Case Study Feintechnik GmbH: Vom „Volkseigenen Betrieb“ der DDR zum Darling der Wall Street durch „Private Capital“.

Case Study Feintechnik GmbH: Vom „Volkseigenen Betrieb“ der DDR zum Darling der Wall Street durch „Private Capital“.

Dem Unternehmen brachen nach dem Zusammenbruch der DDR und der deutschen Wiedervereinigung die angestammten Märkte weg.


Bei der „Feintechnik“ handelte es sich im Jahr 1989 um einen ostdeutschen Produzenten von Nassrasursystemen im Private-Label-Bereich. Von heute auf morgen stand das Unternehmen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks praktisch ohne die wichtigsten Kunden da.

 

Der norditalienische Unternehmer Franz Holzknecht sen. erkannte das gute technische Potenzial des Unternehmens, übernahm es von der deutschen Treuhandanstalt, investierte eigenes Vermögen, rettete das Unternehmen und führte die Produkte auf den Westmärkten Österreich, Deutschland und Norditalien ein.

 

Schließlich landete das Unternehmen im Dezember 2007 bei einem von mir und meinem Private-Equity Fonds geführten Private-Equity-Syndikat aus der DACH-Region. Wir internationalisierten das Unternehmen und führten es in neue Höhen.


Im Januar 2014 verkauften wir dieses tolle Unternehmen an den US-Startup „Harry´s“, der wiederum vom US-Hedgefonds „Tiger Global“ finanziert wurde. Das Unternehmen war endgültig der neue Wallstreet-Star.

 

„Private Capital“ aktiviert verborgene Potenziale in wachstumsorientierten Industrieunternehmen.

Wachstumsorientierte Familienunternehmen haben es in schwierigen Zeiten besonders schwer, an Wachstumskapital zu kommen. Banken stehen dann nämlich oft auf der Bremse, da sie ihrem Geschäftsmodell entsprechend Risiken minimieren.

 

Private Investoren hingegen wollen Rendite sehen und suchen daher kalkulierbare Risiken, um so ihre Chancen zu maximieren. Überrenditen gegenüber börsenmäßigen Veranlagungen finden sich daher gerade bei dynamischen, nicht börsennotierten Industrieunternehmen. Genau da kommt im Rahmen der Unternehmensfinanzierung „Private Capital“ ins Spiel.

 

Was ist „Private Capital“?

„Private Capital“ gehört zu den sogenannten „alternativen Finanzierungen“, also zu Finanzinstrumenten, die von privaten (oftmals institutionellen) Geldgebern abseits von Bankkrediten und anderen traditionellen Finanzierungen angeboten werden.

 

Damit dient „Private Capital“ als Überbegriff für außerbörsliche Kapitalmarktinstrumente, die typischerweise über Fonds bereitgestellt werden. Die Mittel werden in Vermögenswerte investiert, die nicht auf öffentlichen Märkten erhältlich sind.

 

Üblicherweise wird Private Capital aus Investorensicht für folgende Anlageklassen bereitgestellt:

▶️Private Equity

▶️Venture Capital

▶️Debt Finance

▶️Growth Capital

▶️Immobilien

▶️Infrastruktur

▶️Rohstoffe

▶️Special Situations

 

Private Capital wächst in bisher unbekanntem Maße und zieht enorm viel Anlegerkapital an. Im Bereich Corporate Finance ist dies besonders interessant, weil teilweise vom selben Investor unterschiedliche Finanzinstrumente für ein KMU kombiniert werden.

 

Dadurch wird es möglich, sowohl operative und strategische Interessen der Unternehmen als auch persönliche Zielsetzungen der Eigentümer in Form einer besonders „smarten Unternehmensfinanzierung“ gleichzeitig zu bedienen. Das Design eines passgenauen Maßanzugs wird individuell entworfen!

 

Nachfolgesituation beim Einstieg von Private Equity:

Der Einstieg im Dezember 2007 war anspruchsvoll. Seit dem Sommer 2007 hatten sich die Finanzierungsbedingungen infolge des Platzens der Immobilienblase in den USA sukzessive verschlechtert. Es war retrospektiv betrachtet der letzte Moment, um die Dealstruktur eines Leveraged Buy-out (Unternehmenskauf mit einem hohen Fremdkapitalanteil) umzusetzen. Was sprach für unser Engagement?

 

🔷Interessante Strategische Positionierung mit Potenzial:

  • Etablierter wachstumsschwacher, konzernunabhängiger Hersteller von Nassrasursystemen.
  • Qualitätsprodukt „Made in Germany“.

🔷Nachfolgeregelung

  • Franz Holzknecht sen. regelt Erbfolge und übergibt Feintechnik an zwei Söhne. Kurt Holzknecht war vorher Biologielehrer, Gerd Holzknecht war Arzt.
  • Kein familieninternes Interesse an Fortführung.
  • Kein Kapital für dringende Investitionen vorhanden.

🔷Private Equity als smarter Investor sichert Standort und forciert Wachstum

  • Kapitalinjektion beseitigt Investitionsstau.
  • Karriereperspektiven für 2. Managementebene werden umgesetzt.
  • Technologiesprung und Modernisierung der Produktpalette wird eingeleitet.
  • Internationalisierungsstrategie startet.

 

Wie kam der Deal zustande?

Ich traf nach vielen Jahren wieder einmal meinen alten Freund aus Studienzeiten, den Arzt Gerd Holzknecht. Er erzählte mir davon, dass er und sein Bruder nun ein ostdeutsches Unternehmen vom Vater übernommen hatten und nicht wüssten, was sie damit anfangen sollten.

 

Als Private Equity Investor riet ich ihm nach einem kurzen Gespräch, über einen Verkauf nachzudenken, da damals im Februar 2007 die Unternehmensbewertungen zyklusbedingt gerade durch die Decke schossen.

 

Auf Basis rudimentärer Informationen und Unterlagen, die er mir übermittelte, führte ich überschlagsmäßig eine faire Unternehmensbewertung durch. Als die Rückmeldung kam, dass der Wert überraschend hoch sei, bekundete ich Interesse an einem Kauf. Zu Weihnachten hieß es dann: Deal done!

 

Banken haben eine fix vereinbarte Finanzierung deutlich gekürzt.

Die letzte große Finanz- und Wirtschaftskrise nahm 2007 ihren Ausgang und war 2009 am Höhepunkt. Banken hatten damals ihr Waterloo erlebt und konnten ihre Zusagen nicht einhalten. Sie haben einfach einen Teil ihrer vertraglich fix zugesagten Finanzierung zurückgezogen.

 

Eine Pressekonferenz zu unserem Einstieg hatte vor dem Vertragsbruch durch die Banken bereits stattgefunden. Sowohl die lokale Politik als auch die Belegschaft waren erleichtert. Der Standort war gesichert.

 

Wir hatten als Finanzinvestoren mit dem Verkäufer unseren Einstieg samt Konditionen bereits fix vereinbart, hätten aber wegen einer branchenüblichen Vertragsklausel aussteigen oder den Preis neu verhandeln können. Wir haben beides nicht getan. Stattdessen haben die beiden Fonds die wegfallenden Bankkredite durch zusätzliches Eigenkapital ersetzt.

 

Der uralte Grundsatz „Verträge sind einzuhalten“ sowie Handschlagqualität waren für uns entscheidend. Wir haben einfach mehr Geld in die Hand genommen. Die Belegschaft sowie die Politik haben uns das in der Folge gedankt.

 

Hat sich das Investment für uns trotz der Komplikationen gelohnt?

Zwischen dem Zukauf 2007 und dem Verkauf 2014 erzielten wir eine Rendite auf unser eingesetztes Eigenkapital (IRR, Internal Rate of Return) von 19,5% p.a., ein akzeptables Ergebnis angesichts der damaligen Weltwirtschafts- und Finanzkrise und der vertragsbrüchigen Banken.

 

Harald Pöttinger - Der Unternehmer und die Wertsteigerung


Wir sind die Nr. 1 - im Kongo. Alpine Equity und das Wachstum


Die Story geht weiter. Die Wall Street beschleunigt das Wachstum.

Mit der Idee eines völlig neuen Geschäftsmodells  kauft nun Tiger Global, ein damals sehr erfolgreicher, global tätiger US-Hedge-Fonds über ein Startup namens „Harry´s“ die damals sehr attraktive Feintechnik.

 

Die Idee dabei? Sie wurde bereits einmal mit dem Gründerteam von Harry´s im Bereich Online-Verkauf preisgünstiger optischer Sonnenbrillen („Warby Parker“) umgesetzt. Innerhalb kurzer Zeit einen substanziellen Marktanteil am gesamten US-Nassrasurmarkt zu erobern!

 

Wieder einmal hat der Deal international Schlagzeilen gemacht. Die New York Times berichtete damals:


Über uns

Wo Banken “Nein” sagen, helfen wir weiter.

Turnkey Finance ist als Teil der Alpine Group ein führendes Unternehmen im Bereich alternativer Finanzierungslösungen für Industrieunternehmen. Mit unserem fundierten Fachwissen und über 30 Jahren Erfahrung in der Unternehmensfinanzierung unterstützen wir Unternehmer dabei, maßgeschneiderte Finanzierungslösungen zu finden und ihr Wachstum zu fördern. Dabei setzen wir hochwertige Finanzleistungen ein, die oft nur großen Unternehmen und Konzernen vorbehalten sind. Nach über 1000+ erfolgreichen Unternehmenstransaktionen helfen wir auch Ihnen dabei, Ihr Ziel zu erreichen.

Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr über Ihre Möglichkeiten kapitalmarktbasierter Finanzierungen zu erfahren und zu sehen, wie Turnkey Finance Ihr Unternehmen auf die Überholspur bringen kann.

Besuchen Sie unsere Website und kontaktieren Sie uns in Finanzierungsfragen!   Turnkey Finance: https://go.turnkey.finance/linkedin-turnkey-finance Alpine Value Management: https://go.turnkey.finance/linkedin-avm Alpine Equity: https://go.turnkey.finance/linkedin-alpine-equity Besuchen Sie unsere Websites und kommen Sie direkt auf uns zu:   Alpine Group on LinkedIn: https://go.turnkey.finance/linkedin-alpine-group Turnkey Finance GmbH on LinkedIn: https://go.turnkey.finance/linkedin-tkf-company   Anbei noch das Linkedin_Profil unseres Gründers, das sämtliche Kontaktmöglichkeiten enthält: Harald Pöttinger   Wir unterstützen Sie gerne!

Harald Pöttinger

Managing Partner bei Alpine Group | M&A Unterstützung | Financial & Tax Engineering | Unternehmensfinanzierung | Venture Capital & Private Equity

1 Jahr

Bei jeder Übernahme gibt es Herausforderungen. Für die Belegschaft bot diese Erfolgsgeschichte jedoch enorme Karrieremöglichkeiten.

Melvin Huwer

Assistent der Geschäftsleitung bei Alpine Group

1 Jahr

Spannend muss vor allem der kulturelle Wandel gewesen sein, den die Belegschaft miterlebt und gestaltet hat.

Angela Pöttinger

Administratorin bei CLEMENTIA Unternehmensberatungs GmbH

1 Jahr

Das Unternehmen hat eine sagenhafte Entwicklung hinter sich. Es zeigt sich, wie sehr Private Equity Wachstum und Innovation vorantreiben kann.

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