Beitrag von Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Diese Woche im ZI Tagung: Wortgebilde. Deutungsanspruch und Selbstpositionierung in Künstler:innenschriften der Moderne 10.-12.10.2024   Die ästhetischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Umbrüche der Moderne brachten es mit sich, dass Künstlerinnen und Künstler sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert vermehrt und auf literarisch vielfältige Weise in den öffentlichen Diskurs über Kunst einbrachten. In schriftlichen Äußerungen reklamierten sie Deutungshoheit über sich und ihr Werk, nahmen Stellung zu künstlerischen Entwicklungen oder lancierten Programme, die ihr eigenes Werk flankierten. Das expandierende Feld der Kunstpublizistik und eine Öffentlichkeit interessierter Laien boten dafür die Basis. Dem entsprach seitens der Leserschaft ein wachsendes Interesse an der ›Persönlichkeit‹ von Künstlerinnen und Künstlern, ihrem Erleben, ihren Sichtweisen und ihren individuellen Zugängen zur kreativen Arbeit. Die künstlerische Existenz wurde zur Projektionsfläche für vorgefasste Erwartungen, auf die Künstlerinnen und Künstler ihrerseits kritisch, bestätigend oder regulierend reagierten. Im Zentrum der Tagung stehen das publizistische Engagement und die Strategien von Ausstellungskünstlerinnen und -künstler (Oskar Bätschmann), die zunächst aus ökonomischer Notwendigkeit heraus zum Einsatz kommen, um sich auf einem freien Kunstmarkt zu behaupten. Künstlerinnen und Künstler müssen hier nicht nur für sich und ihre Produkte werben und einen ›Markenkern‹ aufbauen. Ihre Stimme ist auch von Gewicht, wo es darum geht, sich im Kontext der Avantgarde auf dem Feld divergierender Richtungen zu positionieren, sei es mit Streitschriften, Statements oder künstlerischen Programmen.   https://lnkd.in/dbjxX_F7

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Raimund Stecker

HBK Essen in Wuppertal - Kunst, Kunstgeschichte, Kunsttheorie, Kunstbetrieb, Kunstkritik, Kunst...

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