Best Practice - Digitalisierung in der Schule: Die Dokumentenkamera

Die Dokumentenkamera ist wahrlich kein High-End Produkt. Dennoch ist sie ein wichtiger Bestandteil des Digitalen Klassenzimmers und sie nimmt vor allem im Distanz- und Wechselunterricht eine Schlüsselrolle ein.

Als Substitutionsprodukt für den guten alten Overhead-Projektor bietet die Dokumentenkamera im regulären Unterrichtsgeschehen einige Verbesserungen. So sind beispielsweise die sehr gute Darstellung von Realien und Modellen, farbigen Abbildungen, das Auflegen einer Schulbuchseite zur verbesserten Übersicht für die Schülerinnen und Schüler sowie das gemeinsame Verbessern von Hausaufgaben bzw. Arbeitsaufträgen anhand eines Schülerhefts gängige Praxis an vielen Schulen.

Distanzunterricht: Warum alles anders als normal?

Im Distanzunterricht fällt das Unterrichten schwer. Das Medium Computer bricht mit der üblichen Weise zu unterrichten. So wird in einem digital übertragenen Unterricht - z.B. via Microsoft Teams - häufig auf einen Lehrervortrag mit PowerPoint-Folien zurückgegriffen. Dieser Lehrervortrag bedeutet eine deutlich aufwändigere Unterrichtsvorbereitung als gewöhnlich und führt bei den Schülerinnen und Schülern zur Ermüdung. Dies liegt am ungewohnten Format und an der starken Lehrerzentrierung.

Die Dokumentenkamera kann hier eine sinnvolle Brücke zwischen dem gewohnten Unterrichtsablauf und dem digitalen Unterrichten darstellen. So kann beispielsweise durch das Einblenden des Kamerabildes für die Schülerinnen und Schüler live ein Hefteintrag erarbeitet werden - so wie an der Tafel. Auch kann eine Schulbuchseite zur Veranschaulichung unter die Dokumentenkamera gelegt und besprochen werden. Im Vergleich zum Präsenzunterricht ist es während des Distanzunterrichts zudem besonders wichtig, spontan auf Situationen reagieren zu können. Der Einsatz der Dokumentenkamera erlaubt es der Lehrkraft, bei Bedarf weitere Materialien zu Hilfe zu nehmen und zu zeigen, um allen Schülerinnen und Schülern einen Lernfortschritt zu ermöglichen. Und schließlich lassen sich Arbeitsergebnisse mit der Dokumentenkamera fotografieren, speichern und den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen.

Erhöhung der Akzeptanz für den Digitalunterricht

Viele Lehrkräfte haben sich in den Monaten der Corona-Pandemie fortgebildet und neue Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Dennoch - nicht jede Lehrkraft ist ein IT-Experte oder Geek. Das macht im Übrigen auch nicht "die gute Lehrkraft" aus. Allerdings kann durch das Hilfsmittel Dokumentenkamera der Umstieg zum digital abgehaltenen Live-Distanzunterricht deutlich erleichtert werden. Dies ist für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen gut. Auch die Schülerinnen und Schüler sehnen sich nach Normalität und gewohntem Unterricht. Folglich kann der Einsatz der Dokumentenkamera die Akzeptanz für den Online-Unterricht erhöhen - bei beiden Seiten .

An unseren Schulen sind alle Klassenzimmer mit Dokumentenkameras ausgestattet. Während der Phasen des Distanz- und Wechselunterrichts ist die Dokumentenkamera zentrales Medium für die Unterrichtsgestaltung. Auch hierdurch ist es uns gelungen, dass wir seit März 2020 regulären Unterricht in den weiterführenden Schulen anbieten konnten.