Authentizität im Personal Branding: Wie ich lernte, mir treu zu bleiben
Authentisch sein. Die Maske abnehmen. Sich treu bleiben. Das klingt so einfach.
Sehr viele werden aber vermutlich Momente kennen, in denen wir unsere Maske bewusst aufgezogen haben, um etwas zu bewirken. Vielleicht um zu gefallen.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich als kleiner Kerl häufig in der Runde auf dem Schulhof stand und gelacht habe, weil andere gelacht haben – und nicht, weil ich es lustig fand. Oder wie ich Spiele gespielt habe, die ich überhaupt nicht cool fand – aber ich wollte ja kein Spielverderber sein (im wahrsten Sinne des Wortes). War ich ein Mitläufer? Einige Zeit vielleicht.
Später habe ich mir – damals wohl unbewusst, aber rückblickend sehr einleuchtend – Respekt verschafft, indem ich in der Schülervertretung aktiv war, u.a. acht Jahre als Schulsprecher, mehrere Jahre auf Kreisebene und auch in Berlin habe ich auf Kongressen mitgemischt. Das Engagement damals war alles für mich. Ich hatte mir hier eine große Expertise aufgebaut, andere sind mir nun gefolgt. Hier konnte ich meine Maske abnehmen und mir treu bleiben. Ich musste mich nicht verstellen, sondern habe mich in meiner Rolle pudelwohl gefühlt. Ich wollte nicht im Mittelpunkt stehen, nein. Aber ich wollte auch nicht nach dem Takt anderer tanzen, sondern den Takt zumindest in diesem Bereich mitbestimmen.
Rückblickend war es für mich eine überaus wichtige Zeit. Ich habe mir eine Expertise aufgebaut, mich sicher gefühlt und deshalb den Mut gehabt, auch mal Haltung zu zeigen. Ich konnte ich sein – ohne Hemmungen. Das war der Punkt, ab dem ich mich nicht mehr verstellen und voller Unwohlsein mitlachen musste, sondern nun andere zum Lachen brachte und andere Menschen angezogen habe anstatt nur gezogen zu werden.
Witzig, denn im Kleinen habe ich damals schon angefangen, Personal Branding zu praktizieren. Ich habe Vorträge vor vielen Menschen gehalten, Seminare für Jugendliche durchgeführt, mich mit vielen anderen vernetzt und habe stets versucht, sichtbar zu bleiben in diesem Rahmen.
Deshalb ist es mir heute ein Anliegen, andere (Unternehmer) zu ermutigen, sich Mut anzutrainieren für mehr Sichtbarkeit und sich dabei treu zu bleiben. Dafür sollte man seine Werte kennen und die Werte kommunizieren.
Ich bin davon überzeugt, dass nur werteorientiertes, authentisches Personal Branding wirklich nachhaltig und mit Leichtigkeit funktioniert.