ChatGPT in der Firma nutzen

ChatGPT in der Firma nutzen

Darf ich das eigentlich oder ist das verboten?

Heute möchte ich darüber sprechen, ob und wie es sinnvoll ist, ChatGPT in der Firma zu nutzen.

Wir stehen ja wieder einmal an einem "Wendepunkt". Allerdings ist dieser nicht wirklich neu. In den vergangenen Jahren gab es die unterschiedlichsten technischen Fortschritte, die im Unternehmensumfeld zunächst für Skepsis und Verbote gesorgt haben.

Ich habe viele Jahre in einem großen Telekommunikationsunternehmen gearbeitet und erinnere mich sehr gut an verschiedene Anwendungen, die nicht sofort mit Begeisterung angenommen wurden.

Machen wir doch gemeinsam ein bisschen eine Zeitreise:

Mobile Geräte und BYOD (Bring Your Own Device): In den frühen 2000er Jahren waren viele Unternehmen zögerlich, Mitarbeitern zu erlauben, ihre persönlichen Mobilgeräte für die Arbeit zu nutzen. Ich erinnere mich so gut an die Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz und den anfänglichen Restriktionen. Und ich errinere mich sehr gut an meinen Blackberry ;-). Mit der Zeit und der Entwicklung sicherer Mobile-Device-Management-Systeme ist BYOD jedoch zu einer gängigen Praxis geworden.

Internetnutzung am Arbeitsplatz: In den frühen Tagen des Internets waren viele Unternehmen besorgt über die Internetnutzung am Arbeitsplatz, da sie Ablenkungen und Produktivitätsverlust fürchteten. Ursprünglich wurden strenge Richtlinien für die Internetnutzung festgelegt oder der Zugang sogar vollständig gesperrt. In meinem Ausbildungsbetrieb durften wir kein Internet nutzen. Heute ist das Internet ein unverzichtbares Werkzeug in fast jedem Geschäftsbereich.

Social Media: Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder LinkedIn waren anfangs in vielen Unternehmen gesperrt. Die Befürchtungen betrafen Produktivitätsverlust, unangemessenes Teilen von Unternehmensinformationen oder Sicherheitsrisiken. Mittlerweile werden Social Media jedoch nicht nur für Marketing- und Kommunikationszwecke genutzt, sondern auch als Teil der Unternehmenskultur akzeptiert.

Cloud-Computing: Als Cloud-Dienste wie Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure aufkamen, waren viele Unternehmen zurückhaltend, ihre Daten und Anwendungen in die Cloud zu verlagern. Bedenken bezüglich Sicherheit, Datenschutz und Kontrollverlust waren vorherrschend. Heute ist die Nutzung von Cloud-Diensten weit verbreitet und wird als wesentlicher Bestandteil der IT-Strategie angesehen.

Remote-Arbeit und virtuelle Meetings: Vor der COVID-19-Pandemie bevorzugten viele Unternehmen traditionelle Büroarbeitsplätze und waren gegenüber der Idee des Homeoffice oder der Nutzung von Videokonferenz-Tools wie Zoom oder Microsoft Teams skeptisch. Die Pandemie hat jedoch gezeigt, dass Remote-Arbeit effektiv sein kann, und hat zu einer dauerhaften Veränderung der Arbeitskultur geführt.

Das sind nur einige Beispiele, die mir gerade einfallen.

Und genau so bin ich sicher, wird auch KI ganz selbstverständlich an unseren Arbeitsplätzen werden, nur in viel kürzerer Zeit.

Damit das aber im Guten und mit so wenig Ängsten wie möglich passiert, müssen Mitarbeiter*innen befähigt und geschult werden.

ChatGPT ZU SPERREN IST KEINE LÖSUNG! ABER MITARBEITER*INNEN EINFACH DRAUF LOS LASSEN AUCH NICHT!

Das war es noch nie. Bei keiner einzigen Technologie davor. Dann nutzen es ungeschulte Mitarbeiter*innen trotzdem und heimlich und richten womöglich unwissend Schaden an.

Eines der Beispiele ist sensible / personenbezogene Daten, die in ChatGPT landen und evtl. als Trainingsdaten verwendet werdet. Es gibt aber so viel mehr, was im Umgang beachtet werden muss.

Außerdem solltet ihr als Unternehmen mindestens in einen Teamaccount investieren, bei dem die Privacy etwas sicherer ist (aber auch hier: kannst du sicher sein?) und es gibt so viele weitere Punkte - deswegen ist es wichtig, eine Guideline und KI Botschafter in deinem Unternehmen zu haben.


LERNEN; VERSTEHEN; UMSETZEN

1.     Schulung und Bildung: Bei jeder dieser Technologien war es entscheidend, Mitarbeiter durch Schulungen und Weiterbildung zu befähigen. Das Verständnis der Technologie, ihrer Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen sind essenziell, um sie effektiv nutzen zu können. Bei KI ist dies umso wichtiger, da es sich um eine komplexe und sich schnell entwickelnde Technologie handelt.

2.     Richtlinien und Best Practices: Die Erstellung von Richtlinien und Best Practices war bei jeder neuen Technologie ein wichtiger Schritt. Diese Richtlinien helfen, Unsicherheiten bei der Nutzung zu reduzieren und einen sicheren und ethischen Umgang zu gewährleisten. Bei KI sollten diese Richtlinien nicht nur die technische Nutzung abdecken, sondern auch ethische Aspekte berücksichtigen.

3.     Anpassung der Unternehmenskultur: Die Einführung neuer Technologien erfordert oft eine Anpassung der Unternehmenskultur. Mitarbeiter müssen ermutigt werden, neue Tools zu erforschen und kreativ einzusetzen. Bei KI geht es darum, eine Kultur der Innovation zu fördern, in der Mitarbeiter ermutigt werden, neue KI-basierte Lösungen zu erkunden und zu entwickeln.

4.     Management-Unterstützung: Bei jeder technologischen Einführung war die Unterstützung durch das Management entscheidend. Sie müssen die Vision und den Wert der neuen Technologie kommunizieren und für die notwendigen Ressourcen sorgen. Bei KI bedeutet dies, dass Führungskräfte nicht nur Investitionen in Technologie, sondern auch in die damit verbundene Schulung und Kulturarbeit unterstützen.

5.     Sicherheit und Datenschutz: Sicherheit und Datenschutz waren bei der Einführung jeder neuen Technologie wichtige Überlegungen. Bei KI sind diese Aspekte besonders kritisch, da sie große Mengen sensibler Daten verarbeiten kann. Unternehmen müssen sicherstellen, dass KI-Systeme sicher sind und Datenschutzbestimmungen einhalten.

Wie sieht es denn bei dir aus? Nutzt du KI in (deinem) Unternehmen?





Rolf Hieke

Elektrotechnik ist mein Ding!

10 Monate

Ja ich nutze ChatGPT aber nicht auf Kundencomputern. Ich gebe auch keine Firmendaten dort ein, ausser sie sind jetzt schon auf deren Webseite öffentlich. Gruss Rolf

Edith Noerthemann

Ein Business ohne KI ist zwar möglich ... aber sinnlos.

10 Monate

Zur Zeit gibt es zwei Arten von Unternehmen: die die KI nutzen und die, die es nicht tun. Bald wird es nur noch eine Art geben. Sehr bald.

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