Bereit für Phase 2? Die anstehende Optimierung der Stützbereiche
Anpassungsphasen auf dem Weg zur Operational Excellence

Bereit für Phase 2? Die anstehende Optimierung der Stützbereiche

Warum zu OPEX mehr als nur Lean Production gehört und wieso dieses Thema in der Corona-Zeit besondere Bedeutung erlangt:

Für die Verbesserung der Produktion stehen eine Vielzahl von Methoden und in vielen Unternehmen sogar ganze Abteilungen zur Verfügung. Auch die Supply-Chain-Optimierung hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, aber während die kurzfristige Reaktion auf ein verändertes Umsatzniveau in der Produktion reibungsarm verläuft, stellt sich eine Korrektur in den Stützbereichen als gar nicht so einfach heraus. Und was ist eigentlich mit der Optimierung in den voll-indirekten-Bereichen?

Das starre Kostenniveau in der Stützstruktur und den indirekten Bereichen hat verschiedene Gründe. Während sich Anpassungen in der Produktion direkt über veränderte Stückzahlen oder Produktionsvolumina rechtfertigen lassen, ist der Zusammenhang in der Stützstruktur oft erstmal mit einem Zusatzaufwand bei der Volumenanpassung verbunden. Darüber hinaus fällt die Beurteilung des tatsächlich anliegenden Arbeitsaufwandes (im Zusammenhang mit dem Produktionsvolumen) mit gut ausgebildeten administrativen Kräften oft schwerer. Ein weiterer Punkt ist, dass die in der Produktion vollaufgelösten Kennzahlensysteme i.d.R. nicht ausreichend in den administrativen Bereichen etabliert sind und dadurch keine objektive Ausgangsbasis vorhanden ist.

Damit ist klar: Eine Anpassung im Stützbereich und indirekten Bereich ist erst einmal aufwändiger und in der Mitarbeiterkommunikation oft auch schmerzhafter (Die Mitarbeiter sitzen schließlich näher am Management).

Schematische Darstellung Kostenverlauf nach Umsatzeinbruch: Während die produktiven Kosten schnell angepasst werden können bleiben die Stützbereiche und indirekten Bereiche stabil, obwohl sich nur durch Sie das Umsatz - Kosten Verhältnis wiederherstellen lässt.

Was die Darstellung zeigt ist allerdings: Das wohl-ausbalancierte Kostenniveau von Produktion, Stützbereich und voll-indirektem-Bereich kippt nach einem Umsatzrückgang in die Verlustzone weg. Die Produktionsoptimierung beeinflusst das Gesamtsystem zwar positiv, aber nicht ausreichend, um zurück in die Rentabilitätszone zu kommen. Die Rückkehr in eine kostendeckende Struktur ist im Beispiel erst durch eine Anpassung in den Stützbereichen möglich. Insgesamt muss das Gesamtsystem auf Basis der langfristigen weiteren Geschäftsentwicklung mit seinen prozentualen Kostenverteilungen auf das neue Umsatzniveau angepasst werden, um ein gesundes Umsatz-Kosten-Verhältnis zu erreichen. Eine Aufgabe die in vielen Unternehmen aktuell ansteht und die es noch zu meistern gilt!

Es ist Zeit für die Flexibilisierung und Optimierung der Stützbereiche

Damit ist klar: Es ist Zeit für Projektarbeit in den Stützbereichen. Hier sollte das komplette Paket der alt-bewährten Verbesserungsmethoden eingesetzt werden, das wir schon so gut aus der Produktion kennen: Kennzahlen, Prozessoptimierung, Flexibilisierung und Neuordnung der Informations- und Systemströme. Dabei sollte man sich nicht vor allzu komplizierten Darstellungen der betreffenden Fachbereiche abschrecken lassen, im Detail entpuppt sich die Lösung oft als überraschend einfach. Dabei bleibt das ehrgeizige Ziel das gleiche wie in der Produktion: Ein Prozess ist dann vollkommen, wenn er intuitiv verständlich, skalierbar und die Last messbar ist.

Greg Vitek

Partner at Workforce Strategies Group LLC

4 Jahre

hi Markus, a good perspective to stay on the proactive path to success.

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