23.12. Unterscheidungformen in Abgrenzung zu natürlicher Autorität
Vor dem letzten großen Türchen morgen zum Abschluss, gibt es heute ein letztes Definitionsangebot.
Denn wer sich mit der natürlichen Autorität beschäftigt, kommt nicht an der Frage vorbei, welche weiteren Formen der Autorität es gibt.
In den Voraussetzungen finden sich im Text immer Hinweise auf gegenteiliges Verhalten, wie Fremdaufwertung statt Selbstaufwertung (Türchen #15) Überzeugung statt Gewalt (Türchen #3) und so weiter.
So ist es nur logisch, natürliche von anderen Autoritäsformen abzugrenzen. Neben der freiwilligen, respektvollen Gefolgschaft gibt es noch die fachliche und die hierarchische Autorität.
Die fachliche operiert mit Wissensvorsprung und erzeugt Abhängigkeiten bei Entscheidungen, geht gerne ins Micromanaging über, teilt gerne ungefragtes Feedback zu Leistung und Art der Umsetzung. Die fachliche Autorität wird gerne als Expert*in extern dazugebucht, da sie so am besten wirksam sein kann. Als Führungskraft fehlt ihr meist die Empathie (Türchen #12), der Personale Respekt (Türchen #13) und die Fremdaufwertung. Vor allem stark leistungsorientierte Menschen, die fachliche Autorität genießen, erwecken häufig den Eindruck in ihrer Wissensblase das Menschliche zu vernachlässigen.
Mit der hierarchischen Autorität verhält es sich ganz ähnlich. Nur steht hier meist der Wunsch, die Kontrolle zu bewahren, möglichst viel Zugang zu Abläufen und Wissen zu bekommen und den eigenen Einfluss zu erhöhen, im Vordergrund. Das auch von Eltern häufig angewandte Autoritätsargument: „weil ich das sage!“ spiegelt den Kern der hierarchischen Autorität wider. Denn Entscheidungen, die nur qua Amt entschieden werden, können nur schwer von einem Tesm angenommen werden, werden widerwillig umgesetzt und erzeugen selten freiwillige Gefolgschaft.
Klartext: Jetzt bitte nicht verzweifeln, wenn Deine Rolle im Unternehmen eine der beiden Autoritätsformen vorsieht. Wenn Du die Abgrenzung kennst und die Weichen richtig stellst, kannst Du mit Deiner Fachexpertise und mit Deiner Stellung (trotzdem) natürliche Autorität für Dich nutzbar machen, indem Du an den Vierzehn Voraussetzungen für natürliche Autorität arbeitest.