Bischof em. Gebhard Fürst ist Ehrenbürger

Es war zu erwarten, weil es einfach in die Reihe passt: Der Bischof em. Gebhard Fürst wurde neuer Ehrenbürger der Stadt Rottenburg am Neckar.

Gerechtfertigt oder leichtfertig? So mancher Bischof ist hart aufgeschlagen, als im Zuge der Aufarbeitung sein Versagen im Umgang mit dem Missbrauch festgestellt wurde. Aber auch da passt Fürst in die Reihe: Leiprecht, Moser, Kasper, Fürst; allen kann Versagen bescheinigt werden.

Der Oberbürgermeister von Rottenburg, Stefan Neher, und sein Gemeinderat musste die „Verdienste“ Fürsts gegen die Problematik im Zusammenhang mit seinem Umgang mit Missbrauch abwägen - sie kannten die vielen Problemfälle. „Der Gemeinderat hat gründlich abgewogen und ist zu dem Schluss gekommen, dass die vielen Verdienste von Bischof Fürst zum Wohle Rottenburgs so herausragend sind, dass ihm diese Form der Ehrung gebührt“, so Neher.

Und das kam beim Abwägen heraus:

·         Der Verkauf eines Grundstücks an die Stadt sticht die mögliche Gefährdung von Kindern durch den bekennenden Täter W.E. - Fürst hatte ihn erst fünf Jahre nach seinem Geständnis suspendiert.

·         Der Umbau des bischöflichen Verwaltungsgebäudes sticht eine mögliche politische Indoktrination von Kindern – Fürst hatte dem Mergentheimer AfD-Sympathisanten und Internatsdirektor A.R. eine Abmahnung geschickt anstatt ihn zu suspendieren.

·         Die Neugestaltung der Bischofsgruft sticht auch… den Rest halt.

Spannend: Bei allen aufgeführten Verdiensten Fürsts war und ist viel Geld im Spiel, und das stand schon immer und steht wohl noch immer über jeglicher Moral.

Fazit: Geld sticht Moral.