Man wäre beim Zuschauen gar nicht auf die Idee gekommen, dass Rapid nicht mit der stärksten Mannschaft spielt, aber in der Europa League ist auf die Hütteldorfer Verlass. Zum Abschluss der Gruppenphase wurde auch Dinamo Minsk geschlagen. Mit dem 2:1 ist der Gruppensieg perfekt, damit darf man bei der Auslosung der K.o.-Paarungen auf einen schlagbaren Gegner hoffen. Sogar Trainer Zoran Barisic war begeistert. "Phänomenal", sagte er. "eine unglaubliche Performance in Europa." Rapid verkraftete sogar, dass Steffen Hofmann die Möglichkeit eines Elfmeters nicht genützt hat. Jelic hingegen durfte seinen ersten Treffer für Rapid im Europacup bejubeln. Der Gruppensieg füllt auch die Klubkassa, er ist eine halbe Million wert. "Vielleicht wird man in 20 Jahren noch über diese Mannschaft sprechen und nicht mehr über meine Generation", so Barisic. Rapid hat gegen Minsk die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen, war letztlich auf die Schützenhilfe von Pilsen gegen Villarreal gar nicht angewiesen. Dass man in der Gruppentabelle die Spanier hinter sich lassen kann, damit war nicht zu rechnen. In der Mannschaft steckt viel Potential, sie ist intakt, hat einen guten Kern. "Auf dieses Team kann jeder Fan Stolz sein", sagt Barisic. Da kann man nicht widersprechen. Rapid rockt die Europa League hatte das Motto geheißen, die Mannschaft hat sich daran gehalten. Rapid ist wieder zum Erlebnis geworden.