Das war 2024: Elf Erkenntnisse zum Jahresende
Das Jahr 2024 hat bittere Erkenntnisse parat. Vieles, was die Autoindustrie über Dekaden als naturgegeben ansah, ist passé. Krisen gab es zwar schon immer. Aber dieses Jahr brachte einen Einschnitt, der fundamental ist. Die Zeit der Konsolidierung ist angebrochen.
1. Zu den schmerzvollen Erfahrungen gehören der harte Arbeitsplatzabbau, der 2024 entweder angekündigt wurde oder bereits im Gange ist. Die Liste der deutschen Unternehmen, die streichen, ist lang und reicht von Audi bis ZF. Es sind Jobs, die wohl nicht mehr wiederkommen.
2. Die Elektromobilität wächst zumindest in Deutschland zaghafter, als sich das Autobauer und Zulieferer vor einigen Jahren dachten. Die Höchstgeschwindigkeit ist längst nicht erreicht. Das bedeutet, dass die Branche die nächsten Jahre beim Antrieb weiter zweigleisig fährt. Die Kosten bleiben hoch, die Planungssicherheit wackelt.
3. Für chinesische, expansionsgetriebene Autohersteller gibt es keine Alternative zum europäischen Markt. Die höheren Zölle in der EU hält sie nicht vom Einstieg ab. Die USA haben bereits horrende Strafzölle auferlegt, um sich abzuschotten. Und mit einem Präsidenten Donald Trump wird der Zugang sicherlich nicht leichter. Aber: Europa ist schwer zu erobern. Die China-goes-Europe-Expansion verläuft holprig.
4. Der chinesische Markt geht immer mehr in die Hände heimischer Hersteller über. Er hat über viele Jahre den deutschen Autobauern hohe Gewinne beschert. Doch China hat nun eine eigene Industrie von Autobauern aufgebaut, die 2024 ihre Marktposition weiter steigerten. Der Anteil ist für deutsche Marken sichtlich kleiner geworden.
5. Der Zwang zu Kooperationen wuchs 2024, denn Geschwindigkeit ist die neue harte Währung. Die Entwicklungszeiten müssen sinken, um vorn zu bleiben. Kollaboration heißt die Devise. Vor allem der VW-Konzern entdeckt die Möglichkeiten und hat sich mit Rivian, Xpeng oder SAIC (für Audi) eng verbandelt.
6. Auch der Umstieg auf das Agenturmodell im Vertrieb ist in der Realität viel komplexer, als es auf dem Blatt Papier aussieht. Mit einem Fingerschnippen sind die Struktur des Handels und das Kundenverhalten nicht zu verändern. Es wird Jahre dauern, bis sich dieses Modell etabliert.
7. Der neue Heilsbringer ist das Software-definierte Fahrzeug. Von diesem Trend erwartet sich die ganze Branche plötzlich viel bessere Autos, die die Kunden lieben werden, weil sie alles können. Hersteller und Zulieferer fixieren sich darauf.
8. Um sich für die Zukunft resilient aufzustellen, reicht kein Herumwursteln mehr. Die Strukturen in deutschen Unternehmen müssen grundlegend saniert werden. Restrukturierung lautet die Priorität. VW-Aufräumer Oliver Blume hat das überfällige Thema zu seinem höchsten Ziel gemacht. Die gute, alte Managementregel „Veränderung bitte nach meiner Amtszeit“ zieht nicht mehr.
9. Das Pricing wurde 2024 Chefsache. Während sich Autohersteller in der Pandemie schöne, hohe Autopreise gönnten (möglich wegen des verknappten Angebots), kippte der Markt binnen weniger Monate. Vor allem bei Elektroautos hat der Preiswettbewerb schon angezogen. Mit den neuen CO2-Grenwerten in 2025 wird dieser Wettbewerb noch härter, denn jeder MUSS Elektroautos verkaufen.
10. Künstliche Intelligenz hält überall Einzug. VW gab schon Anfang des Jahres auf der CES bekannt, dass ChatGPT in neue VW-Modelle kommt. Doch das ist nur der Anfang. KI im Auto, in der Produktion, im Vertrieb – eine Masse an Projekten wurde 2024 losgetreten. Über die Messbarkeit und den wirklichen Erfolg werden wir dann in zwölf Monaten noch einmal reden.
11. Was 2020/2021 die Halbleiterkrise, ist 2024 die Batteriekrise. Noch reichen die Kapazitäten von Zellen im Hochlauf der Elektromobilität locker. Doch die Insolvenz von Europas Vorreiter Northvolt oder das Einfrieren der Pläne von ACC zeigen die Schwierigkeit, hier ins Laufen zu kommen. Die Lieferkette ist riskant (Rohstoffe aus China), die Technologiefrage nicht geklärt (was genau braucht die Industrie?), und die Qualität reicht noch nicht. Die Euphorie nimmt ab.
All diese Erkenntnisse bilden die Grundlage, um Veränderungen anzugehen. Neue Modelle, neue Plattformen, gepaart mit einer Restrukturierung, die zu mehr wirtschaftlichem Erfolg führt, ist das Resultat daraus. Es ist die Chance zur großen Wende. Dafür war 2024 gut. Fortsetzung „So wird 2025“ nächste Woche an dieser Stelle.
Innovaction Center Finishing Lines & Rolling Mills
1 Std.Ob sich die E-Autos hier durchsetzen werden stelle ich in Frage. Bei aktuell 2 % aktuellem Anteil aus 46 Mio. PkW hier ist die Zukunftsfähigkeit und Akzeptanz nicht gegeben. Fahrende Entertainment PKW‘s zu furchtbar hohen Preisen, Abhängigkeit von Ladestationen, hoher Planubgsaufwand bei Reisen im Vorfeld vor Reiseantritt, nicht abschätzbareWartungs und Reparaturkosten über normale Nutzungsdauer von 10 Jahren und der viel diskutierte Austausch der kompletten Akkus nach x km Laufleustung….! Alles Argumente die verdrängt werden, jedoch nicht widerlegt werden können. Das E-Auto ist nicht Markt fähig, zumindest nicht hier in der BRD. Wie kann eine ganze Branche nur diesem Irrsinn verfallen und sich selbst demontieren? Benzin, Diesel, E-Auto nebeneinander forcieren und den Markt entscheiden lassen. Die ist der einzig mögliche Ansatz den Standort zu retten, alles andere führt unweigerlich ins Verderben. ( Kann so sein, muss nicht so sein, 3 Beine sind besser als 1 !)
SVP | General Manager Electrified Motion at UAES | eMobility #LikeABosch
4 TageBei der rasanten Entwicklung der Elektromobilität in China liegt der Fokus im Westen oft nur auf dem Antrieb. Aus meiner Sicht, nach fast vier Jahren in Shanghai, ist jedoch der Trend zu „Intelligent Connected Vehicles“ (ICV) der entscheidende Katalysator für die Dominanz der COEMs im globalen Leitmarkt der Mobilität. Während in Europa noch viel über SDV gesprochen wird, sind ICV in China bereits seit über drei Jahren Realität – mein Li Auto aus 2022 ist ein gutes Beispiel dafür. Liebe Automobilwoche, ich würde mich freuen, wenn das Thema #ICV oder “#SmartEV” in 2025 stärker beleuchtet wird. Ohne ein tieferes Verständnis dafür könnte leicht der Eindruck entstehen, dass ein Umstieg auf Elektroantriebe ausreicht, um mit COEMs mitzuhalten. Zudem sollten wir #bezahlbare SmartEVs stärker in den Fokus rücken – diese brauchen wir dringend in der EU, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.
Entwicklung und Modernisierung von Technologien zur Herstellung von Polymer- und Verbundwerkstoffen
4 TageWann, wann... werden sie anfangen zu fliegen!?
Kultur wächst durch Begegnung.
5 TageIch fürchte es wird 2025 v.a. für europ. Hersteller noch komplexer. Es braucht Antworten auf 1. Aus welchen Gründen soll jm. einen EQS begehren. Was bedeutet heute und morgen LUXUS? 2. Warum sind gebrauchte Taycans so schwer zu verkaufen? Verstehen junge Chines:innen die Porschtugenden nicht mehr? 3. Volksrepublik und Volkswagen: Was bedeutet Volksnähe? 4. 4 Ringe entfallen in China, sonst noch was? 5. Legen wir in Indien alle Hoffnung alleine auf Skoda? 6. Klassenkampf: Welche neue Klasse (gesellschaftlich) definiert die neue Klasse (technisch, shy technology?) und viele mehr... Die Antworten werden Ingenieure und Betriebswirte nicht alleine finden. SDV, MaaS sind nur einzelne Puzzelsteine für neue Bilder die v.a. junge Generationen einfordern, und das mit speziellen Schwerpunkten auf unterschiedlichen Kontinenten. Let's move.....
Consultant bei Freiberufler
5 Tage... kurze, bündige und zudem sehr treffende Darstellung !