Ambulant statt Stationär: Risiken und Chancen für die Zukunft
Die sich dynamisch verändernde Gesundheitslandschaft wirft wichtige Fragen für Kliniken und Ärzte auf. Nach einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger befinden sich 63% der öffentlichen Krankenhäuser in der Verlustzone, und rund 51% der Klinikmanager prognostizieren, dass die Anzahl der Krankenhäuser von derzeit ca. 1900 auf höchstens 1250 sinken könnte. Einer der treibenden Faktoren ist der Anstieg ambulanter Behandlungen.
Für Kliniken bedeutet dies eine Neuausrichtung der strategischen Positionierung in den nächsten Jahren. Trotz der Risiken birgt die ambulante Versorgung auch Chancen. So könnte der Schwerpunkt auf ambulante Dienste helfen, das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten und dabei die Kosten zu senken.
Nun, wie können sich Kliniken in dieser neuen Ära behaupten? Eine Option könnte darin bestehen, Kooperationen mit anderen Häusern zu suchen oder sogar Fusionen einzugehen. Solche strategischen Allianzen könnten Synergien freisetzen und die Rentabilität erhöhen. Darüber hinaus sollten Kliniken die ambulante Versorgung ausbauen und gegebenenfalls in Technologien zur Unterstützung dieses Modells investieren.
Gleichzeitig wird die Digitalisierung immer wichtiger. Technologien wie Telemedizin und Künstliche Intelligenz werden immer relevanter. Der Einsatz dieser Technologien kann zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen und gleichzeitig die Effizienz der ambulanten Versorgung erhöhen.
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Für Ärzte als Arbeitnehmer birgt die Verlagerung hin zur ambulanten Versorgung ebenfalls Herausforderungen und Chancen. Sie sollten sich aktiv auf die Umstellung vorbereiten, indem sie relevante Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben. Hierzu gehören unter anderem die Bereitschaft zur Anpassung an neue Arbeitsmodelle, ein Wechsel vom Fachbereich und die kontinuierliche Weiterbildung in digitalen Gesundheitskompetenzen. Zusätzlich sollte man regional flexibel werden, sich bei den strategischen Familienentscheidungen nicht so sehr standortabhängig machen.
Im Hinblick auf die Statistiken sollten Ärzte und Kliniken sich bewusst sein, dass trotz der Herausforderungen auch eine Fülle von Möglichkeiten besteht. Mit der richtigen Strategie und den passenden Werkzeugen können sie die Risiken minimieren und die Chancen maximieren, die der Wandel hin zur ambulanten Versorgung mit sich bringt. Man darf nun nicht lange warten, sondern schon jetzt die Tatsachen wahrnehmen, akzeptieren und reagieren.
Bleiben Sie gesund.
Ihr Igor Naumann