwa zur Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften oder zur Gesellschaft für Fachdidaktik.📚 🌍 Außerdem liegt mir unsere internationale Vernetzung sehr am Herzen – hier bin ich gemeinsam mit Jochen Mogler aktiv. Im Train-the-Trainer-Programm engagiere ich mich gemeinsam mit Dieter Schoof-Wetzig und Kerstin Baumgart. --- 😊Wir freuen uns über so viel wissenschaftliche Expertise in unserem Vorstand und auf die weitere, wirkungsvolle Zusammenarbeit!
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Ein geschätzter Kollege und ich haben einen Beitrag für das Buch "Wirksamer Unterricht in BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)“ geschrieben, das in Kürze erscheint. Darin machen wir die Position stark, dass die Wirksamkeit von BNE insbesondere von einer angemessenen inneren Haltung der Lehrenden abhängt, die es erlaubt, Nachhaltigkeit in allen Dimensionen authentisch vorzuleben und zu vermitteln. Unsere Gedanken dazu sind folgende: Nachhaltigkeit bedeutet laut Brundtland-Definition, dass die jetzige Generation ihre Bedürfnisse in einer Weise erfüllt, die es auch zukünftigen Generationen ermöglicht, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Aktuell leben wir als Gesellschaft nicht so. Da es um Nachhaltigkeit in allen Bereichen (Dimensionen) geht (Natur, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur…) braucht es Bereitschaft, inter- bzw. transdisziplinär zu denken und immer wieder die Perspektive zu wechseln, um Akzeptanz für verschiedene Strategien und Priorisierungen zu entwickeln, Empathie und Wertschätzung zu üben, konflikt- und diskursfähig zu sein sowie Ambiguitäten aushalten zu können. Um überhaupt fähig zu sein, konstruktiv über Bedürfnisse und Werte sprechen zu können und sich wertschätzend darüber auszutauschen, ist u.M.n. eine bedürfnis- und beziehungsorientierte Art der Kommunikation wichtig. Sie trägt darüber hinaus zu einem gesunden Miteinander und mehr mentaler Gesundheit bei. Letztlich bedarf es u.E. einer systemisch-integrativen Denkweise, um die verschiedenen Bedürfnisse, Perspektiven, Wirkmechanismen und Phänomene in Wechselwirkung zu betrachten und letztlich sinnvolle Lösungsstrategien für mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass wenn man die Mühe investiert, die eigene Haltung auf diese Aspekte auszurichten bzw. sich ihnen zu öffnen, sprich Persönlichkeitsentwicklung in Richtung einer Nachhaltigkeit ermöglichenden und fördernden Grundhaltung betreibt, dann wird sich BNE ganz natürlich und niederschwellig ins eigene unterrichtliche Handeln integrieren lassen. Die Qualität der Interaktion mit den Lernenden wird sich ändern, Fragen, Themen und neue Ideen werden folgen. Frei nach Hattie ist der erste Schritt die Arbeit der Lehrkraft an sich selbst, denn auf ihre Persönlichkeit kommt es an. Das Buch wird seit heute auf der Verlagsseite angekündigt und zur „Feier des Tages“ möchte ich ein paar Fragen in den Raum stellen: - Welche Bedeutung messt Ihr der Haltung der Lehrkraft in Hinblick auf einen wirksamen BNE-Unterricht bei? - Wie wichtig ist Eures Erachtens wirksame BNE hinsichtlich der Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft? - Welche Rolle Spielt BNE bisher in Euren Kontexten? - Wo bräuchte es eine solche Haltungsentwicklung noch? Ich bin gespannt, was ihr dazu denkt! #BNE #lehrkraft #persönlichkeitsentwicklung #haltungzeigen #aufdiehaltungkommtesan #lehrendenpersönlichkeit #wirksamerunterricht #entwicklung #transformation #nachhaltigkeit
Wirksamer Unterricht in BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)
paedagogik.de
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Im Verlauf meines Buchs habe ich bereits mehrfach wiederholt, dass sich die Lernraumgestaltung und die inhaltlichen Schwerpunkte in diesen Lernräumen radikal verändern müssen, indem sie nicht länger nach Standardisierung und messbarer Vergleichbarkeit und ergebnisorientiert sind, sondern bedürfnisorientiert, würdevoll und prozessbegleitend werden. Damit einher geht die Notwendigkeit zur Änderung der Prüfungskultur. Nicht nur der bereits empfohlene Abschied der Notengebung ist erforderlich, sondern auch die Formate von Prüfungen. Das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur bietet bereits einen solchen neuen Ansatz an. Das Institut hat sich im Dezember 2020 gegründet. Seine Mitglieder sind eine interdisziplinäre Gemeinschaft von Lehrer:innen, Schulleitungen, didaktische Leitungen, Hochschullehrer:innen, Fachleiter:innen, Medienberater:innen, Akteur:innen aus Lehrerbildung, Mediendidaktik, Fachdidaktik, Schulaufsicht- und administration, Web-Entwicklung, politische Initiative, Blogging, u.v.m. In ihrer Analyse der Strategie der KMK stellt das Institut außerdem fest, dass diese Strategie eine Veränderung der Prüfungskultur in Schulen und Hochschulen verlange. U.a. wird hier festgestellt, dass sich auch die KMK gegen die Reproduzierung von Wissen ausspreche und für den nachhaltigen Ausbau von Meta-Kompetenzen und Fähigkeiten plädiere und die Erweiterung des Leistungsbegriffs vom Individuum auf das interpersonale soziale System fordere. Zukünftig ist das Ziel solcher Prüfungen nicht, die Lehrkraft in die Lage zu versetzen, anhand scheinbarer Objektivität eine Vergleichbarkeit der Leistung in Form einer Bewertung vorzunehmen, sondern um den Lernenden die Möglichkeit zur Selbst- und Fremdreflexion der eigenen Lernfortschritte zu geben. Hier geht's zum Beitrag: https://lnkd.in/e8PqdfeW #Bildung #Bildungssystem #Bildungssystemdesign #Prüfungskultur #Prüfung #Noten
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Welche Qualitäten und Fähigkeiten braucht ein Lehrer wirklich, um erfolgreich zu sein? Die Debatte darüber, ob das Lehramtsstudium weiterhin an Universitäten oder eher an Hochschulen durchgeführt werden sollte, ist komplex. Aktuell erfordert das Studium neben Bildungswissenschaften die Vertiefung in zwei Schulfächern, doch der praktische Einsatz im Unterricht bleibt oft minimal. Vielleicht sollte die Universität mehr Gewicht auf den pädagogischen Bereich legen, um angehende Lehrer besser vorzubereiten? Ein Lehrer zu sein bedeutet, eine Vielzahl von Rollen zu erfüllen. Es bedeutet, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch als Mentor, Motivator und Vorbild zu fungieren. Ein Lehrer formt nicht nur den intellektuellen, sondern auch den charakterlichen und emotionalen Entwicklungsweg seiner Schüler. Es ist eine Berufung, die nicht nur Fachkenntnisse erfordert, sondern auch Empathie, Geduld, Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Schülers einzugehen. Es ist eine herausfordernde, aber auch äußerst lohnende Aufgabe, die einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben der Schüler hat. #Bildung #Lehrerberuf #Pädagogik
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Die transformative Kraft des „Lernens durch Lehren“: Eine Brücke zur professionellen Entwicklung im Lehrerberuf In Lehramtstudium sollen angehende Lehrkräfte nicht nur das Verständnis wissenschaftlicher Theorien und damit ihr Professionswissen, sondern auch ihre Fähigkeit zur effektiven Gestaltung von Unterricht und Lernumgebungen aufbauen. Ein vielversprechender Ansatz hierbei ist das Konzept "Lernen durch Lehren" von Jean-Pol Martin ist eine dynamische Methode, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch den Lernenden aktiv in den Lernprozess einbezieht. Der Kerngedanke hinter "Lernen durch Lehren" ist einfach: Indem Studierende das Gelernte in eigene Worte fassen und es anderen erklären, vertiefen sie ihr Verständnis und festigen ihr Wissen. Doch dieser Ansatz geht weit über das simple Nachsprechen von Fakten hinaus. Er ermutigt die Studierenden, sich aktiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen, kritisch zu reflektieren und sie in einen Kontext zu setzen, der für sie und ihre potenziellen zukünftigen Lernenden relevant ist. Für Lehramtsstudierende bietet das „Lernen durch Lehren“ eine einzigartige Gelegenheit, ihr Professionswissen und professionelle Handlungskompetenz aufzubauen. Durch das Unterrichten von Inhalten müssen sie nicht nur sicherstellen, dass sie die Materie selbst verstehen, sondern sie müssen auch Wege finden, sie verständlich und ansprechend zu vermitteln. Dies fördert nicht nur ihre Fachkompetenz, sondern auch ihre Fähigkeiten in der Didaktik und Unterrichtsgestaltung. Darüber hinaus trägt das „Lernen durch Lehren“ dazu bei, dass Lehramtsstudierende ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer zukünftigen Lernenden entwickeln. Indem sie sich in die Rolle des Lehrers versetzen und den Unterricht aktiv gestalten, können sie besser nachvollziehen, wie verschiedene Lehrmethoden auf unterschiedliche Lernergruppen wirken. Dies befähigt sie, differenzierten Unterricht zu planen und anzubieten, der auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Lernenden eingeht. #ldl #hochschule #lehramt #unterricht #professionalisierung
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🤨 Was haben Türen und Unterrichtsstunden gemeinsam? Wenn Sie die Antwort wissen und Unterricht ohne großen Aufwand effektiver gestalten möchten, ist dieser Beitrag interessant für Sie. Alle haben ihre Erfahrungen mit Türen und wissen, weshalb sie eine tolle Erfindung sind: Man kann mit Türen Räume, Wohnungen sowie Häuser verschließen und man kann sie öffnen. Damit dies möglich ist, braucht es aber Scharniere. Denn ohne Scharniere ist eine Tür ein dauerhaftes Hindernis - ein „Brett vor dem Kopf“. 🤓 In einer Unterrichtsstunde gibt es auch Scharniere und damit sind nicht die Scharniere der Klassenzimmer-Tür gemeint, sondern die Scharniere im Verlauf der Unterrichtsstunde. Bei diesen Scharnieren handelt es sich meist um Übergänge zwischen zwei Phasen. ⚡️ Gerade diese Übergänge können Schwierigkeiten hervorrufen oder effektiven Unterricht begründen. Denn die Voraussetzungen dafür, dass sich Lernenden „eine Tür öffnet“, sind die folgenden: 👍 Die Lernenden haben das Vorangegangene verstanden. 👍 Die Lernenden wissen, was sie in der nächste Phase tun sollen. ⭐️ Dehalb empfehlen Wiliam & Leahy, „hinge questions“ einzusetzen und Lernenden an Scharnier-Stellen Fragen zu stellen. Der Fortgang des Unterrichts hat sich dann an den Antworten der Lernenden auszurichten. Entweder kann der Unterricht nach Plan fortgeführt werden oder die Lehrkraft hat vorangegangene Inhalte zu wiederholen. 🤓 Besonders effektiv werden „hinge questions“ mit All-Student Response Systems (Link im Kommentar-Bereich). Möchten Sie mehr über die formative Evaluation erfahren? Dann schauen Sie auf meiner Homepage #Educerio vorbei (Link im Kommentar-Bereich). #formativeEvaluation #formativeBeurteilung #formativesAssessment #AssessmentforLearning #Evaluation #Unterricht #Lernen #Schule #Bildung #Unterrichtsentwicklung
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🏫 Die Lehrerbildung ist entscheidend für die Zukunft unseres Bildungssystems, doch es gibt ein Problem: Hochschullehrende in der Pädagogik sammeln immer seltener praktische Erfahrungen. 🎓 Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik, beleuchtet dieses systemische Versäumnis und zeigt auf, warum Praxisnähe für die Lehrerausbildung so wichtig ist. 👉 Lesen Sie den vollständigen ZEIT Online Artikel und erfahren Sie mehr über die Lösungsvorschläge. #academics #Lehrerbildung #Hochschule #Pädagogik #Schulpädagogik #Praxisnähe #Bildungssystem
Lehrerbildung: Auch Professoren sollten in der Schule unterrichten
zeit.de
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Am 29.01.2025 habe ich einen #Workshop für die Referendar:innen des Studienseminars Stadthagen durchgeführt. Die Lehrer:innen im Vorbereitungsdienst hatten sich im Rahmen ihrer jährlichen selbstverwalteten Fortbildungsreihe gewünscht, "sensible" Themen des Schulalltags in den Fokus zu nehmen. In diesem Zusammenhang wurde ich angefragt, über den aktuellen Forschungsstand, die spezifischen Vorgaben des Landes #Niedersachsen und meine praktischen Erfahrungen mit dem Thema sprachsensibler (Fach-)Unterricht zu sprechen. Diese Einladung hat mich sehr gefreut. Nach all den Jahren der Tätigkeit in diesem Fachgebiet ist mir deutlich geworden, wie wichtig es ist, auch ausgehend von den Basics der #Unterrichtsplanung sprachsensible Einflussfaktoren zu beachten. Was uns eigentlich klar sein sollte, wir an den Schulen aber noch viel zu wenig berücksichtigen, sind drei wesentliche Einsichten: 1. Die kognitiven Fähigkeiten von Schüler:innen sind nicht auf Grundlage ihrer (fach-)sprachlichen Kenntnisse zu beurteilen. 2. Fachliche Lernziele müssen mit sprachlichen Lernzielen zusammengedacht werden. 3. Sprachbildung ist auch Aufgabe der Fächer Deutsch und DaZ, sie muss aber fachspezifisch in jedem Unterrichtsfach praktiziert werden. In dem Workshop konnten wir neben den theoretischen und schulrechtlichen Einführungen auch fachspezifische "Scaffolds" entwickeln, die den Lehrer:innen im #Vorbereitungsdienst gleich Werkzeug für den eigenen Unterricht mitgeben. Für mich bedeuten diese Workshops auch immer eine eigene Erweiterung meiner fachspezifischen Sprachkompetenzen. Ich fühle mich nun jedenfalls handlungsfähiger im Chemieunterricht. :) Wenn Sie dieses Thema an Ihren eigenen Schulen stärken möchten, kontaktieren Sie mich gerne. #Referendariat #Studienseminar #sprachsensibel #Fachunterricht #Unterricht #Niedersachsen #Unterrichtsplanung #Fachsprache #Bildungssprache #Fortbildung #Schule #Workshop #Sprachkompetenzen #Sprachförderung
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6 MonateSehr informativ