4 gewinnt!? Warum wir die 4-Tage-Woche testen.

Rasender Stillstand... 

so beschreibt der Soziologe Hartmut Rosa ein paradoxes postmodernes Zeitgefühl. Einfach ausgedrückt: Obwohl wir durch den andauernden technologischen Fortschritt, die rasante Beschleunigung von Prozessen durch Digitalisierung, Automatisierung & Co. und die ständige Optimierung unserer Selbst an Zeit gewinnen, haben wir letztlich nicht mehr davon, sondern eher immer weniger. Effizienzgewinne werden oft durch eine längere To-Do-Liste aufgefressen. Um mit diesem Tempo Schritt zu halten, reagieren wir mit Beschleunigung oder Verdichtung unserer Arbeit. Speed Dating, Power Napping und Multitasking sind Ausprägungen dieses Phänomens. 

Die Folge? Wir sind immer "on the run" und fühlen und häufiger gehetzt, rastlos und müde. Es bleibt kaum Zeit für Ruhe, Erholung oder das achtsame Erleben des Augenblicks. Wir hangeln uns von einem Termin zum nächsten, rennen von A nach B und behalten nur noch schwer den Überblick. Kaum hat die Woche begonnen, ist sie schon wieder vorbei. Das Wochenende dauert gefühlt nur einen Wimpernschlag. Dinge, die uns wichtig sind und Freunde und Zufriedenheit schenken, kommen zu kurz oder gehen im Trubel des Alltags unter.

Wir machen Schluss!

Wir haben uns bewusst gemacht, wie wichtig Auszeiten sind und möchten uns selbst wieder die Möglichkeit geben, durchzuatmen und den wirklich wichtigen Dinge im Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Deshalb machen wir Schluss mit einer 5-Tage-Woche und testen das Arbeitsmodell der 4-Tage-Woche, um uns wieder mehr Freiräume zu schaffen. Mehr zu leben und dafür weniger, aber produktiver und effizienter zu arbeiten. 

Künftig werden wir freitags Zeit haben, statt zu arbeiten. Um bewusst mit unseren Kindern zu spielen. Uns selbst zu verwirklichen. Als Barista zu arbeiten. Holzarbeiten in der eigenen Werkstatt anzufertigen. Uns einfach mal treiben zu lassen. Künftig wird der Freitag für uns Ankerpunkte setzen, um wertvolle Erfahrungen und bleibende Erinnerungen zu schaffen. Daraus werden wir die Energie schöpfen, die wir benötigen, um in vier Tagen genauso viel Leistung und Ergebnisse zu erbringen wie in fünf.

Unsere Zeit ist kostbar. Nicht nur unsere, sondern auch eure. Deshalb werden wir in Zukunft Aufgaben und Projekte noch effizienter planen und strukturieren, sodass die Änderung unseres Arbeitszeitmodells keine negative Auswirkung auf die Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen und den Erfolg unserer gemeinsamen Projekte haben wird. Unsere Learnings während der Umstellung werden wir mit euch teilen und euch so auf unsere Reise mitnehmen.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir uns im Hintergrund sorgfältig auf die Pilotphase vorbereitet und alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um diesen Schritt wohlüberlegt gehen zu können. Anfang des Jahres haben wir die 4-Tage-Woche als internes Projekt gelauncht und mit einer umfangreichen discover. Phase begonnen. Wie bei unseren Kundenprojekten lag der Schwerpunkt darin, Best Practices zu sammeln und jene Verhaltens- und Strukturänderungen zu identifizieren, die für eine erfolgreiche Veränderung erforderlich sind. In der anschließenden shape. Phase haben wir gemeinsam im Team die notwendigen Änderungen in Bezug auf Arbeitsweisen im Detail definiert. 

Durch diese umfassende Vorbereitung stellen wir sicher, dass die angestoßenen Veränderungen nun in der grow. Phase ihr volles Potential entfalten können und der Pilot zum Erfolg führt. Wir sind überzeugt, dass es uns gelingen wird, das 4-Tage-Modell danach auch langfristig als Arbeitsmodell der Zukunft umzusetzen. Und: Wir freuen uns sehr darauf! :-)