CEO, CIO, CDO oder doch die Fachbereiche - Wer treibt die digitale Transformation?

Rollen gibt es in Unternehmen viele – zum Beispiel den CEO, CIO und immer häufiger auch den CDO. Und dann treten auch noch die Fachbereiche in Erscheinung. Doch wer verantwortet eigentlich die Digitalisierungsstrategie und deren Transformation?

Dieser Frage ist Lünendonk in der aktuellen Studie „Business Innovation & Transformation – Wo stehen Unternehmen heute?“ nachgegangen. Diese wurde gemeinsam mit Accenture, Capgemini, Cognizant, KPMG, NTT Data und Sopra Steria durchgeführt.

Bei der Fragestellung wurde unterschieden, wer für die Erstellung und wer bei der Umsetzung die führende Kraft einnimmt. Die Ergebnisse sind deutlich: Bei der Erstellung der Digitalisierungsvorhaben ist die Rollenverteilung vor allem davon abhängig, ob bereits eine Digitalstrategie im Unternehmen vorhanden ist.

Ist dies der Fall, ist in fast jedem zweiten Unternehmen der Vorstand für die Entwicklung der Strategie zur digitalen Transformation verantwortlich. Für die Umsetzungsphase übergibt der Vorstand dann die Verantwortung an die jeweiligen Fachbereiche (87 Prozent). Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Digitalisierungsprojekte sind in diesem Fall in der Regel bereits definiert und umgesetzt. So kann der Fachbereich die Projekte direkt selbst mit dem jeweiligen Know-how umsetzten und ist nicht auf grundlegende Entscheidungen des Vorstands angewiesen.

In Unternehmen, die gerade eine Digitalisierungsstrategie entwickeln, sind dagegen häufiger CIOs (48 Prozent) für die Entwicklung verantwortlich. Ein möglicher Grund dafür ist ein geringerer digitaler Reifegrad. Denn die digitale Transformation muss mit der Modernisierung der IT und der Geschäftsprozesse (Digital Operation Excellence) beginnen. Zudem übernimmt der CIO, vor allem in Großunternehmen und Konzernen, auch die Aufgaben der Optimierung und Modernisierung der Geschäftsprozesse.

Gibt es in einem Unternehmen noch keine Digitalisierungsstrategie, agiert bei jedem zweiten Interviewpartnern der jeweilige Fachbereich individuell bei der digitalen Transformation ihrer Projekte. Dies lässt den Schluss zu, dass in diesen Unternehmen die Maßnahmen eher unkoordiniert und unabgestimmt ablaufen. Das muss jedoch nicht die Regel sein. Denn häufig wird den Geschäftsbereichen ganz bewusst die alleinige Verantwortung für die Digitalisierung übertragen. Dies ist vor allem in dezentralen und diversifizierenden Unternehmen der Fall.

Dass die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte häufig in der Verantwortung der Fachbereiche liegt, überrascht dagegen weniger. Unterstützung bekommen diese häufig von den CIOs.

Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung ist die Qualität der Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilung und Geschäftsbereichen sowie die Steuerung aller Teams und externen Dienstleister.

Generell lässt sich feststellen, dass bei sehr vielen Digitalisierungsprojekten der jeweiligen Geschäftsbereiche als Projekt-Owner maßgeblich beteiligt ist (92 Prozent). 

Der Chief Digital Officer hingegen spielt bei der Entwicklung der Strategien heute eine untergeordnete Rolle (4 Prozent). Er wird dagegen bei der Umsetzung häufiger mit eingebunden (28 Prozent). Dabei ist der CDO zumeist als Koordinator tätig und moderiert und begleitet einzelne Maßnahmen.

Am Ende lässt sich also keine pauschale Aussage zu der Frage machen, wer die digitale Transformation maßgeblich treibt. Viele Faktoren innerhalb der Unternehmen fließen mit ein und müssen beachtet werden. Wichtig ist, dass die Zuständigkeiten – egal bei welcher Strategie – eindeutig geregelt sind.

Diese und weitere Ergebnisse stehen Ihnen in der aktuelle Lünendonk-Studie 2017: „Business Innovation/Transformation Partner – Wo stehen Unternehmen heute?“ kostenlos zur Verfügung. Sie können die Studie hier downloaden.