Brasiliens Regenwald wird weiter abgeholzt – wenn auch etwas langsamer
Es ist Weltklimakonferenz COP29 Azerbaijan und all die beunruhigen Zahlen und Fakten über die Veränderungen des Klimas stehen im medialen Fokus. Der mit Abstand größte Emittent auf der Welt ist China. Dort zeigt sich ein ambivalentes Bild. Die Volksrepublik baut so viel Erneuerbare Energien zu wie kein anderes Land, zugleich gewinnt es immer noch über 60 Prozent seiner Energie aus Kohle.
Trotz seines großen Anteils am CO2-Ausstoß, will sich China nicht an Zahlungen für Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Maßnahmen im Globalen Süden beteiligen. Die Begründung: Es versteht sich selbst immer noch als Entwicklungsland.
Ein weiteres Land, das einen Unterschied macht, ist Brasilien, das mit dem Amazonas-Regenwald die grüne Lunge der Erde beherbergt. Diese ist seit Jahrzehnten durch wirtschaftliche Interessen bedroht. Die Agrarindustrie holzt Quadratkilometer um Quadratkilometer des Urwaldes ab, um daraus Ackerland zum Beispiel für den Anbau von Futtersoja zu gewinnen.
Besonders unter dem rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro (2019 bis 2022), der den Schutz des Regenwaldes komplett vernachlässigte, schritt die Vernichtung des Amazonas rasant voran. „Es gab unter der Regierung Bolsonaro eine klare Schwächung der Behörden, die für den Umweltschutz verantwortlich waren. Die Überwachung und Bestrafung von Umweltvergehen wurde praktisch eingestellt“, sagte Umwelt-Wirtschaftswissenschaftlerin Suelen „Pagu“ Cabral Pinto von der Universität UERJ in Rio de Janeiro F.A.Z. PRO Weltwirtschaft . Die Folge: Die Abholzungszahlen stiegen in den ersten drei Bolsonaro-Jahren an, gingen im letzten Amtsjahr aber wieder leicht zurück.
Interessanterweise waren dies aber nicht die Höchststände der Urwaldvernichtung, schreiben die Südamerika-Korrespondenten Tobias Käufer und Ramona Samuel . Diese gab es während der ersten Amtszeit (2003 bis 2007) des nun wieder amtierenden, linksgerichteten Luiz Inácio Lula da Silva.
Nun pünktlich zur COP29 präsentiert Brasilien die neuesten positiven Zahlen: „Der Waldverlust im brasilianischen Amazonasgebiet ist im Vergleich zum Vorjahr um 30,6 Prozent zurückgegangen“, teilte die zuständige Behörde INPE unter Berufung auf Satellitendaten mit. Auch wenn weiter Rekordwaldbrände gemeldet werden, ist das ein Erfolg.
Cabral Pinto erkennt eine grundsätzliche Kehrtwende in der brasilianischen Amazonaspolitik: „Der Aktionsplan zur Verhinderung und Kontrolle der Entwaldung enthält die Verpflichtung, bis 2030 die Abholzung auf null zu reduzieren.“ Er lege verschiedene Ziele und Vorgaben mit ihren jeweiligen Indikatoren, Fristen und Partnerorganisationen fest. „Es ist ein Beweis für die Bemühungen der Regierung, die Entwaldung im Amazonasgebiet zu bekämpfen“, ist Cabral Pinto überzeugt.
Die Achillesferse der deutschen Wirtschaft
Die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen wächst rasch. Dabei stehen hinter der Versorgung der deutschen Industrie große Fragezeichen. „Unsere Versorgungssicherheit ist gefährdeter als je zuvor“, zitiert Dr. Christoph Hein den Präsidenten des BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. , Siegfried Russwurm . Dekarbonisierung und Digitalisierung forderten eine stabile Versorgung, heißt es in einer BDI-Studie. „Laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur werden für die Errichtung einer Offshore-Windkraftanlage etwa 15,4 Tonnen mineralischer Rohstoffe pro installiertem Megawatt benötigt. Zum Vergleich: Ein Gaskraftwerk benötigt für dieselbe installierte Leistung lediglich 1,1 Tonnen mineralischer Rohstoffe – ein 14-facher Mehrbedarf!“ Bei 23 von 48 geprüften, für die deutsche Industrie kritischen Rohstoffen haben die Analysten eine „hohe bis sehr hohe Importkonzentration“ ausgemacht.
Die Auswege sind steinig: Es brauche mehr bilaterale Abkommen mit möglichen Lieferländern, wie etwa Argentinien. Zudem könnten wesentlich mehr kritische Rohstoffe aus gebrauchten Geräten ausgelöst werden, wie etwa aus gebrauchten Mobiltelefonen – oder die Geräte selbst könnten wiederaufbereitet und erneut verkauft werden. Und schließlich können einige kritische Rohstoffe auch in Deutschland gefördert werden.
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12 Billionen Dollar versteckte Kosten pro Jahr
Die industrielle Agrarwirtschaft steht wegen Massentierhaltung, Treibhausgasausstoß und Umweltzerstörung im Kreuzfeuer der Kritik. Nahrungsmittel werden als politische Waffe in Kriegen und Krisen eingesetzt. In vielen Ländern mit geringem Einkommen hat die Landwirtschaft mit ganz anderen Voraussetzungen und Problemen zu tun als in Industrieländern. Dort gibt es kaum eine formalisierte Landwirtschaft, sondern Familien bestreiten mit Subsistenzwirtschaft einen bescheidenen Lebensunterhalt – für den Verkauf ihrer Produkte reichen die Erträge auf dem Acker meist nicht aus.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO analysiert regelmäßig die Agrar- und Lebensmittelsysteme der Welt, womit die gesamte Kette vom Bauernhof bis auf den Tisch gemeint ist – also Anbau, Ernte, Transport, Handel, Verzehr und Entsorgung. Dabei macht die FAO großen Reformbedarf aus, schreibt Sabine Balk .
Anhand von 156 untersuchten Ländern fand die Organisation heraus, dass die globalen Agrar- und Lebensmittelsysteme enorm hohe „versteckte Kosten“ von jährlich etwa 12 Billionen Dollar verursachen, etwa ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Versteckte Kosten sind diejenigen, die nicht in den Marktpreisen enthalten sind. Von diesen sind laut der FAO-Studie etwa 70 Prozent (8,1 Billionen Dollar) auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen, die in Zusammenhang mit sogenannten Wohlstandskrankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes stehen.
Die FAO-Autoren weisen außerdem auf die versteckten Kosten durch Umweltschäden durch nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken hin. Die Kosten seien in Schwellen- und Industrieländern besonders hoch und beliefen sich auf schätzungsweise 720 Milliarden Dollar. Die meisten relativen Umweltkosten trügen aber die Länder, die mit langwierigen Krisen konfrontiert sind, so die Autoren.
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2 WochenÉ uma ótima matéria, que nos chama para realidade do desmatamento na Amazônia, mas também traz a insistente relutância dos maiores emissores de CO2, em custearem os ônus da poluição. Eu vejo o esforço da COP 29 em vão, pois sabemos que se China e EUA não estiverem comprometidos, nada sairá do papel. Ainda sim, parabenizo ao jornalistas envolvidos por levarem essa realidade mundo afora.
🇩🇪🎗 - Managing Director at AniBer GmbH
2 WochenSo sieht also der Grün Ruck bei F.A.Z. aus. Na prost.
Ehemaliges Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG bei Deutsche Telekom AG
2 WochenDanke. Sehr lohnend mit hoffentlich nachhaltiger Wirkung.