Dem Rohstoff auf der Spur
Viele hundert Besucher begeben sich beim Tag der offenen Tür anlässlich des 100. Jubiläums der Firma Schuler Rohstoff in Deißlingen auf die Expedition Recycling. Wiederverwertung ist sehr vielseitig.
Bei den Führungen über das Firmengelände und durch die Anlagen wurde den Teilnehmern deutlich, wie vielseitig das Recyclinggeschäft ist und in welchen Dimensionen Schuler Rohstoff arbeitet. „Es geht darum, das Material so gut wie möglich zu verdichten“, erklärte Christine Schuler bei der Führung an der Schrottschere. Denn die Bahnfracht kostet 54 Euro pro Tonne Fassungsvermögen im Waggon. Wenn da der Laderaum für die Fahrt nach Italien nicht richtig ausgenutzt wird, ist der Transport unrentabel.
Auch das ist interessant: Bei der Stahlerzeugung ist der Stoffkreislauf sehr gut ausgebaut. Rund 20 000 Tonnen Stahlschrott verarbeitet Schuler im Monat. Auch ein Beitrag zum Klimaschutz: Pro Tonne Recyclingstahl wird eine Tonne CO2 eingespart. Im Kunststoffbereich liegt noch viel Potenzial: Erst 18 Prozent werden in Deutschland stofflich wiederverwertet.
An den Mitmachstationen konnten kleine und große Technikfreunde ihr Geschick auf die Probe stellen. Unter der Aufsicht von erfahrenen Baggerfahrern versuchten Freiwillige, vier Bierfässchen aufeinander zu stapeln und die Minibagger in der Metallspänehalle waren nicht nur von Jungen, sondern auch von Männern besetzt, die sich im Führerhaus einen Jungentraum erfüllten. Der Schweiß floss auf dem Betriebsgelände – aber es war ein großer Spaß und informativ obendrein.