Das TWO-Modell. Bahn frei für die Vision.
Am Anfang eines Coachings steht ein Thema. Und zwar eines, über das sich der*die Coachee meist schon sehr viele Gedanken gemacht hat. Das Problem ist vielleicht ungeliebt, aber definitiv vertraut. Es umgibt den*die Coachee fast permanent und beherrscht seine*ihre Gedanken (und damit auch die Gefühle). Der*die Coachee hat sich oft in sein*ihr Problem „eingewickelt“, in seiner*ihrer Wahrnehmung gibt es keine Lösung – oder der Weg dorthin erscheint als zu langsam. Um es nach Watzlawick zu formulieren: Totale Aufmerksamkeitsfokussierung auf das Problem, wir nennen es auch Problemfokus.
Das TWO-Modell im Coachingprozess:
Das TWO-Modell bietet eine Struktur eines Coachingablaufes, der den Prozess vom Problem zum Thema hin zur Lösung unterstützt und zur Lösung „verführt“. Warum? Weil es das Ziel eines jeden Coachingprozesses ist, attraktive Anfangsbilder von Lösungen zu entwickeln und die Aufmerksamkeit auf die Lösung zu fokussieren. Doch dazu später.
Zuerst soll das TWO-Modell genauer unter die Lupe genommen werden. Der*die Coachee ist Expert*in für sein*ihr Problem. Für die Beziehungsbildung zwischen Coach und Coachee ist es bedeutend, dieses Problem angemessen wertzuschätzen: Der*die Coachee hat bereits sehr viel Arbeit und Energie investiert. Sein*ihr Problem bedeutet ihm*ihr viel und hat sehr wahrscheinlich Einfluss auf viele seiner*ihrer Lebensbereiche. Der*die Coach gibt dem Problem am Beginn daher auch entsprechenden Raum, auch wenn der Coachingprozess grundsätzlich schnell auf die Lösung(sorientierung) zusteuert und zusteuern kann. Im systemischen Sinn ist ein Problem ein Konstrukt, ein Gedankengebilde, das subjektiv wahrgenommen wird und auch nur in der persönlich konstruierten Wirklichkeit existiert. Das Problem entsteht durch eine negative subjektive Bewertung einer Situation, Sache, Emotion, Beziehung und so weiter. Wir alle bewerten, beschreiben und erklären täglich Situationen, unsere Vergangenheit, unsere Beziehungen und unsere Möglichkeiten in der Zukunft auf unsere eigene Weise. Und je nachdem, wie diese Bewertung ausfällt, kann eine Situation als belastend und problematisch empfunden werden oder eben als angenehm und erfüllend. Ein Thema ist immer etwas ganz Persönliches und gekennzeichnet durch die subjektive Bewertung und Wahrnehmung.
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Im Coachingprozess geht es wie bereits erwähnt darum, den*die Coachee dabei zu unterstützen, seine*ihre Aufmerksamkeit neu zu fokussieren. Es geht darum, den Tunnelblick, der sich auf das Problem konzentriert, zu öffnen und den Blick in Richtung Lösung zu wenden. Durch die Öffnung gegenüber neuen Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten kann der*die Coachee sein*ihr Thema anders wahrnehmen und bewerten. Sobald dies geschieht, kommt es zu den von Insoo Kim Berg7 so schön beschriebenen Anfangsbildern von Lösungen, die Bewegung in die Wahrnehmung bringen und den Start in eine gewünschte Veränderung darstellen.
Die Systematik des TWO-Modells bietet die Grundlage für die Coaching-Ausbildung des S'WALK Coaching Lehrgang.
Coaching initiiert und unterstützt Veränderungs- und Entwicklungsprozesse von Menschen. Unser Coaching Lehrgang ist ein berufsbegleitend und vermittelt sowohl theoretisches Hintergrundwissen zum Thema Coaching (auf Basis von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen) als auch ein hohes Maß an praktischer Erfahrung durch zahlreiche Übungen und Coaching-Settings. Dabei entwickeln die Teilnehmer*innen ein individuelles Coaching-Profil und machen die erlernten Instrumente und Methoden zu ihrem eigenen.
Mehr Infos dazu gibt es hier.