Boss-Strategien
Neue Technologien, neue Geschäftsfelder, neue Zielgruppen. Wie schaffen es etablierte Unternehmen, sich immer wieder neu zu erfinden? Manche kaufen ein Startup zu. andere gründen eines. Und wieder andere führen ihr Unternehmen wie ein Startup.
Bastian Bergmann von WATTx ist CEO des gleichnamigen Startups in Berlin und sein Credo lautet: "Sometimes, to create, one must first destroy" Dass Bergmann mit diesem radikalen Programm erfolgreich ist, weiß nicht zuletzt das altehrwürdige Unternehmen Viessmann, denn der etablierten Heiztechnik-Anbieter hat Bergmann angeheuert und gemeinsam wurde ein Startup gegründet, mit dem Ziel, nicht weniger als die Revolution der Heiztechnik anzuzetteln. CDO Max Viessmann ist nicht nur digitaler Vordenker im Konzern, er weiß auch, dass es dafür einen kompletten gedanklichen Neuanfang benötigt und der gelang mit WATTx. Eben erst zerstören, dann hat man Platz für neue Ideen. Dass diese Ideen nicht nur dem eigenen Konzern Wettbewerbsvorteile und die Marktführerschaft bringen sondern sich darüber hinaus auch noch an Dritte verkaufen lassen, ist ein gewinnbringendes Geschäft.
Die Weidmüller GmbH. mit Geschäftsführer Joe Kranawetter geht andere Wege. "Immer wieder das Fahrwasser verlassen, alles komplett neu zu denken und das Bewährte in Frage stellen", sind Methoden, die Kranawetter verfolgt. Was vielleicht einfach und althergebracht klingt, ist in der Praxis alles andere als leicht. Denn wer ein Unternehmen führt und von seinen Mitarbeitern jemals "change" verlangt hat, der weiß, auf welche Widerstände einen erwarten können.
Und dass es manchmal nicht ohne Hilfe von außen geht, wissen alle Industrie-Bosse gleichermaßen. So bringt es Heinz Marx, CEO der Unternehmensberatung Syngroup auf den Punkt: "Entweder: Geht’s besser? Ja! Veränderung! Oder: Möchte ich besser sein? Nein? Stagnation! Ganz einfach."
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