Corona - wie digitale Kommunikation Leben retten kann.
Menschen neigen leider immer wieder dazu, Zahlen im falschen Verhältnis zu sehen bzw. das Verhältnis für die Dimension von Zahlen falsch einzuschätzen. Das ist ein natürlicher Instinkt. Die Medien frisieren diverse Zahlen leider gerne noch etwas auf, was nicht nur Flüchtlingszahlen sondern auch COVID19 in ein falsches Licht stellt.
Ich denke, sobald übermäßig viele Intensivbetten eingesetzt werden müssen, ist bereits die Kommunikation falsch gelaufen, was oft im Vorfeld bereits hätte verhindert werden können. Das lässt sich wie folgt belegen. Hans Rosling, ein schwedischer Wissenschaftler und Arzt, hat dazu ein Buch veröffentlich: Factfulness - wie wir lernen so zu sehen, wie die Welt wirklich ist. Dafür verwendet er das Beispiel Kindersterblichkeit, in diesem Fall vergleichbar mit der Risikogruppe bei Corona-Patienten.
Auf einem seiner medizinischen Einsätze in Mosambik musste er als Arzt alleine so viele Kinder behandeln, wofür in europäischen Ländern teilweise bis zu 50 Ärzte verfügbar sind. Im Schnitt verstarb ein Kind pro Woche an schweren Krankheiten. Das Paradoxe an der Sache: egal wie viel der Arzt arbeitet, sein Einsatz bleibt ein Kampf gegen Windmühlen. Hinzu kommt, nicht jedes Kind, dass verstirbt, bekommt der Arzt überhaupt zu Gesicht. Die Lösung: nicht nur der Arzt, sondern alle helfen müssen mithelfen um die Situation zu verbessern. In unserem Fall für Corona bedeutet das, nicht die ganze Verantwortung in die Händer der Ärzte zu legen, sondern: #StayHome und #SocialDistancing.
"Dem einzelnen sichtbaren Opfer zu viel Aufmerksamkeit zu widmen, anstatt die Zahlen im Auge zu behalten, kann uns dazu verleiten, sämtliche Ressourcen für einen winzigen Bruchteil des Gesamtproblems aufzuwenden, und dadurch viel weniger Leben zu retten."
Hans Rosling
Was bedeutet das? Je schneller jeder einzelne die Information bekommt, wie er sich zu verhalten hat (z.B. Maske ja/nein?), desto früher kann das die medizinische Versorgung entlastet werden - #FlattenTheCurve
Im Fall der Kindersterblichkeit läuft die mittel-langfristige Planung vor allem auf die Bildung hinaus und nicht zusätzliche Ärzte. Warum? Wenn zum Beispiel Mütter lernen zu lesen und damit Medikamentenanleitungen verstehen, können Sie Ihre Kinder vom Kindstot bewahren. Ausgebildete Krankenschwester sorgen für Immunisierung, die Menschen waschen sich die Hände, und so weiter - die Kinder werden gar nicht erst krank. Alles Vorsorgemaßnahmen, die an der Wurzel ansetzen.
Jedes einzelne Kind ist ein Bruchteil des Gesamtproblems (Kindersterblichkeit), genau wie bei jedem einzelnen Corona-Infizierten. Werden zu viele Ressourcen (Personal bzw. Ärzte und Intensivbetten) für einen winzigen Bruchteil dieses Gesamtproblems aufgewendet, kollabiert das Gesundheitssystem. Deswegen ist das Monitoring der Gesamtsituation mittels Prävention und durchdachter Kommunikation unerlässlich.
Deshalb die präventiven Maßnahmen wie zum Beispiel Abstand halten und in besonderen Situationen Gesichtsmasken tragen, um den Tipping Point für das exponentielle Wachstum nicht zu überschreiten. Daher sollten mehr Ressourcen aufgewendet werden, um die Menschen rechtzeitig, verständlich zu informieren, und medizinische Notfälle bereits von Anfang an zu vermeiden. Damit wird oft vermieden, dass Menschen überhaupt ein Krankenhaus zu Gesicht bekommen, bis die Situation kontrolliert und richtig eingeschätzt werden kann.
Fazit: Pademien können mit richtiger Kommunikation an die Bevölkerung rechtzeitig entschärft werden. Ärzte hingegen können lediglich Schadensbegrenzung betreiben.
Abschließend nochmal auf das Buch zurückzukommen und die damit verbunden Arithmetik extremer Armut zur Kindersterblichkeit: Zuletzt starben im Jahre 2016 noch 4.2 Mio Babys weltweit, verglichen mit 14.4 Mio in 1950 aber ein gutes Ergebnis, vor allem weil die Zahl durch verbesserte Lebenssituationen und Bildungschancen kontinuierlich verringert wurde. Und um den Schulterschluss zu Corona herzustellen, zum Schluss noch die endgültige Lösung des Problems - #Impfungen.