Deutschland darf seine digitale Wettbewerbsfähigkeit nicht noch mehr verlieren!
Killing Beliefs #2: Deutschland darf seine digitale Wettbewerbsfähigkeit nicht nicht mehr verlieren!

Deutschland darf seine digitale Wettbewerbsfähigkeit nicht noch mehr verlieren!

Hallo zusammen, vielen Dank vorab schon mal für das tolle Feedback zur ersten Ausgabe meines LinkedIn-Newsletters Killing Beliefs hier. Ich werde ihn weiterhin wöchentlich verschicken, um meine Gedanken rund um die Digitalisierung sowie dazu spannende Links und Insights zu teilen.


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Corona und die digitale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands

Egal ob Regulatorik (Telemedizin), E-Commerce (Online-Shops) oder B2B-Sales (vor allem Messen und Außendienst): Die aktuelle Krise deckt die Schwächen hierzulande brutal auf und zeigt zugleich sehr deutlich, woran es vorher schon mangelte. Deutschland muss dringend aufwachen, um die digitale Wettbewerbsfähigkeit nicht komplett zu verlieren. Der Abstand zu den USA und China ist sehr groß und ich habe nun die Sorge, dass deutsche Unternehmen durch die Wirtschaftskrise eine Art Schutzhaltung einnehmen, weniger investieren und damit die Lücke noch größer wird.

Bitte keine Schnellschüsse - Denkt an die Konsequenzen!

Natürlich schauen viele Unternehmen gerade darauf, wie sie schnellstmöglich das aktuelle Quartal zahlentechnisch optimieren oder auch überleben können, aber diese Kurzfristigkeit kann in der Endkonsequenz für die Digitalisierung unserer Wirtschaft zu Problemen führen. Das wird auch “First-order Thinking” genannt. Was wir stattdessen brauchen, ist ein “Second- oder Third-order Thinking“. Das beschreibt Autor Howard Marks in seinem Buch The Most Important Thing wie folgt:

First-order Thinking ist schnell und einfach. Es kommt meist zum Einsatz, wenn wir ein Problem schnellstmöglich lösen wollen, ohne dabei die Konsequenzen zu bedenken. Ein simples Beispiel: Ich bin hungrig und esse einen Schokoriegel. Second-order thinking hingegen ist mehr reflektierend. Wer so entscheidet, fragt sich: “Und dann was?”. In Bezug auf den Schokoriegel denkt man somit im Vorfeld an die Konsequenzen, wenn ich bei Hunger immer einen Schokoriegel esse. Kurzfristig stillt es den Hunger, langfristig schadet es aber meinem Körper.

In Bezug auf die digitale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sehe ich hier die dringende Notwendigkeit, nicht nur in kurz-, sondern langfristigen Maßnahmen zu denken. Durch die Krise verstärkt wird es aus meiner Sicht zwei Gruppen von Unternehmen geben: Die einen, das sind die digitalen Champions, die bisher gut gewirtschaftet haben, über ausreichend Geldreserven verfügen und weiterhin langfristige Investitionen in digitale Geschäftsmodelle tätigen. Die anderen, das sind die Unternehmen, die nur kurzfristig handeln, weil ihnen die strategische Weitsicht fehlt oder sie gar nicht anders können, weil sie ums Überleben kämpfen. Ich kann deshalb nur empfehlen, nicht einfach per Schnellschuss mögliche Probleme zu lösen, sondern auch im Sinne der langfristigen Konsequenzen zu planen. Für Unternehmen, die sich das leisten können, heißt das, die jetzige Phase auch als Blaupause zu nutzen und intensiv am Produkt zu arbeiten. Je stärker mein Produkt – bestenfalls auch angepasst an eine Post-Corona-Zeit – desto eher zählen diese Unternehmen zu den Gewinnern der Zukunft.

Persönliche Auswirkungen von Corona

Ich für meinen Teil merke verschiedene Auswirkungen auf mein persönliches Leben. Bedingt durch die Kontaktsperre arbeite ich zu Hause deutlich effizienter, da Reisen wegfallen. Was mehr als schön ist: Ich verbringe mehr qualitative Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern und habe am Ende mehr aktive Erholung durch Meditation und Sport. Nachteilig an der Situation ist, dass ich schlechter esse und abends mehr Zeit mit Netflix verbringe. Was mich richtig nervt, ist dass der Fußball wegfällt sowie die sozialen Kontakte mehr als eingeschränkt sind.

Dennoch denke ich, dass Corona uns lehrt, die wichtigen Dinge im Leben – nämlich die Familie sowie das eigene Wohlbefinden – stärker wertzuschätzen. 

Spannende Links diese Woche – Fabians Highlights

Auch in dieser Woche möchte ich wieder spannende Links mit euch teilen:

  • Revolutioniert euch - oder geht unter! Mein Etribes-Mitgründer Nils Seebach macht in der WirtschaftsWoche schonungslos klar, dass sich Retail massiv verändern muss und Expansion nicht mehr über weitere Fläche stattfindet. 
  • Eine sehr interessante Herangehensweise, um mit seinem Business langfristig erfolgreich zu sein: Dieser Artikel erklärt, warum smarte Menschen nicht nur die direkte Konsequenzen ihrer Entscheidungen betrachten, sondern auch immer an die "second- and third-order“-Folgen denken.
  • Die E-Commerce-Trends der Zukunft. Darüber habe ich im Future Candy Podcast mit Host Nick Sohnemann gesprochen. Die komplette Folge gibt es hier
  • Der digitale Euro wird kommen. Die Banken Europas haben zwar den digitalen Euro abgelehnt, was den Abstand zur USA und China sicherlich größer werden lässt, aber in diesem t3n-Artikel wird zwischen den Zeilen deutlich, dass man sich mittlerweile intensiv damit beschäftigt und es meines Erachtens nur noch eine Frage der Zeit ist.
  • Licht am Ende des Tunnels. Für alle, die etwas Mut brauchen, empfehle ich diese tolle interne Ansprache von Simon Sinek an sein Team, die das „Licht am Ende des Tunnels“ aufzeigt. Die aktuelle Krise sei nicht beispiellos und in vergleichbaren Situationen sind großartige Innovation entstanden.
  • E-Commerce Startup mit $780m Bewertung. Mit Thrasio habe ich über Crunchbase dieses super interessantes und trotz Krise sehr schnell wachsendes Startup entdeckt: Eine  profitable Firma aus Massachusetts, die Amazon 3rd Party FBA Brands des täglichen Gebrauchs im großen Stile aufkauft und so einen großen E-Commerce Player baut.

Soweit von mir für diese Woche. Wie genau hat sich Corona auf dein Leben ausgewirkt? Was ist positiv, was negativ? Ich freu mich wie immer über Kommentare!

Bleibt gesund

Fabian

Sascha Buchholz

Branchenpartner | Effizientes Personalwachstum für Ihren Erfolg - Hochqualifizierte Fachkräfte in nur 30 Tagen garantiert!

3 Jahre

Digitalisierung in der heutigen Businesswelt ist einfach nicht wegzudenken!

Nicolaus Thiele-Dohrmann

Geschäftsführender Gesellschafter bei ALPHAPENTA GmbH & Co. KG | Immobilienwirtschaft, Qualitätsentwicklung und Vertriebskonzepte

4 Jahre

Man kann das gar nicht genug betonen. Was Digitalisierung bedeutet ist bei vielen der Gesellschafter des Mittelstandes noch nicht klar angekommen. Überwiegend gibt es nicht einmal ein rudimentäres Grundverständis dafür, dass es um Prozesse geht, die alles bisherige in Frage stellen dürfen und müssen und nicht um digitale Gadgets und Apps die man von ein paar "Natives" basteln lässt. Passender könnte der Titel des Kanals hier gar nicht sein.

Stephan L.

Denker / Thinker / Drafter / Motivator bei Home Office

4 Jahre

Solange wir in Deutschland oder auch ganz Europa, am Rockzipfel des Silicon-Valley hängen, wird es eine sehr einseitige Digitalisierung. 2 Fragen kommen mir da in den Sinn. 1. Warum haben wir hier in Europa keine Silicon-Valley? 2. Warum haben wir keine M.I.T. hier in Europa? Oder ist mir etwas entgangen? Ein ganz einfaches aktuelles Beispiel; Durch die Home-Office Hysterie werden Firmen wie Zoom oder Cisco Webex ganz groß geschrieben. Hallo, wir haben hier in DE eine Firma namens Teamviewer AG. Als ich seit Wochen jetzt mehrere Video-Gedöns Unterhaltungen führte, war ich überrascht wie wenig diese Software eigentlich kennen. Hört doch endlich auf immer auf diese glamourösen US Firmen zu schauen, also blöder kann man doch nicht sein.

Suraj Kakar

VP Revenue at portagon | Wholesale and Private Wealth Solutions

4 Jahre

Das finde ich auch aktuell wirklich schlimm. Viele Unternehmen kriegen die Software aktuell nicht auf Homeoffice umgestellt und haben dadurch ein rotierendes System (Belegschaft wird durch zwei geteilt und Gruppe A und B kommen wöchentlich abwechselnd ins Büro) und Kurzarbeit. Das ist schon erschreckend. Die eindeutigen Sieger dieser Krise sind IT Konzerne, vor allem Konzerne, die Cloudtechnologie anbieten, darunter kein deutsches Unternehmen leider.

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