Abenteuer Zugspitze
Nein, ich gehe mit meinen Kunden nicht solche schwierigen Berge!
Ich bin BergWANDERführerin und darf als solche maximal rote Routen gehen. Die Zugspitze ist eindeutig schwarz UND die Tour, die wir letzten Donnerstag gegangen sind, beinhaltet auch noch einen Klettersteig.
So etwas liegt in Ausübung meines Berufes, außerhalb meines Kompetenzbereiches.
Außerdem stelle ich mich nach vorheriger Besprechung auch auf mein Klientel ein und kann die Touren entsprechend der konditionellen und technischen Voraussetzungen planen.
💥 Nun aber zum absoluten Highlight meiner bisherigen Bergsteigerkarriere.💥
Ich war letzte Woche das erste Mal in meinem Leben zu Fuß auf der Zugspitze!
Es gibt mindesten 6 verschiedenen Routen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und verschiedener Länge. Wir haben den Aufstieg vom Eibsee aus gewählt (weil wir so anschließend in selbigen springen konnten 🏊🏻😆) via Stöpselzieher, ein spannender Teil des Klettersteiges.
Und was soll ich sagen?
Es war der HAMMER! 🚀💥
3.30 aufgestanden, 4.15 losgefahren, 6.00 in der Morgendämmerung los gegangen – magic ✨💫 – 7,5 Stunden reine Geh- / Kletterzeit, 1950 Höhenmeter (normalerweise gehen wir immer so um die 1000 hm)!
Es fühlte sich so gut an, bei sehr angenehmer Temperatur den noch müden Körper in Gang zu bringen. Die erste Etappe ging durch den Wald auf einem wunderschönen Steig. 🌲🌳🪵
Auch als die Sonne langsam aufging waren wir safe, weil es ein Nordaufstieg war und wir somit sehr lange im Schatten der gigantischen Riesen des Wettersteingebirges gehen konnten.
Der Schwierigkeitsgrad nahm langsam aber stetig zu und wir mussten durch einen Kamin (von Felsen eingesäumter relativ senkrechter Weg), in eine sandige Senke (Rutschgefahr) und auch schon immer mal wieder die Hand an den Fels legen.
🏠 Nach 1200 hm erreichten wir unseren Zwischenstopp, die Wiener Neustädter Hütte. Bis dahin fühlte es sich so viel leichter an, als viele andere Touren, die wir schon gemacht hatten. Zum einen wegen der milden Temperatur, zum anderen weil mit Sicherheit ein paar Endorphine ihres dazu beitrugen.
Auch der Kopf ist so ausschlaggebend für die körperliche Verfassung. Wir waren mental auf Gipfel programmiert. Da waren die 1200 hm einfach noch nicht das Ende, wir waren fit und motiviert bis unter die Haarspitzen.
Auf der Hütte stärkten wir uns mit einer Brotzeit, füllten unsere Wasservorräte auf und zogen unsere Klettersteigsets und die Helme an.
Dann ging es über ein großes Schotterfeld steil bergauf Richtung Einstieg in den Klettersteig, der uns über weitere 750 hm zum Gipfel brachte.
„Ein Klettersteig bezeichnet eine künstlich angelegte Steiganlage im Gebirge, die mit Drahtseilen, Leitern, Klammern und Trittstiften ausgestattet ist.“ Ich hab das jetzt extra nochmal nachgelesen, denn ich war zwischendrin fast ein bisschen „wütend“! 😡
Es gab 3 oder 4 Passagen, die NICHT durch Drahtseile gesichert waren! Damit habe ich nicht gerechnet!
Einmal hab ich richtiggehend Manschetten bekommen und konnte nicht mehr weitergehen. Ich fand nicht den richtigen Tritt, um weiter zu steigen. Und das Ganze im absturzgefährdeten Gelände. Mein Bergbuddy Frido kam ein Stück zurück und „holte mich ab“. Danach ging es wieder, das nächste Drahtseil war auch wieder in Sicht. Puh!!!
Warum? Warum, sichert man einen Klettersteig nicht durchgehend?
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Ansonsten war der (drahtseilversicherte!) Klettersteig mit dem Schwierigkeitsgrad A/B (also leicht) ein Traum. Insbesondere der Stöpselzieher ist ein Highlight! Man geht quasi durch den Berg hindurch! Atemberaubend. 🏔 🥰
Ca. 100 hm unter dem schon sichtbaren Gipfel wurde es echt zach (bayrisch beschwerlich). Hier merkte ich das erste Mal jeden einzelnen Höhenmeter, den ich bis dahin in meinen Oberschenkelmuskeln hatte.
Etwas langsamer, aber voll fokussiert auf mein Ziel schraubte ich mich Meter für Meter stoisch nach oben. Die allerletzten Meter gingen über eine TREPPE zum Plateau, die gefühlt anstrengendste Treppe, die ich je gegangen bin.
Josef, der sich uns auf halbem Weg angeschlossen hatte und sehr gut zu unserer bis dahin bewährten Dreier-Kombi passte, sagte, wir hätten jetzt erst 40% unseres Potenzials ausgeschöpft!
Wie recht er hat. Wir sind noch zu so viel mehr im Stande als wir glauben! Das gilt für das Erklimmen von Gipfeln, für andere Sportarten, für den Businessaufbau, für das Erlernen von neuen Dingen und für alles, was wir uns vorgenommen haben und erreichen wollen.
Oben angekommen – dass es schlimm ist, hab ich gewusst – aber was einen da erwartet, kann man gar nicht in Worte fassen!
Geruchlich eine Mischung aus Douglas, Mc Donalds und Aschenbecher und optisch aus Dubai (hochmodernstes Stahlkonstrukt), Mallorca am Strand im Hochsommer und Jahrmarkt inklusive Würstlbude!!!
Trotzdem war es uns egal! Hey, WIR waren aus eigener Kraft, mit unserer ganzen mentalen Stärke, unserem Willen und Durchhaltevermögen auf den höchsten Berg Deutschlands gestiegen! Was die anderen machen, ist völlig nebensächlich. 💪🏼💥
Wir umarmten und beglückwünschten uns, ein paar Tränchen flossen und wir waren glücklich, auch im Wissen, dass wir heute mal ausnahmsweise mit der Gondel runterfahren durften. 🚠
Witzigerweise ist das Gipfelkreuz etwas exponiert NACH diesem ganzen Trubel nochmal extra in Angriff zu nehmen. Und so stellten wir uns in die Schlange, um das berühmte Foto vor dem eigentlich nur 5 Minuten entfernten, mit Blattgold veredelten Gipfelkreuz zu erhaschen.
Dort stehend und wartend, mit müden Beinen und noch immer in voller Montur mit Rucksack, Helm und Kletterzeug, staunten wir nicht schlecht, welche Gefahr so manche Menschen auf sich nehmen, um sagen zu können, dass sie auf dem Gipfel der Zugspitze waren.
Mit Sandalen, Schlaghose, Blazer, Handtasche, Schmuck etc. erklommen sie den Gipfel, über eine senkrechte Eisenleiter, auf der rechten Seite ein Sicherungsseil (wenn man denn einen Gurt hätte) gegen die Absturzgefahr in die Tiefe und das Ganze bei Gegenverkehr! Man ist also nicht unbedingt nur alleine verantwortlich für seine Sicherheit.
Nach ca. einer 3/4 Stunde durften wir dann unsere Fotos machen. Bevor wir uns aber wieder an den Abstieg machten, gab uns Josef einen Geheimtipp, wo wir ganz ungestört am Gipfel sitzen und das überwältigende Panorama genießen konnten.
Hier sitzend, demütig und erfüllt, erscheinen die kleinen Herausforderungen des Alltags nichtig und klein, wie schon Reinhard Mey sang.
Wieder auf dem Ballermann angekommen, tranken wir noch ein paar isotonische Radler, bevor wir die letzte Gondel nahmen, die uns in 8 Minuten abwärts zum Eibsee brachte!
Und dann kam dieser wundervolle Moment, wenn man überhitzt und müde in das kühle, weiche, karibiktürkise Wasser eines Gebirgssees eintaucht…. tschschschsch….
Danke Universum, dass du mich gelenkt, geleitet und beschützt hast. Danke an meinen Körper, der das alles mitmacht und im „mittleren Alter“ noch so fit ist. Danke an mich selbst, dass ich so mutig, willensstark und mental top bin.
Ich bin wieder ein Stück gewachsen.
Danke, Danke, Danke.
Dein Gipfelcoach Andrea 🏔❣️
#coaching #persönlichkeitsentwicklung #mindset #transformation #stressmanagement #kraftorte
Boost für Mitarbeitergesundheit & Produktivität durch Premium Fitness. Reduziert Krankheitstage, stärkt Teamgeist und Unternehmensimage. Passion for longevity.
1 JahrHey Andrea, lass uns den Großglockner machen, dann sind wir fast alleine auf dem Gipfel. Der steht auch noch auf meiner Liste. 😊 #wachstum #gemeinsam
Liebe Deine Ecken und Kanten, denn nur eine Null hat keine!
1 JahrSehr schöner Bericht liebe Andrea! Gratulation! Auf der Zugspitze anzukommen ist ein tolles Gefühl. Die Treppe am Ende kenne ich zu gut 😉. Tolle Leistung 💪🏻!