Check-up zum Praxismanagement: Ärzte verschenken Erfolg durch unzureichende Personalführung
Quelle: http://bit.ly/2oUEr5t
Teamgeist schafft Synergie
Die Qualität der Leistung von Arztpraxen umfasst nicht nur die medizinische Kompetenz der Ärzte, sondern beruht vor allem auch auf der Arbeit der Medizinischen Fachangestellten, die durch ihre Tätigkeit diese Kompetenz konkret an die Patienten heranbringen. Hierfür bedarf es nicht nur einer entsprechenden Qualifizierung, sondern auch einer teamzentrierten Zusammenarbeit. Ist diese Voraussetzung erfüllt, wird in einem Praxisbetrieb synergistisch gearbeitet, d. h. die erbrachte Gesamtleistung ist aufgrund von Teamharmonie und Engagement insgesamt größer als die Summe der Einzel-Leistungen.
Die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflusst die Arbeitsproduktivität
Harmonieren die Medizinischen Fachangestellten als Team, ist gleichzeitig auch die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich ausgeprägter. Im Teamverbund hat jedes Mitglied seine Position, man kann sich aufeinander verlassen und ergänzt sich. Existiert kein Teamgeist, prägen meist Kompetenzstreitigkeiten und Konflikte den Alltag. Wie betriebswirtschaftliche Arbeitsanalysen belegen, besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit des Personals und der Arbeitsproduktivität. Liegt der Zufriedenheitswert, gemessen auf der Basis einer Schulnoten-Skalierung, bei der Note „3“, so ist die Arbeitsproduktivität bereits um 30% niedriger als bei einem optimierten Zufriedenheitszustand. Die Folge: eine Arztpraxis arbeitet deutlich unter ihrem Leistungsoptimum. Ändert sich an der Zufriedenheit des Personals auf Dauer nichts, wirkt sie sich auch negativ auf die Patientenzufriedenheit und damit auf den Praxiserfolg aus.
Teamwork, die schöne heile (Schein-)Welt
„Unser freundliches Team kümmert sich gerne um Ihre Anliegen!“ Viele Praxis-Profile im Internet und in Praxisbroschüren stellen die teamorientierte Zusammenarbeit der Medizinischen Fachangestellten als Nutzen für die Patienten heraus und greifen damit ein Vorgehen auf, die in vielen anderen Branchen bereits seit längerer Zeit fest etabliert ist. Doch wie deckungsgleich sind Ankündigung und Realität? Dieser Frage ging eine Exploration im Rahmen der Valetudo Praxismanagement-Forschung© (http://bit.ly/1LD98G2 ) nach. Für 82 zufällig ausgewählte Arztpraxen, die auf ihren Homepage-Seiten den Teamcharakter ihrer Zusammenarbeit herausstellten und für die Resultate aus Benchmarking-Praxisanalysen (Valetudo Check-up© „Praxismanagement“, http://bit.ly/1pdfr8r ) vorlagen, wurden hierbei Beschreibung und untersuchte Kooperations-Wirklichkeit einander gegenübergestellt
Ein desolates Ergebnis
Das Resultat ist ernüchternd, für Kenner der Materie allerdings kaum überraschend: nur in einundzwanzig Praxen konnte von guter Kooperation gesprochen werden, bei den übrigen lagen die Ansichten der Mitarbeiterinnen über ihre Arbeitsbedingungen und das Thema „Kollegialität“ teilweise so weit auseinander, dass schon der Begriff „Zusammenarbeit“ fast gar nicht zutraf. Die Tiefenanalysen zeigen, dass für diesen Missstand vor allem ein einziger Aspekt Grund verantwortlich ist: die geringe Führungsintensität der Praxisinhaber.
Eine schlechte Bilanz
Eine Gesamtauswertung aller Praxismanagement-Beschreibungen der Valetudo Arzt-Community© erbrachte für deutsche Arztpraxen einen Leadership Materialization Score (LMS, das Verhältnis der eingesetzten Führungs-Instrumente und -Regelungen zum Best Practice-Standard) von 41,9% (Optimum: 100%). Sein Pendant, der Leadership Impact Score (LIS, die Zufriedenheit der Medizinischen Fachangestellten mit der Führung ihrer Chefs in Relation zu ihren Anforderungen), beträgt 32,7% (Optimum: 100%). Vor allem fehlende Zielsetzungen, kaum Orientierungsmöglichkeiten durch wechselnde Standards, eine geringe Kommunikation und ausbleibende Anerkennung werden dabei beklagt.
Dreifacher Schaden
Vergleicht man Praxisinhaber mit und ohne Einsatz eines professionellen Führungsmanagements, erleiden die „Führungs-Minimalisten“ drei Schadensarten:
(1) sie schaden sich selbst durch Arbeitsüberlastung und „Dienst nach Vorschrift“ des Personals,
(2) sie demotivieren die Angestellten und schaden damit auch den Patienten, die unzureichend betreut werden,
(3) es entsteht ein Gesamtschaden in Form eines geringer ausfallenden Praxisergebnisses.
Zum Forschungs-Ansatz
Grundlage der Valetudo Praxismanagement-Forschung© (http://bit.ly/1LD98G2 ) sind die Beschreibungen des Praxismanagements aus mehr als 7.000 Arztpraxen, die einen repräsentativen Einblick in den Arbeitsalltag vermitteln.
Weiterführende Informationen und Hilfestellungen zum Thema
Niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen, die ihr Praxismanagement im Benchmarking-Vergleich mit dem Best Practice-Standard und ihrer Fachgruppen-Referenz optimieren möchten – durchschnittlich sind 38 Verbesserungsvorschläge identifizierbar -, können hierfür den Valetudo Check-up© „Praxismanagement“ nutzen. Die Analyse ist ohne Vor-Ort-Berater durchführbar und im IFABS TeleConsulting-Shop erhältlich. Zur Leistungsübersicht, einer Kurz-Präsentation und einem Beitrag aus der Ärzte Zeitung…(http://bit.ly/1pdfr8r )