Als in der 49sten alles explodiert: Arosa Hockeybande mit famoser Halbfinalqualifikation!
Der EHC Arosa spielt sich famos in die Halbfinals.

Als in der 49sten alles explodiert: Arosa Hockeybande mit famoser Halbfinalqualifikation!

Dieser Samstagabend ist so einer. Genau so einer. Einer, wo man auch nach Jahrzehnten noch weiss, wo man war und was man gemacht hat. Wie damals bei Neil Armstrongs ersten Schritten auf dem Mond. Oder als Tausende DDR-Bürger an der Bornholmer Strasse die Mauer zu Fall bringen. Oder bei Georges Bregys Wunderfreistoss an der Fussball-WM in den USA. An diesem Samstagabend sind 830 Fans im Aroser Stadion und sind Zeitzeugen, wie der EHC Arosa mit grosser Leistung sich in die Playoff-Halbfinals katapultiert. Die Hockeybande von Trainer Marc Haueter brennt sich dabei in die Gedächtnisse der begeisterten Zuschauer ein.

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Im Sommer eröffnet das Arosa Bärenland. In den vergangenen Monaten wurde mit einem Wettbewerb fleissig nach Namen für die neue Bärenbande, welche den bestehenden "Junior Club" ersetzt, gesucht. Unter den 850 Teilnehmern hat eine Jury unter den meistgenannten Namen folgende für die fünf Bären definiert: Jöri, Gian, Ella, Beni und Lili.

Arosa hat neben seiner Bärenbande ab sofort auch eine Hockeybande: Andrin, Sven, Tomm, Danilo, Nidal, Lane, Nando, Tobias, Luka, Wesley, Thomas, Patrick, Yannick, Gianrico, Fadri, Olivier, Dario, Reto, Kieren, Martin, Ramon, Livio, Loris und Luca. Die Mannschaft der Trainer Haueter und Manojlovic tritt seit Wochen als echte und verschworene Bande auf. So auch im dritten Playoff-Viertelfinalspiel gegen den HC Prättigau-Herrschaft. Und wie.

Auch ein sich früh eingehandelter Rückstand lässt die Mannschaft ruhig bleiben. Keine Anzeichen von Nervosität, wie jeweils noch bei passiertem Ereignis im Spätherbst. Keine Verunsicherung, keine gegenseitigen Schuldzuweisungen - rein gar nichts. Die Aroser stellen sich nach dem 0:1 zum Wiederanspiel beim Bully auf und legen sofort nochmals ein Briquette drauf. Pfranger, Roner und Holinger verwandeln auf beeindruckende Art den Rückstand in eine ziemlich komfortable Führung zur ersten Drittelspause.

Der Mittelabschnitt ist lange Zeit unspektakulär. Die Prättigauer finden keine Wege, um das Spiel an sich zu reissen und dies, obwohl der EHC Arosa eine längere Phase hindurch keine eigentlichen Farbtupfer zu setzen vermag. Bei den Gästen wächst der Frust mit jeder verstrichenen Minute und mit einem Haken- und Stockschlagvergehen bringen sie sich gegen Ende des Drittels in die Bredouille. Doppelte Überzahl EHC Arosa. Und in Dieser ziehen die Aroser die Schlinge immer mehr zu. Patrick Bandiera und Ramon Pfranger lassen den Puck so lange zirkulieren, bis Tobias Klopfer an der blauen Linie perfekt in Position gebracht ist. Und dann das: Klopfer drescht die Scheibe mit einem gewaltigen Slapshot dermassen in die Maschen, die - hätten sie menschliches Schmerzempfinden - einem nur Leid tun. 4:1.

Nach gutem Beginn im Schlussabschnitt beginnen die Aroser plötzlich zu "wursteln". Prompt gelingt Prättigau, und dies gar in Unterzahl, der zweite Treffer. Geläutert durch manche Erfahrungen mit seiner Mannschaft bei solchen Momenten in der Qualifikation, nimmt Trainer Haueter sofort sein Time Out und bringt wieder Ordnung in die Hockeybande. So. Und jetzt kommt sie, die 49. Minute. Es ist die Minute, in der sich wildfremde Menschen gegenseitig abschlabbern. In der literweise Kafi Lutz dem Sitznachbar vor Freude übers Knie gelehrt werden. In der die das Stadiondach stützenden Stahlträger enormen Vibrationen ausgesetzt sind. In der EHC Arosa-Cateringleiterin Olga Herda weiss, dass sie sogleich eine Menge neue Biertanke aus dem Depot holen muss. Und zwar tifig.

Nidal Agha und Yannick Bruderer erhöhen auf 6, respektive gar 7 zu 2. Es brechen alle Dämme. Die Zuschauer sind völlig aus dem Häuschen. Die Fans singen einen Song inbrünstiger nach dem anderen. Das Publikum steht auf. Klatscht und klatscht und klatscht. Stadion-Speaker Hansruedi Bächinger gerät in Extase. "Goooooooooooooal, EHC Arooooooooosa!" DJ Björn schmeisst den Klassiker "Oh, wie ist das schön" auf den Plattenteller. Auf den Tribünen wird geschunkelt und gestampft und abgeklatscht. Nein, nicht "Give me five", sondern give me seven - für wiederum sieben geschossene Tore. Oder "give me three" für drei benötigte Siege in der Serie.

Die Sirene heult. Aus. Und auch Manche im Stadion heulen. Oder haben zumindest feuchte Augen. Der EHC Arosa marschiert im schnellstmöglichen Tempo durch die Serie und feiert mit dem Einzug in die Halbfinals den grössten Erfolg des Clubs seit sieben Jahren. Zeugen des Erfolges sind gar zahlreiche EHC Chur-Fans, die das Match auf der EHC Arosa-Fanseite mitverfolgen. Sympathisch, wie sie sich über den Aroser Erfolg freuen und vor allem ihr geäusserter Wunsch, dass es schon nächste Saison bitte wieder zum Derby Arosa-Chur kommen möge.

Die Qualifikation für die Runde der letzten Vier im Schnelldurchgang ist für den EHC Arosa Gold wert. Sehr viele Spieler gingen gesundheitlich übel angeschlagen ins Match und mussten grausam beissen. Nun stehen unverhofft zusätzliche, spielfreie Tage an, in denen die Aroser sich erholen können. Der nächste Gegner des EHC Arosa ist noch nicht bestimmt. Er wird entweder der EHC Wetzikon oder die GDT Bellinzona sein. Am kommenden Samstag, wenn die Halbfinals für die Schanfigger mit einem Auswärtsspiel beginnen, wird die Mannschaft wieder so was von bereit sein. Diese Arosa Hockeybande spürt den Frühling. Und will entsprechend auch im Frühling noch spielen.

EHC Arosa - HC Prättigau-Herrschaft 7:3 (3:1, 1:0 3:2)

Sport- und Kongresszentrum, Arosa, 830 Zuschauer, Schiedsrichter Zweidler; Blatter, Nater

Tore: 7. Thöny (PP, Kessler, Kotry) 0:1, 11. Pfranger (Hostettler, Bandiera) 1:1, 18. Roner (Bruderer, Haueter) 2:1, 19. Holinger (Amstutz) 3:1, 38. Klopfer (PP2, Pfranger, Bandiera) 4:1, 47. Däscher (SH, Kessler) 4:2, 49. Amstutz 5:2, 49. Agha (Cola, Roner) 6:2, 51. Bruderer (Roner, Cola) 7:2, 53. Hemopo (PP2, Marugg, Durisch) 7:3

Strafen EHC Arosa: 13x2 Minuten

Strafen HCPH: 9x2Minuten

EHC Arosa: Kunz; Agha, Haueter, Carevic, Hoffmann, Klopfer, Pfosi, Cola, Roner, Bruderer, Bandiera, Bossi, Pfranger, Gruber, Amstutz, Holinger, Webster

HC Prättigau-Herrschaft: Kotry; Käppeli, Durisch, Peterhans, Casanova, Marugg, Jaag, Raganato, Mullis, Schumacher, Kessler, GA Thöny, Willi, Mazza, Hemopo, Gabathuler, Hertner, D. Thöny, Janki, Siegrist

Bemerkungen: EHC Arosa ohne Sprecher und Steiner (beide verletzt), Dimasi und Weber (beide krank), Gadient (überzählig)

Playoff-1/4-Finals, 3. Runde (Best-of-five):

EHC Wetzikon (1.) - Pikes EHC Oberthurgau (8.) 4:3n.V. (3:0)

GDT Bellinzona (2.) - SC Herisau (7.) 6:1 (1:0)

EHC Frauenfeld (3.) - EC Wil (6.) 4:2 (1:2)

EHC AROSA (4.) - HC PRÄTTIGAU-HERRSCHAFT (5.) 7:3 (3:0)

Playout-Final, 1. Runde (Best-of-five):

EHC Uzwil (9.) - SC Weinfelden (10.) 2:1 (1:0)

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Nächstes Heimspiel

PLAYOFF 1/2-FINAL, 2. Runde

EHC AROSA - ?

Dienstag, 27. Februar 2018, 20.00 Uhr

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