Bund stellt Programm für inflationsindexierte Anleihen ein

Bund stellt Programm für inflationsindexierte Anleihen ein

Es wird keine neuen inflationsindexierten Staatsanleihen aus Deutschland mehr geben. Das hat die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH (kurz: Deutsche Finanzagentur) am 22.11.2023 in einer Pressemitteilung mitgeteilt:

Der Bund hat entschieden, sich aus dem Markt für inflationsindexierte Anleihen zurückzuziehen: Ab 2024 werden keine weiteren inflationsindexierten Bundeswertpapiere neu emittiert oder bereits ausstehende Papiere aufgestockt.

Das ist für Anleger keine gute Nachricht. Spielen inflationsindexierte Staatsanleihen doch eine wichtige Rolle in der Planung für die Geldanlage.

Info: Was sind Bundeswertpapiere?

Bundeswertpapiere sind Schuldverschreibungen bzw. Anleihen der Bundesrepublik Deutschland. Mit ihnen wurden und werden Ausgaben im Bundeshaushalt finanziert, die über die Steuereinnahmen des Staates hinaus gehen. Sie bilden somit die Schulden des Bundes ab.

Info: Was sind Inflationsindexierte Bundeswertpapiere?

Die Inflationindexierung sowohl für Nennwert als auch für die Kuponzahlungen basiert auf dem unrevidierten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) des Euroraums (Gesamtindex ohne Tabak). Dieser wird monatlich vom Statistischen Amt der Europäischen Union („Eurostat“) berechnet.

Frankreich und Italien sind die größten Emittenten im Euroraum

Will man kein Währungsrisiko eingehen, können Anleger im Euroraum beispielsweise in Frankreich und Italien investieren. Die beiden Länder haben schon jetzt ein deutlich höheres Volumen in inflationsindexierten Anleihen. Einziger Nachteil: Über die nominalen Zinsen kauft man Spreadrisiken mit rein.

Deutsche inflationsindexierte Anleihen nutzen als Referenz die Inflation im Euroraum

Wichtig ist auch zu wissen, welche Inflation in den Anleihen als Referenz gilt. Deutschland hat alle 4 Anleihen an die Inflation im Euroraum gekoppelt. Frankreich hat ca. ein Viertel der Anleihen an die französische Inflation gekoppelt und ca. drei Viertel an die Inflation im Euroraum. In Italien sind es ca. 33% versus 66%.

Liquiditätsrisiken nicht außer Acht lassen

Die Liquidität könnte bei den deutschen inflationsindexierten Anleihen abnehmen und somit für größere Preisausschläge sorgen. Die letzte Anleihe wird 2046 fällig. Also in 23 Jahren. Bis dahin ist noch etwas Zeit. Allerdings spielt die Liquidität bei den inflationsindexierten Anleihen eine große Rolle und erklärt auch einen Teil der Differenz zu nominalen Anleihen. Eine kleine Einführung in das Thema gibt es z.B. bei der Federal Reserve Board :


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