«Das Zentrum soll zur Flaniermeile werden»
Das Stadtzentrum in Uster soll lebendiger und attraktiver werden. Ziel ist es, den Wandel im Zentrum so zu gestalten, dass am Schluss alle davon profitieren: Die Ustermerinnen und Ustermer, das Gewerbe, Grundeigentümer und Anwohnende. Wie die Stadt Uster das bewerkstelligen will und welche Schritte konkret anstehen, erklärt die Co-Projektleiterin Manuela Raab im Interview.
Liebe Manuela, welches sind die wichtigsten angestrebten Veränderungen im Stadtzentrum von Uster?
Mit einer Fussgängerzone soll das Zentrum zur Flaniermeile werden. Es gibt Platz für Bänke, schattenspendende Bäume, einen Brunnen und Veloabstellplätze. Herzstück des neuen Zentrums ist ein Stadtgarten in der Webernstrasse mit einem gedeckten Pavillon. Zudem soll mit der Gestaltung den Läden und Restaurants im Erdgeschoss die Möglichkeit geboten werden, sich weiter in den Strassenraum ausbreiten zu können, beispielsweise mit einem Strassencafé.
Der Wunsch nach einem belebten Begegnungsort, der Fussgängerinnen und Fussgängern eine höhere Priorität gibt, besteht schon seit längerem. Was sind die Herausforderungen für die Stadt Uster, dass solche Anliegen nicht rascher umgesetzt werden können?
Die Anforderungen an ein verdichtetes Zentrum wie in Uster sind vielfältig und die Planungsprozesse langwierig. Viele Fachstellen und Anspruchsgruppen sind involviert. Das ist positiv, denn so entsteht ein breit abgestütztes Projekt, aber es braucht einen langen Atem.
Bei welchen Punkten herrscht noch Uneinigkeit?
Insbesondere bei der Diskussion um den motorisierten Verkehr und die Parkplätze gehen die Meinungen auseinander. In der Flanierzone werden zwar einzelne Parkplätze aufgehoben, doch in der direkten Umgebung finden Autofahrerinnen und Autofahrer viele Möglichkeiten zum Parkieren. Ein neues Parkleitsystem wird zudem die Suche stark vereinfachen. Lange war zudem unklar, wie mit dem sogenannten Jelmoli-Parkplatz umgegangen werden soll. Dank der Baugesuche der Eigentümer und der künftigen Erschliessung der Tiefgarage über die Zürichstrasse konnte ein grosser Fortschritt für die Fussgängerzone erzielt werden.
Was sind für euch die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Dialog mit den Gewerbetreibenden und Eigentümern?
Die öffentliche Auflage im Sommer 2023 hat gezeigt, dass wir zu wenig auf die Gewerbetreibenden eingegangen sind. Mit zwei Dialoganlässen und der Möglichkeit zu bilateralen Gesprächen sind wir daran, diese Lücke zu schliessen. Wir haben uns sehr über die konstruktive Atmosphäre am ersten Dialoganlass vom Juni mit vielen eingebrachten Anliegen und Hinweise gefreut. Aufgrund dieser Hinweise sind wir dabei, Varianten für das Bauprojekt zu prüfen. Zum Beispiel, wie die Tannenzaunstrasse künftig funktionieren soll. Weitere Anliegen werden unter anderem mit der Standortförderung oder der Stadtpolizei besprochen. Dies betrifft beispielsweise die den Ladenmix oder mögliche Foodtruck Standorte.
Bäume und Grünflächen tragen zu einer angenehmen Aufenthaltsqualität bei und verbessern das Stadtklima. Können Klimamassnahmen auf einem so kleinen Stück Strasse wirklich etwas bewirken?
Hitzetage und heftige Niederschläge nehmen schweizweit zu und werden uns in Zukunft vermehrt beschäftigen. Über die gesamte Stadt gesehen betreffen die geplanten Massnahmen tatsächlich nur einen kleinen Bereich. Massnahmen für klimaangepasste Strassen und Freiräumen werden jedoch in Zukunft bei allen Projekten der Abteilung Bau ein wichtiges Thema sein. Auch der neue kommunale Richtplan gibt dazu die Richtung vor.
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Im Zentrum wird die kühlende Wirkung der entsiegelten Böden und der Bäume ganz konkret beim Aufenthalt spürbar sein. Dies lässt sich an einem heissen Tag einfach testen, indem man sich auf eine asphaltierte Fläche stellt und sich dann auf eine gekiesten Fläche und eine Fläche mit Baumbeschattung begibt.
Auf was freust du dich am meisten?
Zunächst freuen wir uns auf den Abschluss der Planung. Jetzt wird es konkret: Wie wird der Brunnen mit Wasser versorgt? Welche Sitzbank kommt wohin? Welche Bäume und Stauden werden gepflanzt? Diese und viele weiteren Details werden festgelegt.
Aber am meisten freuen wir uns im Team auf das erste gemeinsame Sandwich in der Mittagspause, welches wir auf der Bank im Stadtgarten im Schatten der Bäume geniessen werden. Wenn alles nach Plan läuft, kann das 2027 sein. Wir werden uns die eine oder andere Erinnerung aus der Planung und von der Baustelle erzählen und anschliessend am Glacéstand feine Gelati kaufen.
Attraktives Stadtzentrum
Mehr dazu: uster.ch/zentrum
Das tönt sehr erfreulich. Könnte zeitgenössische Kunst im lebendigen Stadtzentrum zur Attraktivität beitragen?
Die asa Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG (asa AG) wünscht der Stadt Uster viel Erfolg und Durchhaltewillen bei der schrittweisen Umsetzung für ein noch attraktiveres Zentrum! 🌳 🚶♀️ 🪑 🍹 🚶 ⛲ 🤸♂️
Passionate about people and organizations
3 MonateDas wird ein Freudenfest 🤗
2027... wenn es dann nicht wieder so viele unsägliche Einsprachen hagelt . Gehen wir also mal von 2030+ aus. Aber, ja, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt... Gute Nerven, gute Argumente und möglichst wenig Beton in den Köpfen aller Beteiligten wünsche ich