Auf der Suche nach der Logik in unserer Wasser-Politik
Wo ist die Logik geblieben, wenn es um unsere Natur und unser Wasser geht?
Wasser hat schon immer Menschen angezogen. Wo Wasser ist, ist Leben! Nur hat die Menschheit sich nicht der Natur anpassen wollen. Stattdessen probiert sie, sie zu unterwerfen. Überall auf der Welt sieht man, wohin das führt. Das beste Beispiel ist der Nil, der in früheren Zeiten nach jeder Überschwemmung fruchtbares Uferland zurückliess. Es war ein Geschenk der Natur. Weshalb kamen die Menschen auf die Idee, dass es ein Fluch sei?
Wo ist da die Logik und wie klug war es, am Ufer zu bauen und zu wohnen? Ohne zu urteilen erkennen wir, dass wir es hierzulande nicht viel klüger gemacht haben. Schauen wir zum Beispiel zum Rhein: früher wuchs an dessen Flussufer reichhaltiges, gesundes Gemüse. Wie lange dies noch so sein wird, weiss niemand. Hoffentlich verseucht der Mensch den Boden nicht weiterhin unnötig mit Chemie und Gülle. Die Regeneration unserer Erde würde eigentlich daraus bestehen, alles in Ruhe zu lassen, damit die Mikroben, das sogenannte Unkraut, und die Insekten ihre Arbeit verrichten können, zum Wohle der Qualität der Humusschicht und damit zum Wohle der Menschheit. Persönlich verstehe ich nicht, wieso wir chemisch hergestellte Nahrungsmittel als Standard betrachten und Bio-Lebens-mittel als Ausnahme. Sollte es nicht genau umgekehrt sein?
Zudem verstehe ich die Logik nicht, weshalb der Staat auf der einen Seite chemische Landwirtschaft mit Subventionen unterstützt und auf der anderen Seite viel Geld investiert, um dieselbe Chemie wieder aus unserem Trinkwasser herauszufiltern, was übrigens nicht zu 100 % gelingt. Die Berggebiete kommen bis jetzt glimpflich davon, aber die Menschen im Mittelland sind gemäss BAFU bereits seit Jahren von erhöhten Nitrat-Werten in ihrem Trinkwasser betroffen.
Ist es logisch, dass beunruhigte Wasserwissenschaftler und Wasserversorger, welche die Notglocke läuten, mundtot gemacht werden und einige von ihnen gar ihren Job verlieren? Ist es logisch, dass wir unser Wasser und damit unsere Gesundheit und die Qualität unserer Nahrung nicht schützen? Jetzt wird auch auf diesem Gebiet «Angst» geschürt, indem den Biobauern vorgegaukelt wird, dass ihre Verkaufspreise sinken werden. Gleichzeitig wird der Konsument vor höheren Lebensmittelpreisen gewarnt. Für mich, geht diese Rechnung nicht auf. Auch wenn es stimmen würde, wäre es immer noch ein kleinerer Preis, im Vergleich zu den horrenden Steuer-geldern, die zurzeit dafür eingesetzt werden, um eine saubere Trinkwasserversorgung zu ermöglichen, um Seen künstlich zu belüften und um die Gesundheitskosten in den Griff zu kriegen. Angst wird auch dann eingeflösst, wenn es um die Ernährungssicherheit des Landes geht und angeblich ein (illusionärer) Zusatzimport drohen soll. Zum Glück muss sich der logisch denkende Mensch darüber keine Sorgen machen, wenn man an den jetzigen Nahrungsmittelüberschuss von bis zu 50% denkt, der im Müll landet.
Statt diese dringenden Probleme endlich anzugehen, hat das Parlament die Agrarpolitik 22+ auf Eis gelegt. Damit sind auch die wenigen Massnahmen in weite Ferne gerückt, die der Bundesrat als Alternative zur Trinkwasserinitiative vorgesehen hat. Dieses zögerliche Vorgehen lässt dem logisch denkenden Stimmbürger keine andere Wahl, als ein JA für sauberes Trinkwasser und ein JA für eine chemie-freie Umwelt in die Urne zu legen.
Unsere Logik ist gefragt. Die Natur sind wir, es geht nicht um ein «entweder oder». Unsere einzige Chance zugunsten eines gesunden, erfüllten Lebens ist, wenn wir uns als Teil des Ganzen verstehen. Wir haben keine andere Wahl als unser System radikal zu überdenken und zwar mit der Natur als Vorbild. Setzten wir ein Zeichen, basierend auf bio-logischem Denken, statt uns einmal mehr aus Angst näher an den Abgrund drängen zu lassen. Vertrauen wir dieses eine Mal unserer Natur und nicht dem Geld. Nicht die Angst, sondern die Liebe zum Leben sollte unsere Motivation sein.