Neues #Wisskomm-Update von Wisskomm.de: Heute mit der Diskussion eines Appells von Prof. Johannes Vogel an Wissenschaftler*innen und Forschungsmanager*innen, einen Tag pro Woche für den Einsatz für Demokratie zu reservieren sowie einer Debatte bei NZZ Live über Transparenz in der Forschung, die Rolle sachlicher Kritik sowie Wisskomm auf freiwilliger Basis. Außerdem eine Diskussion über die Verwendung von KI-Bildern, eine Zusammenfassung der Reaktionen auf Mai-Thi Ngyuen Kims "Statement", Infos über Wissenschafts-Drag-Shows, Bluesky in der Formatdatenbank, aktuelle Jobs und einen Promptguide: https://lnkd.in/d4sD2nRe
Beitrag von Wissenschaft im Dialog
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ARD-Doku-Experiment „Der Autokraten-Code“: Kann ein KI-generierter, autokratischer Polit-Player die Demokratie ins Wanken bringen? Die rasante Entwicklung der KI-Technologie sei eine #Medienrevolution. Und Medienrevolutionen würden spätestens seit Erfindung des Buchdrucks politische Strukturen zerstören, sagt Experte Nils C. Kumkar im neuen ARD-Doku-Experiment „Der Autokraten-Code“. Das Experiment geht der Frage nach: Wie gefährlich sind die neuen Errungenschaften in den falschen Händen? Könnte ein KI-generierter, autokratischer Polit-Player die Demokratie ins Wanken bringen? Die Filmemacherinnen Alexandra H. und Christiane Schwarz sind mit diesem Projekt kopfüber in die Welt der #KI eingetaucht. Dabei stellte die Schaffung eines virtuellen autokratischen Kandidaten eine große Herausforderung dar – nicht nur technisch, sondern auch in juristischer und ethischer Hinsicht: Darf man für einen guten Film alles tun, was technisch möglich und rechtlich ungeregelt ist? Ist es vertretbar, eine Figur zu schaffen, die Massen täuschen wird, selbst in einem experimentellen Rahmen? Im Gegensatz zum mehr oder weniger rechtsfreien Internet unterliegt die ARD als öffentlich-rechtlicher Rundfunk extrem strengen ethischen und rechtlichen Standards. Daher schauten neben sieben Redakteur:innen auch #juristische und #ethische Expert:innen auf die Arbeit – nicht immer einfach, den Raum für dokumentarische Beobachtung und künstlerische Freiheit zu wahren, wenn aus so vielen Richtungen Bedenken, Vorgaben und Richtlinien einwirken. Die Philosophin und Medienethikerin Prof. Dr. Jessica Heesen (Eberhard Karls Universität Tübingen) unterstützte in der Konzeption und Durchführung des Experiments. Zur ethischen Beurteilung wurde abgewogen: Ist es vertretbar einige Menschen durch die KI-Figur zu täuschen, wenn gleichzeitig viele Menschen durch die Veröffentlichung des Experiments für die Gefahren und Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz sensibilisiert werden? Das Experiment wurde als ethisch vertretbar und die anfängliche Täuschung als Mittel zur Steigerung der Wirkung eingeschätzt, da der KI-Politiker nicht für eine konkrete Wahl aufgerufen und nicht direkt in einen Wahlkampf eingegriffen hat. 👉Der Autokraten Code in der #ARDMediathek: https://lnkd.in/eRCNFjdb
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Wir alle, die wir unsere Rolle in Staat und Gesellschaft, in Wirtschaft und Wissenschaft zurückführen auf den Artikel 5 unseres Grundgesetzes, wir alle haben eine besondere Verantwortung für das Funktionieren dieser Demokratie und für die Resilienz unseres pluralistisch und liberal organisierten Staates: - Dieser Artikel 5, der allen hier lebenden Menschen das Recht auf freie Meinungsäußerung zusichert, ist eine der essenziellen Säulen der liberalen Demokratie in Deutschland. - Und unsere Verantwortung und unser in dieser Verfassung verankerte Auftrag als Verlage ist es, unsere Gesellschaft mit sorgfältig recherchierten, verlässlichen Informationen und hochwertigem Wissen zu versorgen. Im Bewusstsein dieser verlegerischen Verantwortung haben die Verlage in Deutschland Milliarden in die Digitalisierung unserer Medienkanäle investiert. Sehr erfolgreich auf diesem Weg in die neue digitale Wirklichkeit ist die deutsche Fachpresse; darüber habe ich gestern in Berlin bei den B2B Media Days 2024 gesprochen. 44 Prozent der knapp 8,6 Milliarden Euro Umsatz der deutschen Fachpresse kamen 2023 aus digitalen Erlösmodellen. Der deutschen Fachpresse hat die ökonomische Realität Deutschlands eine besondere Rolle zugedacht: In einer Zeit, in der Wirtschaft und Wissenschaft sich alleine gelassen fühlen von jenen, die in Berlin regieren, und in der Kapital in Form von Unternehmen und von menschlicher „brain power“ dieses Land verlassen, transportieren die Medien der Fachpresse den Rohstoff, aus dem in Deutschland volkswirtschaftliche Zukunft entsteht: Wissen. In keinem Land der Welt ist die Vielfalt der Fachpresse so groß, das erarbeitete Fachwissen so weitreichend und tiefgehend, wie in Deutschland. Verlage sind Unternehmen, die ein von der Verfassung geschütztes Gut erzeugen. Wissen. Information. Belastbar. Zuverlässig. Verantwortlich und verlässlich im Sinne des Presserechts. Wir alle in der Welt der Verlage wissen, welche Bedeutung die Tausenden von Publikationen der Verlage haben für unsere pluralistische Gesellschaft, für die Stabilität unserer Demokratie und für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Unabhängiger Journalismus und der freie Austausch von Wissen und Informationen sind unentbehrlich für jeden freiheitlichen Staat, für jede freie Gesellschaft, für eine freie Wirtschaft genauso wie eine unabhängige Wissenschaft. Dafür geradezustehen in einer Zeit, in der das Wertegerüst dieser Gesellschaft ganz offenkundig in Bewegung geraten ist, ist unser gemeinsamer Auftrag als Medienverband der freien Presse. #B2BMediaDays24 #Demokratie #MVFP © Foto: Monique Wüstenhagen
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Medienvertrauen - gibt's das noch? - "Ja!", sagt Professor Oliver Quiring von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Königsteiner Forum" erläuterte er gestern Abend die Ergebnisse seiner Langzeitstudie zum Medienvertrauen der Bürgerinnen und Bürger. ➡ Aber: "Der harte Kern an Menschen, der Medien nicht vertraut, ist mittlerweile fester Bestandteil der Nutzerinnen und Nutzer", heißt es in seiner Studie. ➡ Skepsis als "Vertrauen der kleinen Schritte" - so hob Quiring den Wert von Skepsis hervor (im Unterschied zu Zynismus): "Auch das stetige Hinzukommen neuer Medien im Netz erfordert durchaus Skepsis vonseiten wachsamer Bürgerinnen und Bürger, um nicht für Desinformation und Verschwörungstheorien anfällig zu werden. Eine skeptisch-konstruktive Grundhaltung gegenüber verschiedenen Medien kann folglich durchaus gesellschaftlich positiv wirken." ➡ Das Königsteiner Forum bietet in diesem Jahr noch weitere Vorträge zum Thema "Rolle und Macht der Medien" an. Weitere Informationen:
koenigsteiner-forum.de
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Die Zukunft der Demokratie beginnt hier: www.ai4democracy.com Nie war mehr Bedarf zu handeln. Einerseits ist der AI-Act zwar verabschiedet, andererseits beobachten wir aber Trump-Anhänger, die mit gefälschten AI-Bildern schwarze Wähler*innen mit ihrer Kommunikation targetieren, Stimmen von durch Waffen getöteten Personen gegen das Waffengesetz lobbyieren, ein auf öffentlichen Veranstaltungen auftrendenden KI-Avatar des 2018 verstorbenen Führers Karunanidhi der indischen DMK und auch in Deutschland wird KI, leider, besonders durch antidemokratische Kräfte eingesetzt, um Stimmung zu machen. Einer der wichtigsten Aspekte unseres Zusammenlebens als Gesellschaft wird bei der Entwicklung von und Bildung zu künstlicher Intelligenz stark vernachlässigt, die besonders mit Blick auf die anstehenden Wahlen (Ost-und Europawahlen) in diesem und auch nächsten Jahr (Bundestagswahlen) entscheidend sind: Demokratische Prozesse, bzw. solche, die für die Stärkung unserer Demokratie und der Zivilgesellschaft selbst relevant sind. Das umfasst konkret inhaltliche Lernangebote und Förderung zu bzw. für Wahlen per se, Journalismus, Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen oder Menschen mit Behinderung. AI4Democracy ist die erste Wirkungsallianz in Deutschland für innovative Lösungen an der Schnittstelle von Demokratie, Gesellschaft und Künstlicher Intelligenz. Ein Zusammenschluss impactorientierter Organisationen, die das Ziel haben aktiv den Wandel der Gesellschaft durch KI mit konkreten Ideen zu gestalten. Der bereits gegründete Verein zielt darauf ab, KI als Werkzeug für mehr Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität zu nutzen. Folgt uns, unterstützt uns und helft dabei unsere Demokratie durch KI zu stärken! betterplace lab Brand New Bundestag CORRECTIV Cosmonauts & Kings GermanDream JoinPolitics KI-Campus N3XTCODER Das NETTZ Polyteia ProjectTogether PHINEO gAG SUMM AI Juri Schnöller Luca Haeselbarth Dr. Maximilian Oehl Jeannette Gusko Caroline Weimann Florian Rampelt Markus B. Siewert Tezcan Tekkal Alicia Väth Simon Boelts Amos Wasserbach Florian Dexl Faruk Tuncer Christofer Bingener Katja Jäger Yannick Lebert Simon Stegemann David Fischer Eric Dauenhauer Falk Wienhold Wiebke Guelcibuk Sebastian Neumann Stefan Weiss Flora Geske Mike Bernd Dr. Britta Leusing Samuel Brielmaier
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Ich erinnere mich noch, wie an den eDomcracy Konferenzen davon geschwärmt wurde, wie die digitalen sozialen Netze die Welt demokratischer machen würden. Die Wissenschafter*innen waren begeistert davon. Anschliessend gab es eine Phase, wo von der Wiederbelebung der Idee der deliberativen Demokratie mit digitalen Mitteln geträumt wurden. Und mit Kollegen der Uni Graz arbeiteten wir lange an der Idee eines digitalen Parlaments der Themen. Heute ist das alles nur mehr eine lehrreiche Erfahrung. Die aktuellen Entwicklungen provozieren mittlerweile Sozialwissenschafter*innen dazu, über eine drtte Moderne nachzudenken, in der die liberale Demokratie Geschichte ist (vgl. Ingolfur Blühndorn: Unhaltbarkeit). Was viele Sozialwissenschafter*innen allerdings übersehen, ist die zentrale Rolle, welche die digitale Transformation in der Veränderung der demokratischen Praxis mit sich bringt. Das zweite Ressourcenparadaoxon der dgitalen Transformation lautet: Die Problemlösungskompetenz der repräsentativen Demokratie wird durch die neuen digitalen Möglichkeiten geschwächt. Der unten verlinkte Aufsatz ist eine Teil einer Serie von Kolumnen zu digitalen Ressourcenparadoxa. Anne-Careen Stoltze Natascha Branscheidt Nikolaus Obwegeser Matthias Stürmer Michael Ghezzo Andreas Spichiger Silvia Maier, PhD Elisabeth Ehrensperger #digitaltransformation #digitaldemocracy Pascal Dey Nada Endrissat https://lnkd.in/e4usUn7D
Ressourcenparadoxa der digitalen Transformation (2) – der digitale Konsenstod
https://www.societybyte.swiss
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+++ Der Research.Table-Newsüberblick +++ 👉 Mai Thi Nguyen-Kims Ankündigung, in die Politik zu gehen, war nur für die Show Die Wissenschaftsjournalistin geht doch nicht in die Bundespolitik. Ihr viel beachtetes Video-Statement, in der sie das vor einigen Tagen angedeutet hatte, war ein Experiment zum Thema Populismus: https://lnkd.in/deGBDj2R 👉 Merseburg wird zweiter CTC-Standort Das Chemie-Großforschungszentrum bekommt seinen zweiten Standort in Sachsen-Anhalt. Die Hochschule und die Nähe zu Leuna geben den Ausschlag. Die Ziele des Center for the Transformation of Chemistry (CTC) sind ambitioniert: https://lnkd.in/dFyYk8US 👉 Science Diplomacy: Forschungspolitiker der Ampel fordern eigene Regierung zum Handeln auf Regierungsparteien schreiben Gesetze oder verabschieden den Haushalt. Dass Forschungspolitiker der Ampel einen Antrag schreiben, kommt in dieser Legislatur erst zum zweiten Mal vor. Der Grund: Die Berichterstatter sind unzufrieden mit der Außenwissenschaftspolitik ihrer eigenen Regierung: https://lnkd.in/dQW5da6a 👉 Neues DFG-Gremium berät Politik zur Transformation von Ernährung und Landwirtschaft Ein neues, 18-köpfiges Gremium der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - German Research Foundation soll wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen und politischen Bedeutung aufarbeiten. Eines der ersten Themen ist die Transformation von Fleischproduktion und -konsum: https://lnkd.in/d5jWFHSV
Mai Thi Nguyen-Kims Ankündigung, in die Politik zu gehen, war nur für die Show • Table.Media
table.media
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📢 Call for Proposals für das Forum Wissenschaftskommunikation 2024: Gestalten Sie das Programm des #fwk24 mit und reichen Sie bis zum 12. April Ihre Beiträge zum Schwerpunkt „Wissenschaftskommunikation für eine starke Demokratie und offene Gesellschaft“ oder weiteren Themen der #Wisskomm ein. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie angesichts demokratie- und wissenschaftsfeindlicher Tendenzen in Teilen der Gesellschaft sichergestellt werden kann, dass wissenschaftliche Erkenntnisse öffentlich zugänglich und für politische Entscheidungsträger relevant sind. Darüber hinaus geht es um die Ausdifferenzierung des Rollenverständnisses von Wissenschaftskommunikation im Umgang mit Desinformation und populistischen Narrativen sowie um die Frage, wie sie demokratisches Engagement fördern kann. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Umgang mit Herausforderungen für die Wissenschaftsfreiheit. Es soll diskutiert werden, welche Auswirkungen mögliche Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit auf den Fortschritt von Wissenschaft und Forschung haben könnten und wie Wissenschaftskommunikation die Freiheit der Wissenschaft unterstützen kann. Darüber hinaus soll die Rolle des Narrativs der „Cancel Culture“ an Universitäten diskutiert werden und wie eine vielfältige und offene Hochschullandschaft gestaltet werden kann. Ein weiterer Aspekt liegt auf dem Einzug großer Sprachmodelle wie ChatGPT in unseren Alltag und deren Einfluss auf Arbeitsweisen und private Informationsbeschaffung. Wir freuen uns auf die Diskussion darüber, ob der Einsatz von KI eine Verbesserung der Wissenschaftskommunikation ermöglichen kann oder ob dadurch der Bezug auf Wahrheit und Fakten in öffentlichen Diskursen erodiert. Zudem sollte diskutiert werden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die digitale Kluft zu überbrücken und zu gewährleisten, dass alle Bürger*innen gleichermaßen von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren. Wir freuen uns auf Ihre Ideen. Weitere Informationen und das Formular zum Einreichen Ihres Vorschlags finden Sie auf unserer Website: https://lnkd.in/eV_pSyM #Wissenschaft #Forschung #Freiheit #Demokratie #Teilhabe #Partizipation #KI #Konferenz #CfP #CallForProposals
Call for Proposals für das Forum Wissenschaftskommunikation 2024
wissenschaft-im-dialog.de
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darf man juristen bashen? (oder: über diagrammatizität) letzthin erreichte mich eine beschwerde aus dem juristischen kollegenkreis. berechtigte beschwerde, muss ich sagen: ich hätte mit mehreren kleinen beiträgen über unverständliche ausdrucksweise die juristen mehr als verdient gebasht. das stimmt. wir juristen sind kleine lichter im vergleich zu den (anderen) geisteswissenschaftlern, etwa den philosophen. hier also als wiedergutmachung, relativierung des geschehenen unrechts und zugleich letzter text zum thema ein auszug aus der von der bundeszentrale für politische bildung herausgegebenen zeitschrift „aus politik und zeitgeschichte“, meiner lieblingslektüre auf eisenbahnreisen: „Wenn wir hier betonen, dass die embryonale Digitalität des Alphanumerischen ein computerunabhängiges Phänomen ist, so gilt es, noch einen weiteren, zumeist übersehenen Sachverhalt zu berücksichtigen: die „Kulturtechnik der Verflachung“, das Phänomen der artifiziellen Flächigkeit beziehungsweise – epistemisch gewendet – die konstitutive Diagrammatizität des Alphanumerischen.[Fn.]“ Krämer APuZ 10-11/2022, 10 (11) = t1p.de/ovnav ich habe nicht gewagt, die verfasserin anzuschreiben und um erklärung zu bitten; man blamiert sich ja nur zu ungern. aber vielleicht kann es mir hier jemand erklären: diagrammatizität.
APuZ 10-11/2022: Digitale Gesellschaft
bpb.de
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"Besserwisserei statt Selbstkritik Noch immer tut sich der Wissenschaftsjournalismus schwer mit der Aufarbeitung der Corona-Krise. Wo Offenheit angebracht wäre, herrscht in Deutschland noch immer Besserwisserei. Das beweist auch ein Artikel über einen Cicero-Wissenschaftspodcast in der FAZ. Eine Replik. (...) Zirkus der Mythen und Phantome? Doch manches Thema darf man offenbar immer noch nicht ungestraft ansprechen. Dass Radbruch angstbasierte Kommunikation, Forderungen nach der Beschränkung des Rederechts von Wissenschaftlern, Recherchedefizite in seriösen Medien und eine paternalistische Haltung gegenüber Bürgen kritisiert, findet bei Joachim Müller-Jung keine Gnade. Er weiß es eindeutig einzuordnen – als „Zirkus der Mythen und Phantome”, „Selbstdemontage” und „Geschichtsklitterung”. (...) Auf diese Weise gelingt es ihm tatsächlich, unterschwellig infrage zu stellen, dass Pandemiekommunikation in Deutschland immer wieder Angst instrumentalisiert hat. Der eindeutige empirische Befund – angefangen beim berühmten Strategiepapier des Bundesinnenministeriums – scheint ihn nicht zu stören. (...) Grenzüberschreitungen von Journalisten Müller-Jungs Kolumne steht leider in einer Reihe mit respektlosem Verhalten, das prominente deutsche Wissenschaftsjournalisten während der Pandemie des Öfteren an den Tag gelegt haben. Müller-Jungs wiederholte Polemiken gegen John Ioannidis, Mai-Thi Nguyen Kims überheblich-infantiler Angriff auf Hendrik Streeck bei Markus Lanz, Christina Berndts grundlose, destruktive Mäkelei an nicht eingepflegten Referenzen in einem Entwurf des Evaluationsberichts zum Infektionsschutzgesetz – dies alles waren Grenzüberschreitungen von Wissenschaftsjournalisten, die sich weit jenseits ihres professionellen Kompetenzbereichs zu Oberschiedsrichtern aufgeschwungen haben. (....) Der deutsche Wissenschaftsjournalismus täte gut daran, den Vertrauensverlust aufzuarbeiten, den derlei Respektlosigkeit unter Forschern ausgelöst hat. Derzeit häufig gestellte Forderungen nach gesellschaftlicher Wertschätzung für Wissenschaft in Krisenzeiten sind wichtig. (....)" https://lnkd.in/dh7WcmMP
Wissenschaftsjournalismus - Besserwisserei statt Selbstkritik
cicero.de
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt heute geladenen Gäste zu einer Diskussion mit dem Thema "Digitale Öffentlichkeit – brauchen wir eine neue Aufklärung?" im Schloss Bellevue. Mit dabei ist auch Ellen Heinrichs, Gründerin und CEO des Bonn Institute. Nach einer einführenden Rede des Bundespräsidenten diskutieren aktuell die philippinische Friedensnobelpreisträgerin und Journalistin Maria Ressa und die US-amerikanische KI-Forscherin und Präsidentin der Signal Foundation Meredith Whittaker mit Moderatorin Helene Bubrowski über die Frage, wie sich technologische Innovationen etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie die Entwicklung sozialer Medien auf die politische Debattenkultur und Meinungsbildung auswirken. Welche Informationen können angesichts von Desinformation und Deep Fakes noch als verlässliche Ausgangspunkte gesellschaftlicher Debatten gelten? Wie gelingt uns auch im digitalen Raum konstruktiver Streit? Wie können wir dem Verlust an Vertrauen entgegentreten, den populistische Kräfte nutzen, um die Demokratie zu diskreditieren? Die Diskussion widmet sich zudem der Frage, wie die technologische Entwicklung im Einklang mit unseren demokratischen Werten gestaltet werden kann. Welche Zielvorstellungen und ethischen Prinzipien sollten uns leiten, um zu einer aufgeklärten Öffentlichkeit im digitalen Raum zu gelangen? Hier geht's zum Livestream: https://lnkd.in/dQsWQW-V
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