DER MiTTTwochsImpuls - Mythos Erwachsenen-ADHS Teil II - Begabung oder "psychische Auffälligkeit"? - Machen Sie sich bitte ein neues Bild. Ein paar Fragen zur Inspiration und zum Perspektivwechsel: o Wer hat die schnellste Reaktionsfähigkeit, den besten Überblick im Spiel? o Wer ist in der Lage im größten Chaos, den Überblick zu behalten und Lösungen zu finden? o Wer besitzt ein stark ausgeprägtes peripheres Blickfeld + überdurchschnittlich hohe Reaktionsgeschwindigkeit? o Wer behält die Nerven bei schweren Unfällen / Feuer / Naturkatastrophen? ===> Gewiss NICHT die hochkonzentrierten, strukturierten braven Musterschüler aus der ersten Reihe. Was denken Sie, welche außergewöhnlichen Skills man in diesen Bereichen benötigt? - Profisportler im Fussball/Football/Handball etc. - Special Forces (bei Polizei / Militär) - Extremsportler - Rennfahrer - Feuerwehrleute - innovative Unternehmer - Rettungseinheiten - Krisenmanager - Eventmanager - Messebauer - Programmierer - Entwickler - "echte" Manager Selbsternannte Experten & Hobbydiagnostiker, würden tendenziell die meisten dieser Menschen, mit Hobbies oder Berufen, die komplexes Denken und eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit erfordern, durch fälschliche Diagnose stigmatisieren. Legt man solche Begabungen an die Leine, ändert sich nicht die Persönlichkeit, aber das Hirn sucht sich verzweifelt sinnvolle Beschäftigung und der Körper kämpft gegen Bewegungsmangel. Aus nutzlosem Kram, nennen wir es intellektuelle Unterforderung, kann man nur schwerlich etwas Sinnvolles schmieden. Deshalb "rebelliert" das System. Das ist ein vielleicht gesellschaftliches Problem, weil die Normen nicht für Jeden passen, aber kein psychisches Problem. Es braucht also andere Lösungen, die nicht therapeutischer Natur sein können.
Beitrag von Ute Klein
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Anstatt viel zu wissen, wäre es hilfreich, Stressentladung zu erlernen um wieder in Beziehung mit sich selbst und der Umwelt zu sein. Ohne dies werden wir uns von der KI überfordert fühlen und können die inneren Ressourcen der Kreativität und Inspiration nicht mehr als Einzigartigkeit des menschlichen Wesens würdigen und nutzen. Wahre Innovaiton kann die KI nicht, nur das Bekannte in Varianten wieder herausspucken. Wachstum besteht aus dem Integrieren von Neuem, ansonsten verfallen wir unseren Traditionen und Gewohnheiten und stagnieren. Stressentladung ist die Voraussetzung für Entwickeln und Gedeihen.
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#GenerationalesSparring: Der Game-Changer, um dysfunktionale Muster zu durchbrechen. Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit und Jugend. Mir war aufgrund meiner Rolle als Sohn und Bruder eine bestimmte Funktion im familiären System zugeordnet. Diese war fein abgestimmt auf das Zusammenspiel meiner Eltern und meiner Schwester. Die subtilen und eindeutigen Dynamiken bestanden nur zu einem Zweck: das Familiensystem aufrecht und stabil zu halten. In meinem Fall hieß das, einem System zu dienen, das in sich völlig traumatisiert war. Diesen Status quo aufrechtzuerhalten war das einzige Ziel im Spannungsfeld. 🖍️ Hier liegt das Learning, das auch du auf so gut wie jedes System adaptieren kannst. Jedes Team funktioniert in sich wie eine Familie, und das Unternehmen ist die Gemeinde, in der die einzelnen Teams agieren. Als Systemiker schaue ich mir dysfunktionale Dynamiken an, um die dahinterliegenden Themen zu identifizieren. Räume mit dir für dein Team zu erschaffen, die euch die Möglichkeit geben, zu verstehen, welche Vorteile es hat, sich aus dieser Starre zu lösen. Es geht darum: 🔺Spannungsfelder zu klären. 🔺Wirkungsfelder zu definieren. 🔺Handlungsfelder zu stärken. Wie das durch Aufstellungsarbeit und #GenerationalesSparring geht berate ich dich gerne. #generational #sparring
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"In die Ecke - mit dem Rücken zur Klasse…Wer das noch kennt, erinnert sich sicherlich auch an das Gefühl der Scham, das mit solchen Situationen verbunden war. Den einen oder anderen begleitet diese Scham sogar über Jahre hinweg. Heutzutage müssen Kinder vielleicht nicht mehr in der Ecke stehen, doch das Thema Scham ist immer noch präsent und wird oft vernachlässigt. Ein Beispiel für Scham im Unternehmenskontext: Ein Meeting. Kollege Maier hält eine Präsentation. Schulze ruft dazwischen: „Das ist falsch!“, und greift Herrn Maier anschließend auch noch persönlich an. Sehr beschämend für Herrn Maier. (Ja, ich weiß, eigentlich sollte Maier sich schämen, aber so ist es meist nicht.) Und wer schämt sich noch? Du - weil du nichts gesagt hast, und wahrscheinlich alle anderen im Raum auch, weil Ihr zugelassen habt, dass Kollege Maier vor euch allen bloßgestellt wurde. Das unangenehme Gefühl der Scham hält übrigens länger an, als der Mut gebraucht hätte, um aufzustehen und dem Ganzen ein Ende zu setzen. Und Menschen, die sich unangemessen verhalten, tun dies oft, weil niemand aufsteht und ihnen Einhalt gebietet. Wenn wir alle ein wenig mutiger werden, kann die Anzahl unschöner Situationen verringert werden - im Großen wie im Kleinen. Die gute Nachricht: Mut lässt sich trainieren Wann und in welchen Situationen wünschst du dir mehr Mut? P. S. Zum Thema Scham empfehle ich das Buch 'Scham, die tabuisierte Emotion“ vom Stephan Marks #Mut #Scham #Coaching"
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Achtung, wichtig: #Pogofähigkeit Die Rote Karte ist ein wichtiger Teil beim Pogo! Pogofähigkeit ist relevant für co-kreative Sinnsysteme. #Realkonstruktivismus Der Pogo selbst ist kein co-kreatives Sinnsystem, sondern gehört zur Gruppe "Komplexes Driften". Pogofähigkeit ist Instrument starker Kooperationsstrategien. Sie stützt co-kreative Sinnsysteme. Narzissten lieben diesen Move: "Er/sie redet von Kritikfähigkeit, verträgt aber selbst keine Kritik!" So unterwandern sie Pogofähigkeit. Ihr Ziel: Ihr eigenes, manipulativ-ausbeuterisches Verhalten durchsetzen zu können, indem sie das Vertrauen in diejenigen zu unterwandern versuchen, die daran arbeiten, dass sich nachhaltige Kooperationssysteme bilden können. Harmoniesysteme lassen sich leichter kontrollieren! Kooperationssysteme sind auf Strategien angewiesen, die mit den Mitteln der NarzisstInnen NarzisstInnen vom Platz verweisen können: Pogotänzer! Viele können das Eine vom Anderen nicht unterscheiden - sonst gäbe es ja längst nicht mehr so viele einflussreiche NarzisstInnen auch und gerade in Coaching, Beratung und Management. Pogofähigkeit ist die Antithese zur Dunklen Triade. Ihre verdeckten und indirekten Manöver werden im Pogo offenbar, wenn die Pogofähigen gelernt haben Rhetorik und rationale Argumentation zu unterscheiden - und das müssen sie lernen, sonst können sie Pogo nicht. NarzisstInnen können mit Pogofähigkeit nicht umgehen, denn Pogofähigkeit ist direkt und tatsächlich, während der narzisstische Move heimtückisch und indirekt läuft. Pogotänzer haben NarzisstInnen gegenüber einen großen Vorteil: Sie können deren Verhaltensweisen kopieren, auf die Spitze treiben und gegen sie einsetzen. Darüber schützen sie das Kooperationssystem. Der Unterschied: Beim Pogotänzer ist das einzig und allein Mittel gegen die Dunkle Triade, taucht es woanders auf, wird es bei eigener oder fremder Kritik aussortiert. NarzisstInnen hingegen tun das, um Abhängigkeiten zu erschaffen. Sie sind diejenigen, die mit Kritik nicht umgehen können. Wir leben im Milieu von Narzissmus. NarzisstInnen können keine co-kreativen Sinnsysteme stabilisieren. Ihr "Aber, der kann selbst keine Kritik ab!", wenn sie die PogotänzerIn oder andere mies behandelt haben, ist eine manipulative Figur. Das Ziel: Weiterhin frei ausbeuten und herrschen zu können. NarzisstInnen rasten an PogotänzerInnen regelmäßig aus. Die Rote Karte ist nicht nur berechtigtes Mittel jeder PogotänzerIn, den Narzissten daran zu hindern, ihn/sie weiterhin zu missbrauchen, sondern auch das Mittel der Wahl, Kooperationssysteme vor NarzisstInnen zu beschützen. Wir sind hier nicht im Kuschelforum. Es geht darum, an den kommenden #Krisen zu arbeiten. Wir haben keine Zeit, keine Energie und kein Geld über für Ausbeutung. Nächste Seminartermine "Pogofähigkeit": 28. Juni 2024, 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr 18. September 2024, 16:10 Uhr bis 19:10 Uhr 20. Dezember 2024, 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr Mehr Infos: https://lnkd.in/emNWUJCW
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6️⃣ Anzeichen, dass du dich mental in etwas hineinsteigerst! Wir Menschen haben einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber dem🐕 Tierreich: Wir können sehr weit gedanklich in die Vergangenheit und Zukunft reisen und dabei wilde kognitive "Simulationen" fahren: ❓ Wie hätte ich in dem Meeting auch anders auf die Einwände reagieren können? ❓ Was sind mögliche Folgen, wenn ich Projekt xy übernehme, und welche Risiken gehen damit einher? ✅ Das hilft uns, Projekte für die nächsten Jahre zu planen, das Rentensystem zu reformieren, und Bauwerke über Jahrhunderte und mehrere Generationen fortzuführen. Unser 🐕 Haushund kann das nicht. Der genießt die Sonne auf seinem Fell und seinen leckeren Knochen - und zwar JETZT in DIESEM Moment. ❌ Wenn diese kognitive Superkraft allerdings außer Kontrolle gerät, haben wir ein Problem: Dann verharren wir in endlosen Gedankenschleifen. Das raubt uns nicht nur den Genuss des Augenblicks, sondern steigert uns unnötig in mentale und emotionale Schmerzen hinein. -- 🏢 Als ime Institut für Management-Entwicklung sind wir Partner für Personalentwicklung seit 1976. Ψ Als Psychologe und Führungskräftetrainer begleite ich Teams dabei, mit mehr Leichtigkeit Ergebnisse zu erzielen.
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Unsicherheit. Die Wahrheit über ein Klischee von Selbstständigkeit und Bodenständigkeit in Sachen der High Intelligenz lässt seltsame "Welten" fühlen und spüren. Ob es nun Zellteilung, Zellwachstum bzw. Zellfusion sind, darf es nicht an einem mangeln. Das ist die eigentliche eigene Ordnung einer Welt mit dem Wunsch - Loslassen und losziehen sind ein und dasselbe Paar an Wertvorstellungen. Technik. Technologie. High Quality. Exceptional Quantity. Das sind für den eigenen Beruf als Erfinder Begriff der Wirklichkeit.
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Friedos Modell vom „Erfüllten Leben“ beginnt mit dem Feld Alpha (Wunscherfüllung) und setzt sich fort mit dem Feld Beta (Sinnerfüllung). In unserem letzten Post zum Thema haben wir uns den inneren Team Konflikt angeschaut, der in uns allen zuweilen ausgetragen wird, nämlich zwischen „der Selbstbedachten“ (Wunscherfüllung), die sagt „Ich möchte gerne…“ und „der Gewissenhaften“ (Sinnerfüllung), die sagt „Ich sollte…“ Heute betrachten wir dieses „große menschliche Dilemma“ durch die Wertequadrat-Brille, um hoffentlich einem erfüllten Leben in Balance von Alpha und Beta weiter auf die Spur zu kommen. „Betrachtet man die Alpha-Beta-Beziehung nicht nur im Kontext einer speziellen Situation, sondern im Lichte unseres gesamten Lebens, ergibt sich ein existenzielles Wertequadrat im Spannungsfeld dieser beiden Typen der Erfüllung. Dieses veranschaulicht auch mein Credo im Coaching: Der Mensch steht in der doppelten Dienstpflicht: zum Gelingen des Ganzen beizutragen, von dem er ein Teil ist, und zum Gelingen des Ganzen beizutragen, das er selbst ist. Der Mensch ist selbst ein Ganzes? Jawohl, ein Wesen, das auch um seiner selbst willen lebt und ein Leben erstreben darf, in dem es sich ganzheitlich entfaltet und die Freuden des Daseins genießt. Und wer hat dafür Sorge zu tragen, dass es mir gut geht und dass ich aufblühen kann? Die allererste Zuständigkeit liegt bei mir selbst. Das ist meine Alpha-Dienstpflicht. Die Kunst besteht nun darin, sie mit meiner Beta-Dienstpflicht in Ausgleich und Balance zu bringen. Denn ein starkes Ungleichgewicht führt zwangsweise in eine beklagenswerte innere Verfassung. Wer sein Leben überwiegend oder ausschließlich unter dem Leitstern von Alpha führt, läuft Gefahr, im Wertequadrat nach links unten abzurutschen, in die Egozentrik und Selbstsucht – das eigene Wohlbefinden wird hier in narzisstischer Selbstherrlichkeit absolut gesetzt. Und wer wiederum sein Leben (nur) nach dem Leitstern von Beta ausrichtet, läuft in die Gegengefahr, die Selbstfürsorge zu vernachlässigen und sich nicht starkzumachen für das eigene Aufblühen und Wohlergehen. Im Extrem spürt er sich selbst kaum noch und opfert sich überengagiert für vermeintlich höhere Zwecke auf.“ Die Zeitschrift managerSeminare veröffentlicht aktuell zu jedem Kapitel von „Erfülltes Leben“ kompakte Artikel in verkürzter Form. Den gesamten Artikel zum Thema Sinnerfüllung könnt ihr hier nachlesen: https://lnkd.in/dFhFmc8q Schon unter unserem letzten Posting wurden weise Stimmen in den Kommentaren laut, die sagten, dass es doch zwischen Alpha und Beta nicht nur Konflikt und Spannung, sondern auch fruchtbare Wechselwirkungen gibt und brachten das Ikigai-Modell ins Spiel. Und weil sie recht haben, geht es im nächsten Post genau darum: „Wenn mein Bedürfnis und meine Berufung zusammenfallen, wenn mein sinnstiftendes Dasein zutiefst von meinem Wesen und den darin enthaltenen Wünschen und meinem Wollen geprägt ist. Dann verschmelzen Alpha und Beta zu einem glückhaften „Alphabet“.“
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Ich finde wir Menschen unterschätzen sehr häufig wieviel Anstrengung, Kraft und Koordination es eigentlich braucht, um wie hier ein Pferd solide in Richtung Versammlung auszubilden. Die Pferde müssen muskulär sehr gut im Training stehen, reell an den Zügelkontakt herantreten und eine nicht zu unterschätzende Motivation haben. Dieser Trakehnerstute fällt es sehr schwer Tragkraft in ihrer Hinterhand zu entwickeln und das Becken abzukippen. Sie hilft sich gerne mit dem Hals als Balancierstange, um den nötigen Schwung zu entwickeln, so dass die Muskulatur entlastet wird. Es wäre absolut kontraproduktiv sie in eine Beizäumung zu zwingen und ihr so die Balancierstange zu nehmen die sie zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihrer muskulären Defizite noch benötigt. Über das Travers soll hier ihre Tragkraft langfristig verbessert und Muskulatur aufgebaut werden. Unser Podcast zum Thema Freiarbeit versus Freilauf erscheint übrigens baldmöglichst. Aufgrund Problemen mit der Tonqualität mussten wir die Veröffentlichung leider verschieben. (https://lnkd.in/efrxD2pd) #PferdeEnergie #AchtsameKommunikation #ambalance #professionellespferdetraining #muskulärebalance #pferdephysiotherapie
Travers im Galopp zur Schulung der Tragkraft
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𝗛𝗮𝗻𝗱𝗹𝘂𝗻𝗴𝘀𝗮𝗻𝘀ä𝘁𝘇𝗲 𝗳ü𝗿 𝗵𝗲𝗿𝗮𝘂𝘀𝗳𝗼𝗿𝗱𝗲𝗿𝗻𝗱𝗲 𝗕𝗲𝗴𝗲𝗴𝗻𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 Kennen Sie Menschen, die scheinbar an allem etwas auszusetzen haben, schnell in die Luft gehen, andere unverhältnismässig attackieren und nahezu immun gegen Kritik zu sein scheinen? In schwierigen Beziehungen geraten wir schnell in die Defensive, fühlen uns am Gängelband des anderen oder reagieren auf eine Art, die wir selbst ungünstig oder unsouverän finden. In diesem Seminar geht es darum, wie Sie in die Handlungsfähigkeit (zurück-)finden: Der Schlüssel dazu liegt in uns selbst, denn – das wissen wir alle – wir können unser Gegenüber nicht verändern. Zugleich bewirken eine Veränderung der eigenen Haltung und eine Erweiterung des eigenen Verhaltensrepertoires manchmal Erstaunliches! Mehr dazu auf: www.zfu.ch/go/usm Daten: 01.10.-02.10.2024 / 13.05.-14.05.2025 / 01.10.-02.10.2025 Referent: Karen Zoller
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Sportpsychologie hat ein Evidenzproblem. Dass Psychologie im Sport ein unheimlich großes Potential birgt, dürfte auf breite Zustimmung stoßen. Doch wie wirkt sich welche Intervention genau aus? Wenn wir gute psychologische Arbeit im Sport machen möchten, ist das wichtig zu wissen. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Wissenschaft zu. Doch genau da hakt es. Vor diesem Hintergrund hatte ich vor einiger Zeit mal ein paar kritische Zeilen über die deutsche Sportpsychologie verfasst und dabei insbesondere die Situation im Fußball beschrieben. Aus der Praxis kam dafür überraschend viel Zustimmung, aus der Sportpsychologie selbst hielt sich der Applaus hingegen in engen Grenzen. Zwei weitere Quellen gesellen sich dazu. Da ist einerseits eine ziemlich breit angelegte Meta-Analyse, welche sich die kausalen Effekte sportpsychologischer Interventionen auf die Leistung von Athlet:innen anschaut. Dabei kommt heraus, dass auf den fünf untersuchten Feldern trotz jahrzehntelanger Forschung nichts messbar ist. Das mag ziemlich misslich sein, hat aber ehrlicher Weise auch Hintergründe und Ursachen, die mit dem Untersuchungsgegenstand selbst zu tun haben. Der Journalist Alex Hutchinson hat sehr kluge und ausgewogene Gedanken dazu formuliert. Speziell für den Bereich der Führung im Sport hatte es andererseits bereits im Jahr 2017 eine zwar sehr kritische, aber höchst gelungene Bestandsaufnahme der Qualität von Führungsforschung im Sport u.a. durch Nicolas Bastardoz gegeben. Zusammen mit Maike Tietjens und James Kemler habe ich mir fünf Jahre später angeschaut, ob sich seitdem was getan hat. Das Ergebnis ist mit spärlich noch untertrieben. In einer systematischen Literaturanalyse hatten wir uns die (gemessen am Impact Factor der Journals) 40 top Artikel zu Führungsthemen im Sport angeschaut. Nur 1 von 40 hatte eine repräsentative Stichprobe, keine (!) Untersuchung enthielt eine Intervention, entsprechend gabs auch keine (!) Experimentalstudie, Drittvariablen wurden nur einmal professionell kontrolliert, eine saubere Modellierung von Kausalitätsrichtung gabs ebenfalls nur ein einziges mal und immerhin drei von 40 Beiträge beriefen sich auf mehr als eine Datenquelle (kamen also ohne Single Source Bias aus). Nun gabs in der Psychologie 2015 die Replikationskrise. Rund zwei Drittel der Befunde ließen sich in Replikationen nicht bestätigen. Das Entsetzen war groß, in der Psychologie ist das seitdem wirklich in der Tiefe aufgenommen worden und die Forschung hat sich massiv professionalisiert. An der Sportpsychologie ging das bislang vorbei. Das ist nicht gut. Wenn wir in der Zukunft das Potential von Psychologie im Sport urbar machen möchten, muss sich das ändern. Es braucht professionellere, hochwertigere Forschung. Es braucht mehr gemeinsame Labore. Es braucht mehr Methodenkompetenz. Es braucht mehr Theorie-Praxis-Kooperationen. Dann klappts auch mit der Leistung von Athlet:innen. Sämtliche Quellen im ersten Kommentar. Was meint Ihr?
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