Bio Suisse Vorstand auf Abwegen
Foto: Benjamin Hohlmann

Bio Suisse Vorstand auf Abwegen

Das ist fatal! Der Vorstand von Bio Suisse stellt sich gegen die Initiative für sauberes Trinkwasser. Ich fasse mir an den Kopf, sowie zahlreiche Bio-Bauern und Bäuerinnen, die hier im aktuellen Kassensturz Beitrag zu Worte kommen.

Die Initiative fordert im wesentlichen:

  • Pestizidfreie Produktion
  • keinen Import von Tierfutter
  • keinen vorbeugenden Antibiotika Einsatz

"Können Sie dazu grundsätzlich ja sagen?", fragt Moderatorin @kathrin winzenried den Präsidenten von Bio-Suisse Urs Brändli.

Der antwortet: "Ich glaube, dass jede Konsumentin und jeder Konsument heute die Möglichkeit hat, genau solche Produkte zu kaufen." Er begründet die Gegenposition von Bio Suisse mit der Angst vor Preisverfall im Bio-Markt. Man wolle damit die bestehenden Bio-Bauern schützen. Mit dem Erfolg der Initiative würde es mehr Bio-Bauern geben.

Klientel-Politik in allen Ehren. Das ist die Aufgabe eines Verbandes. Aber deshalb kann man sich doch als Bio Suisse nicht gegen eine Initiative stellen, die im Kern den eigenen Anforderungskriterien an die Bio Suisse produzierenden Höfen entspricht.

Stattdessen muss Bio Suisse seine Hausaufgaben machen, die Preisgestaltung am Markt mit Händlern diskutieren, das Prämiensystem überdenken oder striktere Bio-Standards definieren (Bios Suisse +), um ein Gütesiegel von höherer Wertigkeit zu definieren und ggf. einfacher höhere Preise zu rechtfertigen.

Ich erwarte von Bio Suisse, dass mit aller Kraft die Trinkwasser Initiative unterstützt wird. Wir müssen in den nächsten Jahren die komplette Landwirtschaft umwandeln. Das ist das Ziel um das es geht. Das sind die Baustellen unserer Zeit. 10,8 % Marktanteil im Bio-Bereich sowie 16 % Bio-Höfe, das ist allerhand, aber kein Status quo auf dem wir uns ausruhen dürfen.

Ich hoffe sehr, dass die Delegiertenversammlung von Bio Suisse am 14. April die katastrophale Parolen-Vorgabe des Vorstandes revidiert.

Giuseppe Cadinu

KWC aus reiner Überzeugung

3 Jahre

Im Sport wird in solchen Fällen der Trainer ersetzt. Das kann man auch mit dem Vorstand.

Christel Maurer

Personal Purpose & Corporate Purpose | nachhaltige Unternehmensführung |✓Sinn stiftend ✓erfüllend ✓zukunftsfähig | Consulting & Coaching für KMU |»Teil der Lösung«| Autorin & Keynote Speaker

3 Jahre

Eine erstaunliche Entscheidung des Vorstands von Bio Swiss. Wie lässt sich das mit ökologischer Nachhaltigkeit vereinbaren?

Daniel Bärtschi

Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft im Einklang – für eine enkeltaugliche Zukunft. Gestalten wir eine Wirtschaft, die der Natur gut tut.

3 Jahre

Das wird sicher bald korrigiert. Die Delegierten haben ja schon zugestimmt...

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