COVID-19 löst auch psychische Störungen aus!
Judi Davidson, eine Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin an der Universität von Kalifornien sagt: «psychologische Unterstützung ist für Mitarbeitende des Gesundheitswesens genauso entscheidend, wie die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung».
Ärzte und Pflegefachkräfte sind zwar dafür ausgebildet, mit Situationen umzugehen, in denen es um Leben und Tod geht, doch auf das Ausmass der Pandemie, sind/waren die wenigsten vorbereitet. Dazu kommt die ständige Angst, sich selbst mit dem Virus anzustecken und damit auch andere im eigenen Umfeld in Gefahr zu bringen.
Die Krankenschwester Poppy Strochine aus Cincinnati bringt die Situation auf den Punkt: «Für mich ist es, als ob ich mich auf ein Schlachtfeld begebe, auf dem alle Feinde Sniper sind, die ich nicht sehe und nicht bekämpfen kann».
Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen sollten also, laut Davidson, unbedingt darauf achten, in solchen Krisenzeiten nicht nur die physische, sondern unter allen Umständen auch die «psychische Gesundheit» Ihrer Mitarbeitenden zu berücksichtigen.
Sie verweist dabei auf ein Tool der Universität von Kalifornien (HEAR-Programm), das es erlaubt, das eigene Belastung-Level im Vergleich zu anderen einzuordnen: https://medschool.ucsd.edu/som/hear/Pages/default.aspx
Albert Wu, Professor für Gesundheitspolitik an der «John Hopkins School of Public Health» spricht von zweiten Opfern («second victims»), wenn er Mitarbeitende im Gesundheitswesen meint, die ein emotionales Trauma erleben und Depressionen, rasche Burnouts oder sogar posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) entwickeln.
Auch in der Bevölkerung darf der Ausbruch psychischer Störungen als Begleiterscheinung solcher Ereignisse nicht unterschätzt werden. Auf keinen Fall sollte also dort gespart werden, wo später Schäden entstehen, die dann ein Vielfaches an menschlichen und (!) finanziellen Folgekosten verursachen werden!
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