Mitten im echten Leben Seit gestern ist bekannt, dass eine #Videokonferenz zwischen dem Inspekteur der Luftwaffe, General Ingo Gerhartz, und einem weiteren General sowie zwei Generalstabsoffizieren von den Russen #abgehört wurde. Inhaltlich ging es um die Vorbereitung eines Briefings des Verteidigungsministers zu dem System #Taurus. Obwohl der Mitschnitt gestern von der Bundeswehr auf X gesperrt wurde, kursiert der Mitschnitt munter weiter im Netz und hat mich heute ebenfalls erreicht. Ich habe es angehört, werde es aber hier nicht teilen. Denn das sind vertrauliche und nicht für die Öffentlichkeit gedachte Gespräche und Informationen, die ich jedenfalls nicht verbreiten werde. ⛔️ Meine Einschätzung: Zum Glück erstmal: die Aussagen zur Regierung, dem Kanzler und dem Verteidigungsminister sind im Gespräch neutral geblieben - daraus kann den Teilnehmern kein Strick gedreht werden. Vielleicht hätten die Teilnehmer aber ein wenig mehr #Vorsicht walten lassen können, wenn sich einer von ihnen in Singapur befindet. Zumindest aus Unternehmenswelten weiß ich als Anwender um alle Schutzmaßnahmen, die die IT-Abteilungen in Unternehmen vor allen möglichen Abhörversuchen unternehmen - da ist man zwangsläufig sehr sensibilisiert. Andererseits mussten die Generale auch genau darauf vertrauen können, dass die IT / der MAD (wer auch immer) für abhörsichere Verschlüsselungen sorgt. Trotzdem muss natürlich aufgeklärt werden, wo die Lücke entstanden ist und wie die Russen an diese Unterhaltung gekommen sind. ▶️ Ganz deutlich wird an diesem Vorfall: es ist absolut kein Kindergarten mehr. Spionage und Abhörung finden nicht nur in Filmen statt, sondern sind Alltag in Zeiten wie diesen! Wie gestern ein Experte aus dem Bereich Cyber zu mir sagte: „Wir befinden uns im Cyberraum längst im Krieg.“ 🚨 Erschreckende Zeiten, die alle zu noch mehr Sicherheit und Aufmerksamkeit auffordern! Dann, wenn es gilt! 🚀💯 Bundeswehr Wir. Dienen. Deutschland. Bundeswehr
Irgendwann passiert sowas. Dass es jetzt um TAURUS geht, passt zur Lage. Den Russen spielt es in die Hände. Hoffe, dass es für die Beteiligten gut ausgeht, es sei denn, es gäbe da irgendwo ein Leck. Auf jeden Fall muss sorgfältig geprüft werden, wie es dazu kommen konnte. Und dann sollte TAURUS endlich geliefert werden.
Interessant ist hier nicht die Tatsache, dass wir abgehört werden können - naiv, wer glaubt, dass das nicht geschehen kann -, sondern die Tatsache, dass den Russen das Befeuern der Taurus-Diskussion und der Versuch der Destabilisierung offensichtlich mehr wert sind, als der Schutz ihrer Quelle...
Hm. Also wenn Gespräche dieses Inhalts über Webex geführt wurden, ist es an der Zeit, straf- oder zumindest disziplinare Ermittlungen gegen die Beteiligten einzuleiten.
Ist der Leak peinlich? Gefährlich gar?
Zumindest war Russland so freundlich uns auf diesem Wege mitzuteilen, dass Sie uns im Cyberraum angreifen.
Das sind keine erschreckenden Zeiten, das ist die Arbeit von Geheimdiensten. Von allen übrigens 😉.
Ich möchte die beteiligten Offiziere auf keinen Fall verteidigen. So etwas darf nicht passieren. Derartige Gespräche muss und wird es immer geben. Die Beteiligten müssen sich aber immer im Klaren sein: der Feind hört mit. Was mir aber auch zu denken gibt: das was die Offiziere wahrscheinlich erörtert haben, wird von vielen Politikern und sog. Experten jeden Tag in die Öffentlichkeit posaunt. Da kann man hören, dass wir einen mögl. Angriff Russlands nur drei Tage stand halten können, Teile der FDP verweigern dem Kanzler die Gefolgschaft aus den wohl gleichen Gründen, die die Offiziere fahrlassig per Telefon ausgetauscht haben, der Ausrüstungsstand der BW ist mangelhaft, von noch brisanten Themen ganz zu schweigen etc etc.Alles das kann man jeden Tag von unseren Politikern aus Regierung und Opposition hören. Ist das nicht genauso naiv und gefährlich wie der Fehltritte der Offiziere? Russland braucht eigentlich nicht zu spionieren, wir posaunen die brisanten Informationen ja selbst in die Welt hinaus.
Wenn ich mir mal mit Blick auf einige Kommentare an dieser Stelle erlauben darf wertungsfrei anzumerken, dass NfD Inhalte nicht ausserhalb des Bundeswehr Netzwerkes besprochen werden dürfen. Das schliesst zB auch private Mobiltelefone aus. Das das in der Praxis im Bundeswehralltag anders gehandhabt wird sei mal dahin gestellt. Jetzt kann man streiten ob eine WebEx eine sichere Bundeswehr komponente ist. Das ist aber auch egal. Fakt ist von außerhalb über private Geräte und Netzwerke kann das schonmal nicht gewährleistet werden. Das dieses Gespräch inhaltlich mehrfach NfD überschreitet ist unbestritten. Das bedeutet es ist erstmal nüchtern betrachtet Fakt, dass dieses Gespräch so nicht hätte statt finden dürfen. Auch nicht innerhalb Deutschlands. Ein Gespräch mit solchen Inhalten darf nicht auf offenen Kanälen geführt werden. Das ist erstmal die Faktenlage zum Thema Daten-/Informationssicherheit in der Bw. Was man daraus macht, zu welchem Schluss die Ermittlungen kommen und wie man den gesamten Sachverhalt am Ende bewertet kann und möchte ich natürlich nicht weiter kommentieren. Weiter möchte ich mir selbstverständlich nicht anmaßen beurteilen zu können wann und warum ein General entscheidet so etwas zu tun.
Wenn die NSA die Merkel abhören konnte, warum wird dann so viel Wirbel um die „WhatsApp-Gruppe“ der Bundeswehr gemacht? Abhören ist etwas, mit dem man seit dem Bestehen der Telekommunikation immer rechnen muss.
CEO / Top Management Beratung / CHRO AXA u. McKinsey Alumna / Kolumnistin & Autorin / Sicherheits- & Verteidigungspolitik CDU. #ImHerzenSoldat 💯🚀
11 MonateJan-Uwe Pettke Hubert C. Reiter Torsten Könker Claus Krumrei Sebastian Schaubeck Harry Zumaque Mirko Schönfeldt Olaf Kipp Natalie Hoppe Michael Mittelstädt Eva-Maria Braje LL.M. (Cardiff)