5-Minuten Recruiting Montag: WHY

5-Minuten Recruiting Montag: WHY

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Jeden Montag bekommst du hier fünf Minuten Recruiting Wissen zum Start in deine neue Woche. Du bekommst praktische Inhalte zu zeitgemäßen Recruiting-Prozessen und den passenden Tools & Dienstleistungen. Ich bin überzeugt: Recruiting muss noch viel von Vertrieb lernen und arbeite wöchentlich neusten Input aus der Recruiter-Community in den Newsletter ein.

Heute beschäftigen wir uns mit dem PLAN Teil des Recruiting-Prozesses: Warum soll die ausgeschriebene Stelle besetzt werden.

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Wieso suchst du überhaupt nach diesem Mitarbeiter?

Wer am lautesten schreit, bekommt oft die meiste Sichtbarkeit. Im Recruiting ist diese Vorgehensweise gefährlich. Sogar mehr als gefährlich. Sie kann für dein Unternehmen bedrohlich werden und dein Unternehmen aus dem Gleichgewicht bringen. Trotzdem ist dieses Vorgehen in vielen Unternehmen (unbewusst) gelebte Praxis. Ich sehe das tagtäglich mit dem Blick auf mehr als 1.500 Partnerunternehmen.

Als HR-Manager:in oder Recruiter:in kommst du heute nicht mehr an einem tiefen Verständnis eures Geschäftsmodells vorbei. Hier musst du starten.

Du fragst dich, warum du das machen solltest? Ob es nicht reicht, wenn dir deine Kolleg:innen aus den Fachabteilungen erklären, warum sie welche Mitarbeiter:innen brauchen? Schließlich sollten die jeweiligen Entscheider aus den Fachabteilungen doch am besten wissen, wen sie warum benötigen. Ich stimme dir zu und genau deswegen verantwortest du den Überblick über die Personalbeschaffung und lenkst die Organisation wie eine Dirigentin ihr Orchester.

Power-Frage des Tages: Hast du euer Geschäftsmodell schon mal der Geschäftsführung vorgestellt und dabei jede Position erfolgreich der richtigen Stelle eurer Wertschöpfungskette zugeordnet?

Falls nicht, hast du hiermit eine Aufgabe für die kommende Woche ✅

Wie baue ich dieses Verständnis auf?

Für den Aufbau dieses Wissens ist die Mitarbeit der Geschäftsführung unumgänglich und sollte von ihr nicht nur gewünscht, sondern gefordert werden. Unzählige Folgefragen können auf diese Art vermieden werden. Gleichzeitig kann die Geschäftsführung sicherstellen, dass Einstellungsentscheidungen auf Basis der richtigen Grundlage getroffen werden.

In den meisten jungen Unternehmen werden Tools wie das Business Model Canvas genutzt und bei reiferen Unternehmen liegen umfangreiche Modellierungen des eigenen Geschäftsmodells vor. Anhand dieser Modelle baust du das Fundament deines Recruiting-Plans auf und kannst alle Mitarbeiter den entsprechenden Stellen des Geschäftsmodells zuordnen.

Verstehst du als Recruiter das Geschäftsmodell, erkennst du nach und nach, an welcher Stelle aktuell die gesamte Maschine ins Stocken gerät, sobald Stellen unbesetzt bleiben. Herzlichen Glückwunsch, du hast ein Bottleneck gefunden! An diesen Stellen betrachtest du die Opportunitätskosten, häufig werden hier die höchsten Opportunitätskosten verursacht. Und hier beginnt deine Prioritätenliste.

Hier findest du weitere Informationen zu Opportunitätskosten und einen Rechner, falls du das Konzept nicht kennst.

Wie hilft mir das mit den Schreihälsen weiter?

Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass sie jeder Mitarbeiter versteht!

Alle passenden Mitarbeiter:innen deines Unternehmens wollen euer Unternehmen voranbringen und die beispielhafte Aussage "Wir kümmern uns erstmal darum, dass wir das Bottleneck im Vertrieb auflösen, damit du spätestens in einem halben Jahr das Budget hast, mit dem du einen erfahrenen Performance-Marketer anstellen kannst." führt zu einer gemeinschaftlichen Lösungssuche.

Kann dein Kollege die Zusammenhänge nicht nachvollziehen, hilf ihm dabei euer Geschäftsmodell zu verstehen und gemeinsam herauszufinden, ob du an irgendeiner Stelle zurecht deine Annahmen nochmal hinterfragen musst.

Da mein Namensvetter Simon Sinek bei dem Thema "Warum" schon zu oft bemüht wird, schließe ich lieber mit einem Zitat von Friedrich Nietzsche: "Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer."

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