Der alte Ukrainer
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Der alte Ukrainer

In Zeiten des Krieges bedarf es positiver Gesten.

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem alten Mann – einem Ukrainer. Seine Meinung ist anders und wird Sie interessieren, wenn Ihre Menschlichkeit größer ist als Ihre Wut. Allerorts sind wir derzeit getrieben von einer ohnmächtigen, blinden Aggression und so viele stimmen ein im Chor der Rachelüsternen.

Was Sie jetzt lesen, ist so anders, als unsere öffentliche Meinung. Am besten, Sie setzen sich!

In seiner tiefen Traurigkeit über die Geschehnisse in seinem Land kann der alte Ukrainer nicht verstehen, warum die politische Führung sich nicht ergeben hat, just als die übermächtig auftretende russische Armee den ersten Fuß auf ukrainisches Territorium setzte. Er erzählte:

„Ja, es wurde eine Grenze überschritten, die russischstämmige Menschen miteinander verbindet. Wir wurden dazu verdammt, uns zu verteidigen – um den Preis von Tod und Zerstörung? Jetzt wird, ob unseres Widerstands, mit viel Waffengewalt, erst unser Land zerstört, der Tod unserer Familien hingenommen, Frauen und Kinder zu Kriegsflüchtlingen gemacht und der Hass über Jahre gesät. Was für ein unmenschlicher Preis, nur um am Ende des Krieges, wenn wieder einmal alles zerstört ist zu erkennen, dass man am besten zu Beginn verhandelt hätte. Diese Diplomatie, die niemals hätte enden dürfen, hat uns alle zu Versagern gemacht, denn in einem Krieg verliert jeder – ohne Ausnahme. Ein Krieg kennt keine Gewinner.“

„Und so ungerecht sich diese Lösung, sich kampflos zu ergeben, auch anfühlen möge“, fuhr er fort, „so ist sie doch die gerechtere, wenn der Tod von Tausenden von Menschen, ihre Vertreibung und die Zerstörung der Heimat vermieden werden kann.“ Mit seiner großen, alten furchigen Hand wischt er sich seine Tränen aus dem Gesicht. 

„Ein Krieg wird nur verhindert, durch die Weigerung der Menschen, in ihm zu kämpfen.“ Albert Einstein

Bleiben Sie mir gewogen, Ihr Wolfgang Bötsch 

Monika Brix

Inhaberin MOBRIX | Corporate Wellbeing Strategist, Gesunde Führung, Executive Coach, Speaker. Breathworker by James Nestor.

2 Jahre

Ein wunderbarer Ansatz. Vergab der Realität. Aus dem Herzen. Von Mensch zu Mensch!

Patrick M. Czaja

...lass uns über Ticketmanagement sprechen

2 Jahre

ein kluger Mann der Herr Einstein. Leider sehen die Entscheider dieser Welt nur auf seine technisch, wissenschaftlichen Arbeiten 🤔

Achim von Michel

PUBLIC RELATIONS | MITTELSTAND | INNOVATION (IP)

2 Jahre

Vielleicht antwortet der junge Ukrainer darauf: Ich möchte später gerne einmal in einer Demokratie leben und in einem freien Land, in dem nicht Menschen zu Lagerhaft verurteilt werden, weil sie die falsche Meinung äußern. Ich möchte die Wirtschaft des Westens weiter kennenlernen, unser Land entwickeln und eine Zukunft in mehr Wohlstand erleben, anstatt von Russland als "Vasallenstaat" ausgebeutet zu werden. Ich möchte ein Teil Europas sein und an die großartigen Idee der EU mitgestalten, anstatt nach China zu schielen und von einer längst vergangenen UdSSR zu träumen. Und das wichtigste: ich möchte über meine Zukunft gerne selbst entscheiden, und nicht mir diese von Panzern und Raketen diktieren lassen.

Reinhard Ploss

Head Of Consulting / Interim Management bei schambeck group

2 Jahre

Der alte Ukrainer klingt sehr vernünftig, menschlich und überzeugend. Jedoch vermute ich Putin würde das anders verstehen. Hätte sich die Ukraine ihm kampflos unterworfen, hätte ihn das in seiner Meinung nur verstärkt, dass alle im "Westen" sowieso seine aggressiven Aktionen (Krim etc.), mit Ausnahme von ein paar Protesten, hinnehmen. Die direkte Folge wäre dann zweifellos die Vereinnahmung von Moldawien, wo hört es auf ? Die Geschichte zeigt uns, dass sich bisher kein Größenwahnsinniger hat stoppen lassen, aber auf Dauer auch nie gewonnen hat. Was die Weigerung zu kämpfen betrifft, so gehören da beide Seiten dazu, sonst hat das keinen Sinn. Einmarsch allein ist auch ein Kampf.

Jens Milbrandt

Authority in Leadership Consulting

2 Jahre

Danke für den alternativen Blickwinkel!

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