2023 wird das Jahr der künstlichen Intelligenz. Welche Fragen sollten wir uns jetzt stellen?
2023 wird das Jahr der künstlichen Intelligenz. Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass eine #KI "the next big thing" ist, das unsere Arbeitswelt der Zukunft transformieren wird. Programme einer generativen KI wie beispielsweise #ChatGPT sind zunehmend in der Lage, Wissensarbeitern bestimmte Tätigkeiten abzunehmen, darunter auch kreative Arbeiten, von denen man bis vor Kurzem noch dachte, dass gerade dieser Bereich Menschen vorbehalten sei. Doch seit ein paar Monaten wissen wir: die generative KI komponiert und malt, vollendet Symphonien bereits verstorbener Komponisten, produziert journalistische Texte in unterschiedlichen Sprachen, schreibt Briefe und Social Media Posts, bereitet juristische Urteile vor, erstellt Bewerbungs- und Empfehlungsschreiben, optimiert das Design von Lebensläufen und Präsentationen und fasst wissenschaftliche Studien aus globalen Quellen zusammen. Und die nächste Generation einer verbesserten generativen KI steht bereits in den Startlöchern, die eine noch höhere Leistungsfähigkeit mit sich bringen und damit in neue Tätigkeitsbereiche vorstoßen wird. Welche Fragen sollten wir uns vor diesem Hintergrund jetzt stellen für eine Arbeitswelt der Zukunft, die so anders aussehen wird als die Arbeitswelt der Gegenwart? Und welche Antworten erscheinen im Heute sinnvoll, während sich das technologische Morgen gerade erst entwickelt? Vor allem: Was haben wir selber in der Hand?
Das Magazin Forbes hat kürzlich die wesentlichsten HR Trends für 2023 veröffentlicht:
1. Talent Shortages And Upskilling
2. Employee Experience
3. Organizational Agility
4. Purpose-Driven Work And Workplace
5. Addressing Workplace Burnout And Mental Health Challenges
6. HR Digitization
Das sind zweifelsohne wichtige Themen, die angesichts von #Fachkräftemangel und großen strategischen Transformationsprozessen auf die Agenda des Topmanagements gehören, nicht nur auf die Agenda der Personalabteilungen. Doch angesichts der neuen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz gehört aus meiner Sicht ein weiteres Thema ganz oben auf die Agenda, nämlich die entscheidende Frage: Wie gehen wir als Unternehmen zukünftig mit künstlicher Intelligenz um? Was ist unsere KI-Strategie mit entsprechenden Auswirkungen auf Geschäftsmodell und Arbeitsprozesse?
Daraus leiten sich dann die folgenden Subfragen ab:
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Diese Fragen beantworten Arbeitgeber bislang nur unzureichend. Diese mangelnde Klarheit führt dazu, dass neue Technologien von der Belegschaft abgelehnt oder als Bedrohung, nicht jedoch als Potenzial zur effizienteren und effektiveren Aufgabenerledigung wahrgenommen werden. Was wir nicht kennen und als potenzielle Gefahr empfinden, ist uns unsympathisch. Das ist urmenschlich. Was ist also zu tun?
Arbeitgeber sollten möglichst viel Transparenz darüber schaffen, in welchen Bereichen sie zukünftig planen, eine KI einzusetzen. Oftmals geht es ja auch nicht darum, humane Arbeitskräfte gänzlich zu ersetzen, sondern Assistenzsysteme durch eine KI zu schaffen, die den Mitarbeitern bestimmte Tätigkeiten abnehmen, um dadurch menschliche Kapazitäten für andere Aufgabenbereiche frei zu spielen. Das Aufzeigen konkreter Use Cases hilft, eine KI in der Arbeitswelt erfahrbar und verständlich zu machen. Wenn gezeigt wird, wie eine KI dem Menschen als wirkungsvolle Assistenz und nicht als Konkurrenz zur Verfügung stehen kann, können Vorbehalte abgebaut und die Neugierde auf die Zusammenarbeit mit Cobots und KI gestärkt werden.
Aber auch Mitarbeiter können sich eigeninitiativ auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten. Ich halte die folgenden beiden Fragen für sinnvoll, die man sich am Ende eines Arbeitstags mit einem hohen Maß an Selbstreflexion stellen sollte – unabhängig davon, in welcher Funktion man arbeitet:
Wer sich diese Fragen zu viele Tage in Folge nicht substanziell beantworten kann, läuft tatsächlich in Gefahr, seine zukünftige Beschäftigungsfähigkeit zu verlieren. Bye-Bye Employability. Die gute Nachricht aber lautet: Wer anpassungs- und lernfähig ist und seinen Job so erledigt, dass emotionaler Mehrwert gestiftet wird, ist durch Technologie kaum zu ersetzen und kann gemeinsam mit Technologie Aufgaben in Zukunft effizienter und effektiver erledigen. Ich bin davon überzeugt: Es geht auch in der Arbeitswelt der Zukunft nicht um den Narrativ „Mensch gegen Maschine“, sondern vielmehr um „Mensch mit Maschine“, um komplexe Aufgabenstellungen zu erledigen.
Um es angelehnt an den US-amerikanischen Philosophen Hubert Dreyfus zu formulieren:
„Our risk is not the advent of superintelligent computers and AI, but of subintelligent human beings who are not willing to learn.“
Was meint Ihr?
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Syndikus/General Counsel BBS Vermögensverwaltungsgesellschaft GmbH Man. Director/Legal&Compliance/Intercon Holding GmbH
1 JahrAgreed
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1 Jahr2023 wird sicher das Jahr der KI. Allerdings halte ich tägliche Fragen wie: "Habe ich meinen Job heute so erledigt, dass er schwer durch Technologie zu ersetzen ist?" für irreführend, wenn nicht sogar für kontraproduktiv im Sinne des Artikels. Die richtige Frage ist doch viel eher: "Habe ich mir Gedanken gemacht, wie und welche Technologien ich einsetzen kann, um meinen Job von heute und vor allem den von morgen noch besser zu erledigen?" Da sind meiner Ansicht nach vor allem auch die Unternehmen gefragt mehr Technologie-Scouting zu betreiben als bisher und in einen transparenten Austausch darüber mit ihrer Belegschaft zu gehen.
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1 JahrKI ist nicht gleich KI. Da muss man sehr differenzieren. In der Medizin beschleunigt KI jetzt schon gewaltig die Diagnosemöglichkeiten und verbessert erheblich die Trefferquote für Hautkrebsuntersuchungen und Röntgenbildanalyse. Das kostet keine Arbeitsplätze, sondern verbessert die Möglichkeiten und Qualität der ärztlichen Tätigkeit. Die Text-KI steckt dagegen noch so in den Kinderschuhen, dass ich keinen Zeitvorteil in der Nutzung erkennen kann. Ich habe es seit Januar für sehr viele verschiedene Dinge getestet. Es kann leichte Aufgaben ganz gut bewältigen, z.B. nette Geburtstagsgrüße schreiben. Bei getesteten rechtlichen Fragen war die Fehlerquote bei 100%, also keine einzige zutreffende Antwort. Bei etwas komplexeren Fragen aus dem naturwissenschaftlichen inkl. medizinischen Bereich lag die Fehlerquote bei 80-90%. Beim Versuch, Texte und Präsentationen zu optimieren war etwa 90% des Outputs vollkommen unbrauchbar. Der Kontext wurde oft durcheinandergebracht und der Sinn verfälscht, z.B. "hinein" mit "hinaus" verwechselt u.ä. Es waren natürlich keine einfachen Themen, für die es schon besser trainiert ist. Es wird kommen, aber jetzt braucht man bei ChatGPT noch zu viel Zeit für die Nachkontrolle.