Altern mit Biss
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Altern mit Biss

Fehlende Zahnpflege bei älteren Menschen ist keine Seltenheit. Das kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Sehschwäche, Verlust des Geschmacksinns, mangelnde Aufmerksam durch Angehörige oder Pflegepersonal oder unregelmäßige Besuche beim Zahnarzt.

Zu den allgemeinen altersspezifischen Beeinträchtigungen kommen weitere gravierendere dentale Risiken hinzu, wenn beispielsweise demenzielle Erkrankungen oder Pflegebedürftigkeit vorliegen. Um die daraus resultierenden mundgesundheitlichen Probleme älterer Patienten zu verringern, werden hohe Anforderungen an die Professionalität der Zahnärzte und Prophylaxeassistenten gestellt.

Als Zahnärztin sehe ich oft schlimme Verhältnisse im Mund älterer Menschen, die bei der Zahnpflege mehr auf Unterstützung angewiesen sind, als jüngere Menschen. Mundhygiene im Alter ist ein ganz wichtiger Bereich, da sie sich maßgeblich auf die Gesundheit auswirken kann. Wird diese nicht richtig angewendet, setzt man sich hohen Gesundheitsrisiken aus. Zudem kommen Multimedikationen, die bei Senioren oft das Schmerzempfinden überlagern, so dass sich Gebissschäden unbemerkt entwickeln können.

Massive bakterielle Beläge auf Zähnen und Zahnersatz, Entzündungen am Zahnfleisch und in den Mundschleimhäuten, Wucherungen, fortgeschrittene Karies oder Druckgeschwüre durch unsaubere, schlechtsitzende Prothesen sind keine Seltenheit.

Experten warnen vor der lebensgefährdenden Schwächung des Immunsystems, des Herzens, der Lunge und des Kreislaufs durch mangelnde Mundhygiene. Ältere Menschen sollten deshalb möglichst vierteljährlich Kontakt zur Zahnarztpraxis haben. Zweimal im Jahr sollte eine Kontrolle durch den Zahnarzt erfolgen und – unabhängig davon – mindestens zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.

Eine seniorengerechte Zahnarztpraxis ist es, älteren Menschen regelmäßige Zahnarztbesuche zu ermöglichen und damit deren Mund- und Zahngesundheit zu bewahren. Eine Zahnarztpraxis sollte einige Grundvoraussetzungen erfüllen, wie z.B. gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar zu sein und entweder ebenerdig liegen oder über einen Aufzug verfügen. Prof. Dr. Nitschke plädiert dafür, einen „gerostomatologischen Wohlfühlfaktor“ zu schaffen. Dazu zählt sie praktische Veränderungen wie das Abschaffen von Stolperschwellen in der Praxis, das Anbringen eines Klappsitzes im Lift oder seniorengerechte Sitzmöbel sowie den grundsätzlichen Umgang des Praxisteams mit den Senioren und den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln.

Der sichere Umgang eines Praxisteams mit Menschen in hohem oder sehr hohem Alter erfordert zusätzliche Kompetenzen im Bereich der Kommunikation und wertvolles Wissen über das Älterwerden. Die nachlassenden Sinneswahrnehmungen erschweren die Kommunikation oft. Daher fördert eine seniorengerechte Zahnarztpraxis die Konzentration der betagten Patienten. Beruhigende Hintergrundmusik, wie sie in vielen Zahnarztpraxen üblich ist, kann Patienten, deren Hörvermögen nachlässt, irritieren und vom Gespräch mit dem Zahnarzt ablenken. Auch eine Zahnarzthelferin, die klappernd Instrumente aufräumt, lenkt die Patienten ab.

Die Behandlungstermine sollten transparent sein: Sowohl in Bezug auf die Gesamtbehandlung als auch auf den nächsten Termin sollte der Patient Informationen über Ablauf, Dauer und Ziel erhalten. Sinnvoll sind Nachfragen, ob das Gehörte auch verstanden wurde.

Der Zahnarzt sollte in der Gesprächsführung auf die Belange und Ansprüche des älteren Patienten einstellen. Die Ansprache muss den kognitiven Fähigkeiten des Patienten entsprechen. Darüber hinaus hilft es, Mundschutz und Schutzbrille beim Gespräch abzunehmen.

Eine möglicherweise vorhandene Schwerhörigkeit muss berücksichtigt werden. Das Gespräch Auge in Auge mit dem Patienten ist wichtig, er sollte die Möglichkeit haben, die Lippen des Behandlers beobachten zu können. Langsam und deutlich sprechen. Durch Rückfragen kann man sich vergewissern, ob das Gesagte verstanden wurde. Kurze Sätze sind hilfreich. Hilfreich ist auch die Empfehlung, wegen eines erforderlichen

Neben den Praxisteams brauchen auch Laborteams seniorenzahnmedizinisches Wissen, um gemeinsam mit dem Zahnarzt zur erfolgreichen Behandlung der älteren Patienten beizutragen. Naturgemäß ist die Behandlung älterer Patienten mit der Anfertigung und Eingliederung von Zahnersatz verbunden. Durchschnittlich fehlen den Senioren in Deutschland 14,2 Zähne, sodass sie ohne Zahnersatz wesentlich schlechter sprechen und kauen können. Das bedeutet für Senioren eine enorme Einschränkung der Lebensqualität.

Nach der richtigen Wahl des Zahnersatzes durch den Patienten und den Zahnarzt muss der Zahntechniker nach Rücksprache mit dem Zahnarzt den Zahnersatz fertigen. Dabei erstellt er für Menschen mit komplexen Behinderungen praktische Ausführungen der Prothesen, mit denen der Patient trotz Handicap gut umgehen kann. „Wer z.B. Hände oder einzelne Finger nicht mehr uneingeschränkt bewegen kann, benötigt eine andere Prothese als jemand, dessen Hände voll funktionsfähig sind

Zahnärzte in der Hamburger City

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