Dekanin geht mit Streithähnen um / Konfliktmanagement in der Fakultät
Als Frau „Dr. acad. Sommer“ berate ich im ZEIT ONLINE WISSEN DREI Newsletter die Scientific Community zu diversen Fragestellungen rund um die eigene Führungs- und Leitungsrolle im Wissenschaftssystem. „Dr. acad. Sommer“ ist die Coaching-Kolumne des Coachingnetz Wissenschaft e.V. – im Wechsel befassen wir uns mit diversen Anliegen, die an das Redaktionsteam von DIE ZEIT WISSEN DREI gestellt werden. In dieser Ausgabe berate ich eine Dekanin zum Umgang mit Streithähnen in der Fakultät.
„Liebe Frau Dr. acad. Sommer,
seit gut einem Jahr bin ich Dekanin. In der Fakultät gibt es zwei Kollegen, die sich wegen aller möglichen Dinge ständig in die Haare kriegen. Die schlechte Stimmung färbt auf die gesamte Fakultät ab. Bin ich eigentlich in der Verantwortung, mit den "Streithähnen" zu reden?“
Liebe X,
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allein dafür, dass Sie diese Frage stellen, haben Sie den Dr. acad. Sommer-Führungskräftepreis des Monats verdient. Weil es nicht selbstverständlich ist, dass Dekan*innen sich fragen, ob sie für Führungsfragen zuständig seien. Ja, bitte fühlen Sie sich zuständig.
Der Blick ins Hochschulgesetz in Nordrhein-Westfalen liefert dafür exemplarisch eine formale Basis. Siehe § 27: "Die Dekanin oder der Dekan leitet den Fachbereich (...). Sie oder er (...) wirkt (...) darauf hin, dass die Funktionsträgerinnen und Funktionsträger (...) ihre Aufgaben wahrnehmen und die Mitglieder und Angehörigen des Fachbereichs ihre Pflichten erfüllen." Wer durch ständige Streitereien den Arbeitsfrieden stört, beeinträchtigt die Pflichterfüllung. Was können Sie tun? Hierzu folgende Impulse:
Wurden Konflikte in Ihrer Fakultät bisher eher unter den Teppich gekehrt, leisten Sie damit wichtige Arbeit, um die Kooperationskultur ein großes Stück voranzubringen. Das wäre gut investierte Zeit für das gesamte Kollegium.
Diese Ausgabe von Dr. acad. Sommer ist in DIE ZEIT WISSEN DREI vom 7. März 2019 erschienen.