Heute ist mein vorletzter Werktag als Geschäftsführer von MaibornWolff. In einer Serie von 5 Posts (+Epilog am Samstag) teile ich Gedanken zum Ausstieg aus dem „normalen“ Berufsleben. Heute: Den Übergang aktiv gestalten. Wie steigt man eigentlich aus der Firma aus, wenn man schon immer deren Geschäftsführer und Gesellschafter und Namenssponsor ist? 📅 t -912 Tage Ich treffe (unter der Dusche) die Entscheidung zum 35.Geburtstag der Firma, an dem wir zufällig 1.000 Mitarbeiter:innen groß sein werden, als Geschäftsführer aufzuhören. Das war überraschend einfach und fühlt sich sofort richtig an. Ich frage meine Liebste, was sie davon hält. Knappe Antwort: „Aber ich arbeite weiter!“ 📅 t-899 Ich weihe meine 6 GF-Kolleg:innen bei einer Klausur gleichzeitig in den Plan ein. Alle sind überrascht, aber einverstanden. Vielleicht freuen sich manche heimlich😉 Wir vereinbaren niemandem was zu sagen. Das klappt tatsächlich zwei Jahre lang, keine:r verplappert sich. Großartig! 📅 t-898 bis t-208 Immer mehr operative Aufgaben gehen an die Kollegen über. Wichtig ist unsere #Gruppentherapie, also die Begleitung des Übergangs durch Martin Thiele, dem weltweit Einzigen, der unser diskussionsfreudiges GF-Team effektiv moderieren kann. Alle 4 Monate besprechen wir in Workshops Zielszenarien und v.a. den Übergang informaler und unbewusster Rollen. Von denen gibt es mehr als gedacht! Die Kolleg:innen übernehmen immer spürbarer für jede:n die gesamte Führung. Ein reibungsloses Fade-over ohne Konflikte. Und ohne Zweifel an der Entscheidung. 📅 t-208 bis t-196 Wir weihen zuerst die an der GmbH beteiligten Partner:innen ein, dann die Bereichsleiter:innen und dann - in der großen Live-Jahresabschlusstagung - alle Mitarbeiter:innen gleichzeitig. Ein mich absolut überfordernder #Gänsehautmoment: 750 überraschte Kolleg:innen mit „standing ovations“. Der Rest des langen Abends sind viele emotionale Gespräche. Das war wirklich unglaublich bewegend liebe Kolleg:innen❣ 📅 t-99 bis t-15 Meine #FinalFarewellTour führt durch alle 9 Büros. Je ein Abend zu: „Was hat uns bisher erfolgreich gemacht?“ mit schlauen Tipps für die Zukunft, guten Diskussionen, herzlichen, persönlichen Präsenten und persönlichen Verabschiedungen. Das beste Team, das es je gab! Gleichzeitig ist es eine schwierige Phase: bei welchen Entscheidungen mache ich noch aktiv mit, wenn ich die Folgen nicht mehr trage? Wie halte ich mich zurück, ohne desinteressiert oder gar "hämisch" zu wirken? Aber auch entlastend. 📅 t-15 bis t0 Die letzte Woche endet am Sonntag mit einem „KI-Summer Camp“ im B&O Hotel in Bad Aibling, der besten Location für Firmenseminare. Der perfekte Ort für meine letzten Stunden als GF ➡ Was hat gut funktioniert beim Übergang? ✅ Die lange Vorlaufzeit ✅ Die explizite, moderierte Übergabe formaler und informaler Rollen ✅ Die kaskadierte Kommunikation immer aus erster Hand und persönlich ✅ Die Final Farewell Tour mit inhaltlichen Diskussionen ✅ Die LinkedIn-Posts für die Außenkommunikation
Lieber Volker, ich verfolge hier auf LI Deine letzte Woche mit großer Neugier und jedesmal bin ich motiviert, etwas zu antworten. Nur, 1 Kommentar wird wohl nicht das "rüberbringen", was mich bewegt. Daher ist das hier nur ein Versuch und ich halte es kurz: GROßARTIG, sowohl der lange Vorlauf, die Verschwiegenheit als auch diese "Tagebucheinträge". Ein TYPISCHER Volker, die Art und Weise - sehr sympathisch. VORBILDLICH dazu, denn nichts ist verbindender als sich mitzuteilen. DANKE auch für die gemeinsame Zeit, die wir mit einer wunderbaren Mischung aus privaten und beruflichen Anteilen genutzt haben. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben auf jeden Fall mehr Zeit für neue, wunderbare Erfahrungen, mega viel Gesundheit und dass Du uns zeitnah besuchen kommst. 😍
ich denke immer noch gerne an unsere einzige Begegnung und erzählen in sehr vielen Vorträgen von euch. Die Art, wie ihr miteinander und mit "Fremden" umgegangen seid, hat mich extrem begeistert und geprägt. Tolle Entscheidung und ein fast "Klopp artiger" Abgang.
Gib alles beim Karaoke!
Das Konzept dieser Transparenz, die Kommunikation für alle zum richtigen Zeitpunkt zu planen und aktiv zu gestalten, imponiert mir sehr. Auch ein Ausstieg gehört noch zum Job dazu und ich finde diesen so passend zu Dir und zu dem, was MaibornWolff ausmacht. Ich kenne nur sehr wenige Firmen, in denen diese Kommunikation gelebt wird (leider nur so wenige 😏). Ich wünsche Dir für den nächsten Schritt, wohin auch immer Deine Reise geht, alles erdenklich Gute. Ich freu mich schon auf alle kommenden Posts.
Ich erinnere mich an den Moment, an dem Du es uns Partnern eröffnet hast. Puh. Ich musste schon schlucken. Eine mutige Entscheidung, und die schnell aufkommende Frage: Wer wird nun der sprichwörtliche 'Catherder'? Du bist nicht aus der Welt, dennoch ein Danke für die persönlichen Gespräche über die Jahre und Deine Unterstützung in einer unfassbar schwierigen, persönlichen Krise. Du warst da und hast Dich nicht weggedreht.
Now you will have plenty of time to come and visit us again :-)
Lieber Volker, ich finde es sehr schade, dass du in deiner Firma nicht mehr aktiv sein wirst. Du hast uns immer unterstützt, warst der beste Sparringspartner und hast ID37 bei MaibornWolff GmbH groß und bedeutend gemacht. Vielen Dank für alles! In Berlin ist immer eine Türe offen für Dich! Genieß deine neue Freiheit 💯
Persönlich, individuell, professionell! 🙌 Was einfach ist, ist meistens auch erfolgreich! (Hat mir mal ein schlauer Mensch gesagt) 🤓
Wow. Danke für diese Offenheit, es liest sich total aufregend und mutig aber auch zaghaft und achtsam. Danke
Cannabis Sommelier - From Stigma to Sophistication
5 MonateIch finde es super spannend Volker Maiborn, wie du deine Reise und deine Insights teilst! Meistens bekommt man die ganzen Dinge im Hintergrund, die einen Menschen prägen und ausmachen, überhaupt nicht mit. Normalerweise ist das ja auch vollkommen ok., aber mal eine authentische Einsicht aus deiner Perspektive zu bekommen, ist gold wert. Ich frage mich, ob andere Executives genauso vorausschauend und planend sind, wenn es um ihren Ausstieg geht. Ich meine, du hast dir eine perfekte Grundlage geschaffen, die es dir ermöglicht hat, sehr geplant mit der ganzen Sache umzugehen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass es bei etwas anderes ist, weil du quasi mit der Firma komplett verwurzelt bist und es sich wahrscheinlich eher so anfühlt, als wenn du dein nun erwachsenes Kind loslassen KANNST. Ich habe mir darüber selbstverständlich noch nie Gedanken machen müssen, weil ich noch nie in solch eine Situation gekommen bin. Deshalb finde ich deine Insights sehr inspirierend, weil das wirklich Dinge sind, die man sonst kaum vermittelt bekommt. Danke dafür!