Das gemeinschaftlich organisierte Neue Amt Altona wird ein Lowtech Haus mit Grünfassade
Skizze der NAA-Grünfassade. Credit: Common Agengy

Das gemeinschaftlich organisierte Neue Amt Altona wird ein Lowtech Haus mit Grünfassade

Das Neue Amt Altona (NAA) ist ein in Hamburg einzigartiges Bauvorhaben, das sich auf vielen Ebenen der Nachhaltigkeit verschreibt.

Da wäre zum einen die genossenschaftliche Form, die auf Langfristigkeit, Kontinuität und Stabilität ausgelegt ist und stets die Förderung ihrer Mitglieder verfolgt.


Bestand bewahren: Das Alte Finanzamt Altona

Rund um das Thema Bauen möchte das NAA so nachhaltig wie möglich sein. Daher ist es großartig, dass zwei Drittel des zukünftigen NAA bereits stehen, nämlich in Form des Alten Finanzamts Altona. Denn Bestandsbewahrung und -nutzung ist immer um ein Vielfaches ressourcenschonender, als neu zu bauen. 

Das Bestandsgebäude mit seinen rund 3.500 qm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und wird seit rund 10 Jahren durch Akteur*innen der Hamburger Kreativwirtschaft zwischengenutzt. Dieser Kreativstandort wird durch das NAA für die nächsten 20 Jahre in seiner jetzigen Form bewahrt. Die Genossenschaft kauft den Altbau voll vermietet und in gutem baulichen Zustand. Durch die Vereinbarung mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft ist eine volle Auslastung auch langfristig gewährleistet, wodurch der Altbau mit seinen monatlichen Mieterträgen eine hohe Sicherheit für das Gesamtprojekt darstellt. 


Holz-Neubau für Coworking

Das letzte Drittel des zukünftigen NAA stellt der Neubau für Coworking-Nutzung dar, der sich südlich an den Altbau anschließt und auf allen Ebenen mit diesem verbunden wird. Dieses Gebäude wird durch den umfassenden Einsatz nachwachsender Rohstoffe möglichst umweltfreundlich errichtet. Darüber hinaus soll die Architektur des NAA zugleich robust und wandelbar sein und somit durch ihre Langlebigkeit zu einer fortschrittlichen Energiebilanz beitragen. Nicht zuletzt wollen wir Nachhaltigkeit aber auch durch gelungene Ästhetik erzeugen, denn nur schöne Gebäude werden von ihren Nutzer:innen angenommen und langfristig bewahrt.

In den aus Holz konstruierten Obergeschossen entstehen gut belichtete und variabel nutzbare Vierer- und Sechser-Büros mit festen Arbeitsplätzen für Einzelpersonen oder kleinere Unternehmen und Organisationen. Die flexible Raumstruktur erlaubt es, bei Bedarf auch mehrere Büros zusammenzuschalten oder sogar eine gesamte Etage in ein Großraumbüro zu verwandeln. Die Büroräume werden auf jeder Etage durch gemeinschaftlich genutzte Flächen, Konferenzräume, Teeküchen, Telefonzellen und Sitzecken ergänzt. Die Holzkonstruktion wird sichtbar ausgeführt und trägt zu einer einzigartigen Raumatmosphäre und einem gesunden Raumklima bei. Das Gebäude wird nach den geltenden Vorgaben der Barrierefreiheit errichtet. 


Ein lebendiges Erdgeschoss als Herz- und Verbindungsstück

Das Erdgeschoss des Neuen Amts wird Alt- und Neubau verbinden und das Gebäude zum Stadtteil hin öffnen. Es wird gewissermaßen das Herzstück des NAA, in dem sich die Nutzer*innen aus den unterschiedlichen Gebäudeteilen begegnen, und in dem Besucher*innen herzlich eingeladen sind, gastronomische und kulturelle Angebote wahrzunehmen. Auch das Erdgeschoss soll nachhaltig, sprich langfristig wirtschaftlich funktionieren und einen Mehrwert für das NAA und den Stadtteil darstellen. Zu diesem Zweck läuft derzeit ein “Open Call” Konzeptverfahren.

Für die Zukunft der Innenstädte sind funktionierende und lebendige Erdgeschosse elementar. Ein Gebäude wie das NAA braucht ein Erdgeschoss mit einem vielfältigen kulturellen und gastronomischen Angebot, das mittel- und langfristig funktioniert, und das – ebenso wie die Obergeschosse – architektonisch so angelegt ist, dass es sich auch verändern und wandeln kann. All das möchten wir im NAA erreichen.


Grünfassade und Lowtech

Der Neubau ist das Gesicht des Neuen Amts Altona. Um ihm ein attraktives Äußeres zu verleihen und zusätzlich zu einem angenehmen Klima beizutragen, wird aktuell in einem Workshopverfahren mit den NAA-Architekten, Kimaingenieur*innen und Nachhaltigkeitsexpert*innen ein Konzept für eine Fassadenbegrünung erarbeitet. Neben hohen ökologischen Anforderungen spielen hierbei auch gestalterische Kriterien eine wichtige Rolle.

Die Entscheidung rund um Kühlung und Belüftung des Neubaus wurde kürzlich in einer Generalversammlung von den Miitgliedern der NAA Genossenschaft zugunsten einer Lowtech-Variante gefällt. Konkret bedeutet das, dass unsere Coworking-Büros nicht über technische Anlagen, die viel Energie benötigen und Kosten verursachen, belüftet und klimatisiert werden. Da wir nachhaltig und zukunftsfähig bauen wollen, werden wir dennoch darauf achten, dass eine Nachrüstbarkeit dieser Anlagen in gewissem Maße gegeben sein wird.


Wir glauben, dass das NAA sich auf einem guten Pfad befindet, ein auf vielen Ebenen sinnvolles, sinnliches und nachhaltiges Gebäude zu werden und können die Eröffnung Ende 2023 kaum erwarten!


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Stefan Christoph Streib

Sales Manager DACH bei Valmont Structures

2 Jahre

...und für die Außenbeleuchtung empfehlen wir nachhaltige und dekorative Hozmasten: www.woodenpoles.com

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