Das ersparte Champions League Finale
Als Fußball-Fan habe ich wieder einmal das Champions League-Finale geschwänzt. Ganz bewusst und ohne viel Reue. Denn mit den gravierendsten Systemfehler der europäischen Königsklasse habe ich ein ganz grundsätzliches Problem. Kommt es im Endspiel zum Duell zweier Teams aus ein und demselben Land, verliere ich schlicht und einfach jedes Interesse. Ein europäisches Finale zwischen zwei Teams aus einer einzigen Liga hat für mich einfach keinen Reiz.
In so einem Finale sollen sich die zwei aktuell besten Teams aus den europäischen Ligen matchen. Doch leider führt der aktuelle CHL-Modus immer mal wieder dazu, dass sich im Endspiel Teams aus dem gleichen Land gegenüberstehen. Dabei handelt es sich dann um kein europäisches Spitzenfinale, sondern leider nur ein beliebiges Endspiel mit Teams aus einer nationalen Liga. Und oft nicht einmal das. Meist ist dann nur Rasenschach aus der Kreisklasse angesagt.
Fade Spitzen-Duelle
Will ich Liverpool gegen Chelsea, Real gegen Atlético, Bayern München gegen den BVB, ManU gegen Chelsea, Milan gegen Juve, Real gegen Valencia sehen, dann gerne die spannenden Liga-Duelle. All diese Paarungen gab es in diversen CHL-Endspielen bereits. Keines hat mich wirklich begeistert. Wenn ich sie mir überhaupt angesehen habe.
Bei all den oben genannten Paarungen handelt es sich aber auch um ganz banale Alltagsspiel aus den nationalen Ligen, die in einer Saison gleich mehrfach über die Bühne gehen. In diesen Spielen steckt oft viel Brisanz, Kampf und Leidenschaft. Taktische Geplänkel und strategische Überlegungen rücken dabei meist ganz weit in den Hintergrund. Dafür ist es vielfach Fußball pur. Kick at it´s best!
Spaßbremser auf dem Rasen
Schon unter normalen Bedingungen – also mit Mannschaften aus zwei verschiedenen Ländern erweisen sich Champions League Finali oft als mattes Hin und Her-Geschiebe. Wenig spannend, kaum hochklassig. Von Anfang an zurückhaltende Kicker. Das Match von der großen taktischen Vorgabe geprägt, nur ja kein Tor zu bekommen. Nur ja nicht zu verlieren. Diese taktische Spaßbremse wird meist noch etwas mehr angezogen, wenn zwei Mannschaften aus einer Liga in einem solchen Finale aufeinandertreffen. Von aufeinanderkrachen kann man in so einem Fall ja kaum sprechen. Die meist knappen Ergebnisse sprechen für sich.
Sieg für den Oberstudienrat
Nicht einmal das Duell des Trainer-Langweilers Thomas Tuchel gegen das höchst analytisch Taktik-Genie Pep Guardiola strahlte im diesjährigen Finale Manchester City gegen den FC Chelsea auch nur den kleinsten Funken Reiz aus. Am Schluss hat dann auch noch die Oligarchen-finanzierte Truppe des Fußball-Oberstudienrates aus Deutschland gewonnen. 1:0. Zum Glück habe ich mir das erspart.