Biomethan. Das Multitalent.
Generell gilt nach der Biogasaufbereitung: Biomethan ist überall dort nutzbar, wo auch Erdgas zum Einsatz kommt. Und gerade durch dieses enorm hohe und nachhaltige Potenzial kann Biomethan einen großen Beitrag zur treibhausgasneutralen und kosteneffizienten Energieversorgung leisten.
Beide Varianten, also Erdgas und Bio-Erdgas, sind chemisch identisch und unterscheiden sich nur noch durch ihre entweder fossile oder biogene Herkunft. Handelsübliches Erdgas muss einen bestimmten Anteil an Methan enthalten, einen gewissen Brennwert haben und nahezu frei von anderen Gasen und Feuchtigkeit sein.
Durch Vergärung in einer Biogasanlage entstandenes Biogas hat einen Methan-Anteil von ca. 50 – 75%. Das Biogas kann mit geeigneter Technologie zu Bio-Erdgas mit einem Methan-Gehalt von bis zu 99% aufbereitet werden.
Somit kann das Bio-Erdgas, wie das fossile Pendant, problemlos in das Erdgas-Netz eingespeist und über dieses transportiert sowie gespeichert werden. Das ermöglicht eine flexible Nutzung fernab vom Erzeugungsort – nur eben nachhaltig und grün.
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Das erzeugte Biogas, auch Rohgas genannt, wird zunächst einer Vor-behandlung unterzogen, die Verunreinigungen aus dem eingehenden Biogas entfernt, bevor es in den Verdichter und die Trennmembran gelangt. Sie umfasst die Gastrocknung, den Aktivkohlefilter und die Vorkomprimierung.
In der anschließenden Aufbereitung werden das im Rohgas enthaltene Kohlendioxid, geringe Anteile an Wasser und Spurengasen wie Schwefel-wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Ammoniak und Wasserstoff mittels Membranverfahren separiert. Mit der Aufbereitung wird es zu Biomethan. Biomethan ist also quasi Biogas, das nach der Aufbereitung einen Methan-Anteil von bis zu 99% hat.
Die Reinheit von Biomethan macht eine Vielzahl von Anwendungen möglich. Es ist eine der flexibelsten und am besten verwertbaren Formen der erneuerbaren Energien. Deshalb gibt es auch so viele Einsatzmöglichkeiten für das Multitalent: Im Wärme- und Strom-Sektor, als wichtiger Rohstoff für die Industrie oder als Bio-CNG und Bio-LNG für den Verkehrssektor.
Ein nützliches Nebenprodukt der Biomethanproduktion ist CO2, das ebenfalls abgeschieden und in vielen Branchen wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder dem Gartenbau nutzbringend eingesetzt werden kann.