5 Social Media Trends für 2021
Wie werden sich die Social Media Kanäle im kommenden Jahr weiterentwickeln? Welche bestehenden Trends gewinnen an Bedeutung, welche Neuerungen wird es geben? Einen Überblick über die 5 Social Media Trends für 2021 und wie Unternehmen sowie Privatpersonen diese strategisch erfolgreich adaptieren können, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.
1. Social Shopping
m kommenden Jahr wird die Möglichkeit direkt über Social Networks shoppen zu können noch relevanter werden - für Brands und Konsumenten. Betrachtet man aktuelle Statistiken wird deutlich, weshalb Plattformen wie beispielsweise Instagram dieses Jahr ihre Shopping-Funktion optimiert sowie durch mehrfache Erweiterungen und Updates professionalisiert haben.
Konsumenten, insbesondere jüngere Zielgruppen, nutzen die Sozialen Netzwerke um über Marken, Produkte und Angebote zu Recherchieren. Durch die Auftritte der Marken auf den Social Networks erfahren Konsumenten eine gewisse Art von Nähe sowie engeren Kontakt. Kaufentscheidungen werden in der Folge leichter und rascher gefällt. Dabei ist es gleich, ob es sich um große Brands, oder um den kleinen Store um der Ecke dieses Feature nutzen. Facebook fasst die Entwicklung passend zusammen: „We want to make shopping easier for people and empower anyone, from an entrepreneur to the largest brand, to use our apps to connect with customers and grow their business. That’s why we’re creating new ways for people to shop on our apps and providing tools to help businesses sell online.“
Ist ein Shop in dem entsprechenden Social Network erstellt worden, kann die E-Commerce Reise beginnen. Bei dem Anbieten der Produkte stehen virtuelle (Einkaufs-)Erlebnisse sowie die kreative Einbindung in Stories und Kurzvideos im Vordergrund. Die Herausforderung ist Nutzer vom vom Scrollen hin zum Shoppen zu bewegen.
Der Blick auf die von Facebook veröffentlich Zahlen macht deutlich, dass Unternehmen, die zukünftig wettbewerbsfähig sein möchten 2021 mit einem eignen Social Shop aktiv werden müssen. Die von Facebook formulierte Fragestellung war folgende: Was passiert, nachdem User ein Produkt über Facebook oder Instagram gesehen haben?
- 79% suchten auf der jeweiligen Social Plattform nach mehr Informationen
- 65% besuchten die Website
- 46% kauften das Produkt online oder offline ein
- 37% besuchten den Store offline
- 31% konvertierten in Follower
- 29% berichteten Freunden und Familie von dem Produkt
Durch die oben aufgelisteten Zahlen wird klar, weshalb Facebook und Instagram so stark die Entwicklung hin zur E-Commerce Plattform forcieren. 46% resultierende Käufe sowie die 65% Besuche auf der Website machen die Plattformen für Unternehmen und Brands noch attraktiver.
2. Family Content nimmt zu
Gerade auf Instagram sind sie kaum zu übersehen, Family Influencer. Der größte Teil von ihnen sind Frauen, es gibt auch einige Männer in dieser Rolle, die über ihre Schwangerschaft, Geburt sowie das Leben mit Kindern berichten. Gerade innerhalb dieser Influencer Gruppe wird häufig ein enger, teilweise kontroverser, Austausch mit der Community gepflegt. Die Community besteht in den meisten Fällen entweder aus Usern, die sich in derselben Lebenssituation befinden, oder sich zukünftig in dieser Situation sehen.
Kooperationen mit Produkten und Dienstleistungen für Babys, Kinder, Mütter und Familien sind bei den Marken und Influencern beliebt. Durch die (meist) authentischen Empfehlungen von Influencern innerhalb dieses Sektors profitieren Unternehmen noch stärker von Kooperationen. Denn was ist glaubwürdiger, als eine Empfehlung einer Mutter, die sich gerade in dieser einen bestimmten Lebenslage befindet und diesen einen heißen Tipp zur besten Pre-Nahrung, dem ideale Kindergarten Rucksack oder der perfekte Sonnencreme an die Community raus gibt?
Bei einem Blick auf die Follower Insights, so lässt sich in vielen Fällen folgendes feststellen: Eine Schwangerschaft, welche aktiv und öffentlicht auf den Sozialen Netzwerken kommuniziert wird, ist ein, ja wenn nicht der Garant für Follower Wachstum.
Beispielsweise erzielte Julia Schulze @julia.schulze_official, damals noch Julita und als Fitnessinfluencerin mit rund 50.000 Follower auf Instagram bekannt, 2017 Aufmerksamkeit, als Sie ein Video auf YouTube veröffentlichte, in welchem Sie darüber berichtete, wie es ist mit 18 Jahren schwanger zu sein. Ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichtung auf YouTube wuchs ihre Instagram Community innerhalb von Kürzester Zeit um 100.000 Follower. Mittlerweile folgen ihr auf Instagram knapp 550.000, auf YouTube mehr als 260.000 Menschen. Das Bekanntwerden ihrer zweiten Schwangerschaft im November 2019 ließ ihre Followerzahlen ebenfalls nochmals rasant ansteigen. Das Phänomen von sprungartigem Followerwachstum bei Verkündigung einer Schwangerschaft lässt sich auch bei anderen Influencerinnen erkennen.
3. Ephemeral Content first
Ephermeral (engl. vergänglicher) Content beschreibt auf Social Media publizierte Inhalte, welche nur für eine kurze Zeit verfügbar sind. Der Erfolg solcher Inhalte ist insbesondere durch das FOMO (engl. Fear of missing out) Phänomen geprägt. Die Angst etwas zu verpassen - sei es ein attraktives Angebot oder den neusten Influencer Gossip - führt dazu, dass Inhalte frühzeitig konsumiert und Angebote schnellstmöglich wahrgenommen werden.
Die Entwickung des Story Features auf Instagram ist hierfür ein gutes Beispiel. Im Sommer 2019 haben täglich mehr als 500 Millionen Accounts eine Story hochgeladen, 2016 waren es lediglich 100 Millionen Accounts. Die Entwicklung dürfte 2020 sich nochmals um ein vielfaches Vergrößert haben. Ein Drittel der Stories werden durch Brands hochgeladen. Stellt man die oben genannten Zahlen den 95 Millionen täglich hochgeladenen Beiträgen gegenüber, ist die Tendenz klar erkenntlich.
Möchten Unternehmen Ephemeral Content erfolgreich nutzen, ist dieser bestenfalls grob geplant. Komplett durch- bzw. vorplanen geht meist zu Lasten der Authentizität, was sich langfristig negativ auf die View- und Interaktionsraten auswirkt. Vor dem Upload sollten sich Brands über ihre Message, die Zielsetzung sowie den Call-To-Action Gedanken machen.
4. Aktivität auf beruflichen Netzwerken wachsen
LinkedIn zählte im Sommer 2020 in der DACH Region mehr als 15 Millionen Nutzer, weltweit sind es mehr als 722 Millionen User. Mehr als 19,5 Millionen Menschen aus der DACH Region haben ein Profil auf Xing. Damit erreichen beide Plattformen, sicherlich auch befeuert durch die COVID-19 Pandemie, ein Allzeithoch an Usern, was zur Folge hat, dass auch das Engagement auf den beiden Plattformen steigt.
Das Business Netzwerk LinkedIn macht regelmäßig mit Updates auf sich aufmerksam, zuletzt mit der Einführung von Stories, welche von Nutzern hochgeladen werden können und für 24 Stunden sichtbar sind. Profile, welche diese Funktion sowie das relativ neue Feature Blogbeiträge nutzen, werden entsprechend durch den Algorithmus gepusht.
Gerade für Brands, die im B2B Sektor aktiv sind, ist es sinnvoll mit einer Strategie und entsprechender Zielsetzung aktiv zu werden. Eine von Hubspot veröffentlichte Studie zeigt auf, dass LinkedIn bei der Generierung von Leads um 277% effektiver als Facebook ist. Wiederum geben die Befragten an, dass bei den über Social Netzworks generierten B2B Leads 80% auf die Plattform LinkedIn zurück zu führen sind.
Personal Branding, Digital Recruiting, Brand-Publishing, Positionierung sowie Sichtbarkeit sind einige der zentralen Schlagworte für die Beruflichen Netzwerke für 2021.
5. Positionierung zu politischen Themen
Marken sowie digitale Meinungsmacher werden sich 2021 noch deutlicher zu politischen Themen sichtbar positionieren (müssen). Die Bedeutung sowie die Kommunikation von politischem und gesellschaftlichen Engagement wächst. Die Communitys auf den Sozialen Netzwerken fordern von Unternehmen und Privatpersonen genau diese Positionierung ein.
Einige Influencer haben in der Vergangenheit bereits mehrfach zu gesellschaftskritischen Themen Stellung bezogen, was zur Folge hatte, dass die Profile teilweise starke negative Anfeindungen und Hate erfahren mussten. Gleichzeitig ist es heute für viel User eine Notwendigkeit, dass diejenigen Profile mit Reichweite sich öffentlich positionieren. Die Bloggerin Maria Astor, bekannt als @masha fasst es wie folgt zusammen: „Wir können es uns nicht mehr erlauben, unpolitisch zu sein und dürfen nicht mehr wegschauen.“
Die oben beschriebene Relevanz ist dieses Jahr auch durch das Wachstum von entsprechenden Profilen sichtbar geworden. Gleichzeitig zieht diese Entwicklung auch ihre Kreise außerhalb der Sozialen Netzwerke. So stellen sich beispielsweise namenhafte Politikern per Video den freiwillige den Interviewfragen von Influencern. Auf dem Instagram Profil von Louisa Dellert @louisadellert findet sich regelmäßig Content in Form von Videointerviews mit Politikern wie Christian Lindner oder Saskia Esken. Dies führt natürlich in Folge auch dazu, dass Parteien sowie Politiker eigene Profile erstellen bzw. aktiv(er) mit diesen werden müssen.
Das Interesse an politischem Content auf Instagram ist vorhanden, so hat das Profil von Angela Merkel @bundeskanzlerin auf Instagram im März 2018 knapp 450.000 Follower, derzeit sind es über 1,5 Millionen. Politischer und gesellschaftlicher Content wird durch die Bundestagswahl im kommenden Jahr sicherlich noch relevanter und auf mehr Profilen sichtbar gemacht werden.