2024 wird ein Jahr der Herausforderungen - und neuer Chancen und Möglichkeiten
KI wird unsere Arbeit 2024 radikal verändern (Bild mit Dall-E erstellt)

2024 wird ein Jahr der Herausforderungen - und neuer Chancen und Möglichkeiten

2024 wird extrem spannend! Zahlreiche Herausforderungen aber auch enorme Chancen kommen auf Unternehmen und deren Führungskräfte und HR-Experten zu. Künstliche Intelligenz erfordert ein sofortiges Umdenken und bringt schnell gravierende Veränderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Im Super-Wahljahr werden wichtige Weichen für politische und gesellschaftliche Entwicklungen gestellt und hoffentlich die Demokratie gestärkt, indem Wähler sich umfassend informieren und verantwortungsvoll entscheiden. Top-Thema ist nach wie vor der Klimawandel und die Suche nach effizienten Konzepten, ihm schnell und nachhaltig entgegenzuwirken.

Immer wieder werde ich nach Trends und aktuellen Topthemen für HR, Führung, Kommunikation und Change Management gefragt, als Speakerin bei Events, Autorin von Fachbeiträgen, als Beraterin in Kundenterminen oder auch individuellen Gesprächen. Hier meine Perspektiven:

1.     Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt radikal

Stolze 70 Prozent der Unternehmen zählen bis 2025 die nachhaltige und ethische Nutzung von KI zu ihren wichtigsten Aufgaben. Das ergab die aktuelle Gartner-Studie „What generative AI means for business“. Führungskräfte und HR stehen jetzt vor der Challenge, umgehend KI-Lösungen zur Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung in Unternehmen zu integrieren. Eine visionäre Denke, Mut zur Veränderung und eine durchdachte Strategie, die auf breitem Wissen basiert und ethische Themen sowie Risikoabsicherung beinhaltet, sichern Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. KI-Tools wie Joule von SAP oder Dall-E und Copliot von Microsoft sind leicht zugänglich. Allerdings sollten Verantwortliche auch auf die Kosten und ethischen Themen achten.

KI wird tiefgreifende Transformationen und kulturellen Wandel in Unternehmen bewirken und ist längst Chefsache. Ein zielführender Change Prozess sowie eine holistische Employee Experience, die auf weitreichende Veränderungen einzahlt, sind jetzt essenziell. Schließlich werden die Auswirkungen von KI rasant und nachhaltig sein. So kommt Gartner beispielsweise auch zu dem Ergebnis, dass „bis 2033 durch KI-Lösungen mehr als eine halbe Milliarde neue Arbeitsplätze entstehen werden“.

2.     Technologielösungen mit Rückenwind von KI

Eine gute Technologie ist besser als eine schlechte KI. Daher werden auch technische Lösungen, etwa zur Kommunikation und Führung, zur Automatisierung und Produktion sowie technischer Fortschritt in sämtlichen Teilen der Wertschöpfungskette ein relevantes Thema im Neuen Jahr sein und besondere Aufmerksamkeit erfordern. Grundsätzlich gilt, wer seine Daten nicht beherrscht, kann keine KI einsetzen. Die Befragung von 720 deutschen Unternehmen im Rahmen der „Dynamics of Work Survey 2023“ von WTW ergab, dass 70 Prozent Automatisierung nutzen und ausbauen wollen.  

3.     Demografische Entwicklung erfordert Flexibilität

Durch die demografische Entwicklung werden zwei Themen HR-Manager und Leader herausfordern. Zum einen wird der Fachkräftemangel zu gefährlichen Engpässen führen. Zum anderen wird die Generation Z die Ansprüche an Arbeitgeber deutlicher vorgeben. Arbeitgeber, die zum Beispiel keine flexiblen Arbeitsweisen, individuelle Entwicklungschancen und neueste Technik bieten, laufen Gefahr von dieser Generation geächtet zu werden. Insbesondere, wenn sie ohne glaubwürdige Werte agieren. GenZler sind nicht faul, aber sie wissen, dass sie Ansprüche stellen können.

4.     Führung und Kommunikation wird immer wichtiger

Die Zunahme von Digitalisierung und Technik erfordern ein Umdenken in Führung und Kommunikation. Geschick und Empathie sind erforderlich, um Mitarbeitende in Home offices zu führen und gleichzeitig einen Teamspirit und Begeisterung für Kollaboration zu generieren. Die Challenge lautet für viele: Mitarbeitende freiwillig in die Büros zurückzuholen, zumindest teilweise. Das geht nicht über Vorschriften oder mit wöchentlichen Obstkörben, von denen bereits dienstags nur noch das übrig ist, was keiner gerne mag. Hier muss der Value und der Spaß am „Zusammensein“ in den Fokus. Das erfordert in vielen Unternehmen eine neue Kultur und besondere Benefits wie etwa die Anrechenbarkeit des Arbeitsweges, Jobbikes oder Teamevents. Die Benefits Trend Studie 2023 von WTW ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten 5200 Unternehmen (58 Prozent) ihrer aktuellen Benefits-Strategie nur eine geringe Effektivität nachsagt. Dabei ist der Wettbewerb um Fachkräfte für 85 Prozent der Unternehmen der entscheidende Treiber ihrer Benefits-Strategie.

 Gleichzeitig werden Führungskräfte mehr und mehr Verantwortung für Mitarbeitende abseits der klassischen Arbeitsabläufe übernehmen, Wellbeing, Inklusion und Gesundheitsschutz sind bereits „state of the art“. Zudem wird Fairness neu definiert, nicht nur durch die EU-Transparenzrichtlinie, die Fair Pay auf die Agenda ruft, sondern auch Diversity und Purpose gehören sind Basis jeder kulturellen Entwicklung. Eine Maßnahme, die in vielen Unternehmen noch vernachlässigt wird, ist die Modernisierung der Führungsstile. Vor allem im Midmanagement sind jede Menge Narzissten zu finden oder Manager, die in eigenen Fürstentümern regieren und sich nicht aus der Komfortzone bewegen wollen. Die Erkenntnis, dass viele Mitarbeitende Führungskräfte verlassen und nicht Unternehmen, wird sich 2024 weiter herauskristallisieren und zu entsprechenden Maßnahmen führen.

5.     Employee Experience holistisch gestalten

Egal in welcher Branche ein Unternehmen ist, welche Größe es hat, welche Ausrichtung und Visionen: Organisationen bestehen aus Mitarbeitenden. Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass motivierte und engagierte Mitarbeitende nicht nur deutlich bessere Performances bringen, sie prägen auch das Unternehmen und dessen Zukunft. Sie sind Markenbotschafter, Recruiter, Sales- und Marketing-Akteure und die glaubwürdigsten Kritiker, egal ob positiv oder negativ. Sie bestimmen über erfolgreiche Prozesse und innovative Entwicklungen. Daher kommt es darauf an, die gesamte Employee Experience auf ein Top-Level zu heben und den Rahmen für gute Bedingungen und Erfahrungen im Berufsleben zu gestalten. Im Idealfall haben Unternehmen eine holistische Employee Experience, wo Maßnahmen ideal harmonieren und auf eine hohe Bindung, belastbares Vertrauen und aktives Engagement einzahlen. Dazu gehören nicht nur hard facts wie Karriere- und Gehaltsstrukturen, Bildungsangebote und Vorsorge- und Versorgungslösungen, sondern auch kulturelle Aspekte und Werte. Oder auch Spaß an der Arbeit und die hohe Identifikationskraft, wenn mit dem Job Gutes getan wird.

 6.     Regulierung und Gesetze erfordern sofortiges Handeln

Unternehmen müssen mit zahlreichen Änderungen durch die zunehmende Regulierung und politische Entscheidungen rechnen. Neben der EU-Lohntransparenzrichtlinie und der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) wird die Lieferkettenregulierung durch CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) und der EU AI Act für den Einsatz Künstlicher Intelligenz umfangreiche Handlungen und richtungsweisende Maßnahmen auch von HR-Experten erfordern. Vorbereitungen wie faire Gehalts- und Karrierestrukturen, Maßnahmen zur Beseitigung von Gender Pay Gaps, Implementierung von Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Co2-Reduzierung und viele weitere Themen erfordern gründliche Planungen, realistische Zeitfenster und fachliche Umsetzungskompetenz.

Kontakt und Details:

Sie möchten mehr wissen oder Feedback geben? Dann kontaktieren Sie mich unter Ulrike.Germann@wtwco.com. Ich freue mich auf den weiteren Kontakt.

Dieser Text wurde komplett ohne Nutzung von KI erstellt. Damit liegen alle Rechte bei der Urheberin. Lediglich das Bild ist mit dem KI-Tool Dall-E erstellt.


Sabine Grosser

Raus aus dem Frust, Resiliente Teamentwicklung, Alexander-Technik Lehrerin🕴️, Seminare am Meer🌊

12 Monate

Ein weiterer Trend, den ich beobachte ist, dass immer mehr Menschen in ihren Berufen ausgelaugt oder resigniert sind. Es fehlt Personal, das mittlere Management kämpft, um die Balance zwischen Aufgabe erledigen, Team entwickeln und Individuen fördern hin zu bekommen. Das obere Management dreht noch die Kostenschraube, sieht aber oft zu wenig die Bedürfnisse der Menschen.

Toller Beitrag, Markus! 🚀

Cara Emilia Seitz

Law - Student 👩🎓

12 Monate

Ganz genau! Ich sehe KI auch als Mega-Trend, aber Cyber- und Datensicherheit muss ebenfalls ein Top-Thema sein!!!

Peter Godulla 🌱

💰Impact Investor | 🦾KI-GOD | 🏆KI-Visionary 2024 | 🚀Startup-Coach | 💡Interims-CMO | 🎯33 Jahre Marketingpraxis | 🌱 Zukunft regenerativ gestalten

12 Monate

Absolut richtig: "KI erfordert sofortiges Umdenken" 👏

Eberhard Seitz

Founder | Speaker | Head of Comms | Driving Digitization & AI/KI, Humanization, Customer & Employée Experience | Catalyst Leadership | Member Handelsblatt Transformation Circle |

12 Monate

Mehr denn je ist 2024 ein Jahr der Entscheidung...Ulrike Germann hat die relevanten Punkte auf den Punkt gebracht. Bravo!

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