Allianz für Gesundheitskompetenz
Heute ist ein wichtiger Tag für die Gesundheits- und Patientenkommunikation. Gemeinsam mit Bundegesundheitsminister Hermann Gröhe haben die Spitzenvertreter von 14 Organisationen und Institutionen des deutschen Gesundheitssystems eine Erklärung unterzeichnet und die Gründung einer Allianz für Gesundheitskompetenz bekannt gegeben.
Moderator Eckart von Hirschhausen hat heute in Berlin praktisch das ganze Gesundheitssystem auf dem Podium begrüßt – ein seltenes Bild. So viel Aufmerksamkeit erfährt das Thema Kommunikation im Gesundheitssystem nicht jeden Tag. Die Freude über dieses Bekenntnis der Führungskräfte und Entscheider wird ein wenig getrübt durch die Projekte und Maßnahmen, mit denen sich einige Akteure in die Allianz einbringen wollen. In den Statements vieler Spitzenvertreter kamen Begriffe wie „verstetigen“, „fortsetzen“ und „weiterführen“ verdächtig oft vor.
Um Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz nicht abzuhängen, braucht es weit mehr als gute Informations- und Bildungsangebote. Auch das System selbst und seine Akteure werden sich bewegen müssen. Dabei geht es darum, die an die Patienten gestellten Anforderungen zu reduzieren, das Gesundheitssystem einfacher und nutzerfreundlicher zu gestalten. Das beginnt mit der Frage, ob ich mich in einem großen Krankenhaus zurechtfinden kann, ohne lesen und schreiben zu können. Es geht aber auch um leicht auszufüllende Formulare und die Vereinfachung von Antragsverfahren in der gesetzlichen Krankenversicherung, die Unterstützung bei der Wahrnehmung von Patientenrechten, unabhängige Beratung, Case-Management und vieles mehr.
Bundesgesundheitsminister Gröhe bringt es in seinem Statement auf den Punkt: "Nötig ist ein gemeinsamer Kraftakt von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Krankenhäusern, Krankenkassen, Apotheken, der Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen und der Behörden von Bund und Ländern. Mit der gemeinsamen Erklärung geben wir heute den Startschuss für die Stärkung des Gesundheitswissens in Deutschland.“
Das heute von den zentralen Akteuren des Gesundheitssystems formulierte Bekenntnis ist ein guter Schritt, denn Bewusstseinsbildung ist ja bekanntlich immer eine Voraussetzung für Veränderung. Diese Veränderung ist erforderlich, wenn wir Patientenorientierung ernst meinen...
BeHome, IHP, FOM
6 JahreVertraue nur der Kraft der Taten - auch denen der Selbstverwaltung... ;-)