Agile became fragile – warum du Agilität nicht aufgeben solltest

Agile became fragile – warum du Agilität nicht aufgeben solltest

"Agilität? Das funktioniert doch sowieso nicht."

Solche Aussagen höre ich immer wieder. Vielleicht hast du sie selbst schon gedacht oder in Diskussionen gehört. Kein Wunder – schließlich gibt es genügend Beispiele, bei denen der Versuch, agil zu arbeiten, ins Leere gelaufen ist.

Aber ich sehe das anders. Agilität ist nicht gescheitert, und sie ist auch nicht tot. Sie ist lebendig – und manchmal zerbrechlich. Doch genau diese Fragilität ist ihre Stärke, wenn wir lernen, richtig mit ihr umzugehen.

Lass mich erklären, was ich damit meine.

Der Moment der Erkenntnis

Vor einiger Zeit war ich in einem Meeting, das dir wahrscheinlich vertraut vorkommen könnte. Wir sprachen über ein neues agiles Framework, das eingeführt werden sollte. Auf dem Papier klang alles großartig: Sprints, crossfunktionale Teams, Transparenz, Anpassungsfähigkeit. Aber je mehr wir darüber diskutierten, desto klarer wurde mir, dass etwas Wesentliches fehlte: das Verständnis für das, worum es bei Agilität wirklich geht.

Irgendwann sagte jemand: „Wir haben Agilität schon ausprobiert. Das passt einfach nicht zu uns.“ Vielleicht denkst du gerade das Gleiche. Aber ich fragte nach: „Was genau haben wir ausprobiert?“ Die Antwort war ernüchternd: Prozesse und Tools. Aber keine Werte. Keine Prinzipien. Keine echte Veränderung.

Und genau da liegt das Problem: Wenn Agilität keine Wurzeln hat, wird sie immer zerbrechlich bleiben.

Warum Agilität fragil ist

Agilität ist zerbrechlich, weil sie mehr ist als Methoden und Frameworks. Sie ist eine Denkweise, eine Kultur – und diese Kultur muss gelebt werden. Doch das ist oft der schwerste Teil. Vielleicht hast du das auch schon erlebt:

  • Du brauchst Vertrauen in dein Team und von deinen Führungskräften. Ohne Vertrauen bleibt Agilität nur eine Fassade.
  • Du musst bereit sein, Altes loszulassen – selbst wenn es dir Sicherheit gibt.
  • Du wirst merken, dass Agilität Zeit und Geduld braucht – etwas, das in einer schnelllebigen Welt oft schwierig ist.
  • Und du wirst auf Widerstände stoßen – denn Veränderungen machen Angst.

Diese Fragilität ist real. Aber sie ist kein Makel. Sie ist ein Zeichen dafür, dass Agilität lebendig ist. Alles, was lebt, ist verletzlich – und das gilt auch für Agilität.

Fragilität als Chance

Fragilität bedeutet nicht, dass etwas nicht funktioniert. Sie bedeutet, dass es wachsen muss – und dass es Zeit und Pflege braucht. Genau hier liegt die Chance: Wenn du die Fragilität von Agilität akzeptierst, kannst du daran arbeiten, sie in Stärke und Resilienz zu verwandeln.

Wie? Indem du dich auf das konzentrierst, was wirklich zählt:

  • Vertrau deinem Team – und lass ihnen den Raum, den sie brauchen, um eigenständig zu handeln.
  • Setz auf Werte statt Prozesse – Agilität ist kein Ziel, sondern ein Weg.
  • Sei bereit, Fehler zu machen – und betrachte sie als Lernchance.
  • Frage nach dem „Warum“ – Warum möchtest du agil sein? Was bedeutet Agilität für dich und dein Team?

Agilität braucht dich

Ich glaube, dass du die Fragilität von Agilität überwinden kannst – wenn du bereit bist, an ihr zu arbeiten. Es wird nicht immer leicht sein. Es wird Momente geben, in denen du zweifelst, ob sich der Aufwand lohnt. Aber ich verspreche dir: Agilität ist lebendig. Und sie ist es wert.

Denn wenn du diese Fragilität annimmst und daran arbeitest, wirst du sehen, wie Agilität ihre wahre Stärke entfaltet. Sie wird dich und dein Team wachsen lassen – nicht durch Perfektion, sondern durch das Streben nach echtem Fortschritt.

Also: Agilität ist nicht tot. Sie ist zerbrechlich. Und genau deshalb so wichtig.


Wie erlebst du Agilität? Hast du ähnliche Herausforderungen erlebt? Ich würde gerne hören, wie du mit dieser Fragilität umgehst – und wie du sie vielleicht sogar überwunden hast. Lass uns darüber sprechen.

Moritz Löser

IT Consultant bei PRODYNA SE

1 Tag

Schön zu sehen, dass auch andere sich an dieser Front abrackern. Das Bild mit der fragilen Pflanze gefällt mir auch sehr. Insbesondere die Folge daraus: aus einer Pflanze kann ein Baum werden, dessen Wurzeln (die Werte) starke Äste (die Menschen) tragen, welche kleine Äste, Knospen und Blüten hervorbringen (das überzeugen Anderer, neue Ideen und Herangehensweisen ...).

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