Selten schien mir dieser ritualisierte Verabschiedungs-Appell von Ingo Zamperoni in den Tagesthemen ferner und unerreichbarer als am Ende dieser schrecklichen Woche… In meinen Interventionen mit Teams und Organisationen nehme ich immer wieder Prinzipien wie Zuversicht, Wohlwollen, Milde, Eigenverantwortung, Respekt und Zuhören in den Fokus – als verbindendes Kit für Teams, Organisationen und Gesellschaften. Alles nur Pustekuchen…?
Spätestens seit der Corona-Pandemie spüre ich eine kollektive Resignation und Depression – Therapeuten, Psychologen und Coaches haben Hochkonjunktur. Und dennoch es ist lange her, dass ich selbst so tief runtergerauscht bin im Stimmungsaufzug wie in dieser Woche.
- Unsere freiheitlichen Demokratien implodieren: Autoritäre, autokratische und populistische Stimmen und Parteien werden immer stärker und übernehmen sogar unsere Regierungen
- Unser pluralistisches Mediensystem implodiert gleich mit: Das bewusste Streuen simpler, falscher und oft hasserfüllter Informationen und Kommentare, die Einflussnahme demokratiefeindlicher Akteure, fake accounts und digitale bots in sozialen Medien – immer mehr Menschen leben in sich selbst verstärkenden Informationsblasen.
- Eine tiefe Erosion des Vertrauens in unsere demokratischen Organe und ihr Führungspersonal: die da oben sind alles Dilettanten und treiben unsere Länder ins Chaos.
- Schlimme und brutale Kriege und unversöhnlicher Hass: es ist verkorkst, es gibt keine Lösungen.
- Immer heftiger werdende Naturkatastrophen und Extrem-Ereignisse, ein stetiger Anstieg der Erderwärmung, weitere Zunahme des globalen CO2, Ausstoßes: wir zerstören unseren Planeten.
Bye bye Zuversicht - Hat mich die große Resignation jetzt auch erwischt? Wie gehe ich damit um? Was kann mein Beitrag sein? Es hat einige Tage Bodenberührung im Stimmungsaufzug und etwas „Auskotzen“ und Jammern gebraucht, bis ich dazu kam, mir diese Fragen überhaupt zu stellen…
- Hör auf deine Frau… Dunja sagte mir in einem langen Gespräch im Auto: konsumiere nicht zu viele Nachrichten, die dich runterziehen. Schau lieber getreu dem Motto “Think global, act local“, was du im Kleinen beitragen kannst. Fokussiere dich auf deine Familie, deine Freunde, deine Arbeit – da kannst du wirksam sein.
- Schwerkraft akzeptieren… Ich habe mich an das gute alte „Circle of Influence“ – Modell erinnert. Und an diesen Kühlschrank-Aufkleber: „Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann – und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
- Lass dich von anderen inspirieren… mit diesem Filter habe ich einen schönen aufmunternden Post von
Frank Dopheide
gefunden
- Wider die Gleichgültigkeit… sagt „Chief Energy Officer“
Boris Diekmann
in seinem mutigen Post.
- Nicht verzagen... Das war (m)eine Erkenntnis nach Hören eines versöhnlichen Podcasts mit der warmherzigen
Katrin Göring-Eckardt
von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
: Wie geht man mit so viel Hass und Spaltung um?
- Einfach mal machen: ich werde mich politisch (wieder) mehr einzubringen. Und Gespräche führen, in den Dialog gehen. Danke an
Prof. Dr. Carsten C. Schermuly
für den Impuls.
- Einfach mal rausgehen… Frische Luft, Wandern, Walk & Talks mit lieben Menschen (inspiriert von
Walkaboutyou
), Tai Chi am Morgen, wieder Tischtennis spielen – all das hilft mir um den Kopf etwas freizupusten.
- Unsicherheit ist okay… Wie immer auch verstörend-provokativ und bewusst jenseits (auch meiner) Suche nach „Positivem“ und nach „Lösungen“, hat mir
Klaus Eidenschink
im Good Work-Podcast von
Jule Jankowski
aus dem
brand eins
- Netzwerk ein paar neue Denktüren geöffnet in Richtung Verunsicherungsbereitschaft.
Danke für deine Worte und Impulse, auch für mich heute sehr hilfreich und notwendig! 🙋♀️😊
Consulting & Coaching | Digital Leadership Zone
2 MonateLieber Axel, danke für die schönen Impulse für Mut und Zuversicht. Bin zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen! Vor allem wichtig finde ich, sich zu erinnern, dass wir immer, auch im Kleinen, wirksam sind. Systemisch ;-) Und heute, am 11.11. darf natürlich der Hinweis auch nicht fehlen auf die wilde Fröhlichkeit des Karnevals, der (mir) immer wieder eines gibt: Verbundenheit und Leichtigkeit. Das kölsche "Jeföhl" hilft gegen Verzagtheit. Alles Gute, viel Zuversicht und die Gewissheit: Wir sind viele! - das wünsche ich dir.
People & Culture | Transformation | Sustainability & Integrity
2 MonateDanke lieber Axel für deinen ehrlichen Post. 🙏 Die Energie dort einsetzten, wo sie die Wirkung entfalten kann, die wir uns wünschen. Darauf vorübergehend fokussieren, bis wieder die Kraft da ist, den Blick zu weiten. Das bringt mich durch schwere Zeiten. 💛
Initiatorin GOOD WORK für eine zukunftsfähige Arbeitskultur - im Podcast, auf der Bühne, in den Unternehmen I Autorin I Host GOOD WORK im brand eins Podcast Netzwerk I Organisationsberaterin I
2 MonateZuversicht und Denken in Möglichkeiten ist eine wichtige Ressource, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Das hat mit einem selbstreferentiellem Positiv-Imperativ nichts zu tun. Einfach ausgedrückt: „ andersrum vom Pferd, gefallen, ist auch nicht geritten“. Vielen herzlichen Dank fürs erwähnen und den schönen Gedanken Ausflug.
Dialog-Begleiterin & Moderatorin | Podcast-Host | Autorin | humorvoll Vortragende | Gastgeberin des Sokrates Forums ☘️ | Musik-Impulsgeberin 🎶
2 MonateMmmhhhh mir ging es die vergangene Woche ebenso. Wenn Sie es erlauben, verlinke ich hier meinen Podcast-Post (von gestern Abend) dazu. Ihnen eine gute Woche Axel Kersten.