The Battle for Diversity!
Kürzlich habe ich ein Interview von Maren Hoffmann im Spiegel gelesen, der die Headline trug: Frauen und Karriere: „Ich habe wenig Mitleid mit Headhuntern, die keine Frau für den Job finden”. Die Headline machte mich stutzig, denn ich bin zuweilen in genau dieser Situation. Ich hatte aber nie auch nur annähernd gedacht, dass ich dafür Mitleid bräuchte oder bekommen müsste. Und selbst wenn es jemand für mich übrig hätte: An meinen zeitweiligen Herausforderungen hätte Mitleid genauso wenig genutzt wie kein Mitleid. Das Interview mit der Topmanagerin Barbara Lutz hat die Überschrift dann aber keinen Abbruch getan, es war sehr lesenswert und informativ.
Doch kurz zu mir, damit die geneigten Lesenden mich etwas einordnen können: Ich bin Geschäftsführer von Digital Future, einer Personalberatung, die sich auf die Vermittlung von C-Level, VP und Director Rollen konzentriert. Wir selbst sprechen von Digital Future gerne als Boutique mit Fokus auf digitale Innovationen. Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Was mir in letzter Zeit, vielleicht so in den letzten zwei Jahren verstärkt begegnet, ist folgender Fall:
Ein C-Level-Position soll besetzt werden – aber bitte mit einer Frau … Dies offenbart das Dilemma, in dem viele der börsennotierten Unternehmen stecken: Hauptsache Frau! Es geht nicht mehr um Qualifikation, es geht ums Geschlecht. Fakt ist allerdings auch: Es gibt nicht so viele hochqualifizierte Menschen, die in bestimmten Unternehmen einfach mal „Chief of …” werden, werden können oder werden sollten. Die Luft wird dünner da oben – die geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, ist zuweilen wirklich nicht leicht.
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Nach dem sogenannten Thomas-Kreislauf erleben wir gerade eine Art Sabine-Wahn in den Chefetagen: Das Thema „Diversity” hat nun endlich, auch in den DAX-Vorständen, höchste Priorität. Alle Suchen im vergangenen Jahr standen unter der Prämisse: Finden Sie uns eine Frau!
Es ist längst allgemeiner Konsens und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, wie wichtig Diversity in der Führungsebene ist. Klar ist: Deutschland ist als Wirtschaftsstandort noch zu wenig digital und zu wenig divers. Deswegen ist die Debatte um Diversität auf C-Level immer auch eine Debatte darum, wie fortschrittlich und innovativ ein Standort ist. Deutschland hat auch 2022 eine sehr traditionell geprägte Unternehmenslandschaft. Ich frage mich daher, wo die Top-Managerinnen herkommen sollen, wenn doch die Weichen erst in den letzten zehn Jahren angefangen haben sich leicht in Richtung Diversität zu stellen. Ich denke, wir brauchen dringend den Mut zu weniger Debatte um die Relevanz von Diversität (das übrigens nicht nur auf Geschlecht bezogen werden kann, sondern insbesondere auf Alter, soziale Herkunft, uvm.), und mehr Wille die ganz entscheidende Frage zu stellen: Wie bekommen wir Diversität ohne Kompromiss in der Qualität in die obersten Reihen? Unsere Antwort als eine erfolgreiche Executive Search Beratung ist eindeutig: Unternehmerisch mutig sein und neue Wege gehen! Die Komfortzone verlassen und uns vertrauen, dass wir einen guten Job machen.
Als wir im Jahre 2016 mit der Personalberatung angefangen haben, hörten wir oft, man hätte schon eher an einen Mann gedacht, als wir unsere Profile vorschlugen. Wir hingegen haben immer geschaut, dass wir nach Möglichkeit genauso viele weibliche Profile auf die Shortlist nehmen und präsentieren. Es war für uns schon immer eine Herzensangelegenheit, da offensiv voranzuschreiten. Doch momentan hat sich das Bild komplett gedreht. Und Mitleid oder nicht – es gibt am Markt zeitweilig nicht die Frau, die genau die zu besetzende Stelle füllen könnte.
Der Ausweg
Doch genug geredet – was ist also zu tun? Wir planen auf lange Sicht und haben ein zweites Unternehmen gegründet, einen Wachstumspartner für Start-ups, der gleich zwei Aspekte vereint. Wir investieren nur in Start-ups, die von Anfang an den Gedanken der Diversität leben. Wir helfen von Beginn an bei der Implementierung von Diversity-Strategien, um langfristig ausgeglichene Teams zu schaffen. Denn Diversity im Führungsteam ist essenziell, um ein nachhaltig erfolgreiches Start-up aufzubauen. Im Rahmen des Inkubators haben wir die Chance, Frauen und Männer bei innovativen Geschäftsideen, Produkten und Lösungen gleich zu unterstützen und sie so auch für spätere C-Level-Positionen in anderen Unternehmen fit zu machen.
CTO at Digital Charging Solutions GmbH
2 JahreUnd wenn du, Lucas Bechtle, meinst es würde helfen, würde ich mal ein Stündchen coachen oder/und aus dem Nähkästchen plaudern.
CSO/CRO | Revenue Rebel & Coach | Xoogler | Mentor & Speaker | Advisor & Investor in SaaS, eCommerce, Mobility, Digitaltransformation & Real Estate | Passionate Mountain Athlete
2 JahreWer nicht diversifiziert ausbildet und aufbaut darf sich auch nicht wundern wenn es an Diversifikation in der Führungsebene mangelt. Sehr gute Idee von euch!
Geschäftsführer TRS - Technology Refresh Services GmbH
2 JahreSehr gute Idee! Wird sicher ein Erfolg !