Die 10 häufigsten Fehler bei der Mitarbeitersuche!

Die 10 häufigsten Fehler bei der Mitarbeitersuche!

Wir schreiben edas Jahr 2022 und der Begriff Fachkräftemangel geistert schon seit Jahren durch alle Medien. Ich bin mir sicher, dass keiner der sich mit Personalbeschaffung beschäftigt, sagen kann, dass sie oder er in den letzten 3 Jahren alle Stellen problemlos besetzen konnte. Es wird sich beklagt, auf die Politik verwiesen oder im schlimmsten Fall wird der Zustand einfach so akzeptiert.

Wir als Experten für Recruiting sehen allerdings täglich, dass bei vielen Unternehmen immer noch auf Methoden und Prozesse bei der Personalbeschaffung zurückgegriffen werden, welche bereits vor 10 oder gar 20 Jahren etabliert und eingeführt wurden. Deshalb verwundert es uns auch nicht, dass die Erfolgsquoten gerade bei klein- und mittelständigen Unternehmen so gering sind und sich oftmals Frust und Resignation breit machen. Der Volkswirtschaftliche Schaden daraus ist enorm. Grade der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft, mit vielen innovativen und spannenden Produkten sollte neue Arbeitnehmer von sich begeistern können.

Doch wie kommen wir dahin, dass wir wieder als Magnet auf Bewerber(innen) wirken – können wir das überhaupt schaffen? Gerade vor dem anstehenden demographischen Wandel? In diesem Artikel erfahren Sie, welche 10 Fehler Sie auf keinen Fall begehen sollten.

Ich bin überzeugt, dass jedes Unternehmen qualifizierte Bewerber finden und halten kann, allerdings müssen die Prozesse innerhalb des Unternehmens auf die neuen Gegebenheiten angepasst und noch viel wichtiger das Mindset und die Bedeutung der Personalarbeit verändert werden.

Stellen auszuschreiben und auf die passenden Kandidaten zu warten – das war gestern!

Zunächst einmal möchte ich an Sie appellieren: Recruiting ist ein Vollzeitjob! Wer denkt er kann dies nebenbei machen, dem muss ich leider sagen, dass dies nicht funktionieren wird. Wenn Sie die Zeit hierfür nicht aufbringen können oder wollen, dann suchen Sie sich am besten passende Partner. In vielen Fällen kann dies oft auch günstiger sein, als den kompletten Recruiting-Job selbst zu machen. Wie Sie erfolgreich mit Personaldienstleistern zusammenarbeiten, was dies kostet und welche Vorteile dies bringt erfahren Sie in einem meiner nächsten Artikel oder direkt bei mir.

Jetzt aber zu den 10 häufigsten Fehlern, die beim Recruiting gemacht werden:

1.     Kopieren Sie niemals Stellenanzeigen

Wer kennt es nicht: die Zeit ist knapp im Personalwesen, der Fachbereich schreit nach neuen Mitarbeitern und zwischen den Jahres- und Halbjahresgesprächen, der Weiterbildung der Mitarbeiter, Gesprächen mit dem Betriebsrat und den Personalreportings für die Geschäftsführung muss noch schnell eine neue Stellenanzeige entworfen werden. Oftmals wird dann nach ähnlichen Stellen gegoogelt, diese kurz angepasst und gepostet. Lassen Sie das bitte. Eine Stellenanzeige ist die erste Visitenkarte des Unternehmens und oftmals der erste Berührungspunkt für den Kandidaten. Stecken Sie hier die nötige Zeit hinein, seinen Sie anders, interessant und kreativ. Für 54,81 Prozent ist eine gute Beschreibung der Aufgabe und des Anforderungsprofil das entscheidende in einer Stellenanzeige.

2.     Übertreiben Sie nicht in Stellenanzeigen

Bitte versprechen Sie nichts was Sie nicht halten können. Der Bewerber wird dies spätestens in den ersten Wochen nach dem Start bei Ihnen im Unternehmen merken und frustriert die Flucht ergreifen. Beschreiben Sie sich gut, aber ohne Unwahrheiten zu verbreiten. Eine ehrliche und kreative Anzeige spricht an und Sie stechen aus dem Einheitsbrei heraus.

3.     Besitzen Sie bitte keine schlechte Karriereseite

Wenn Sie im Netz über eine Karriereseite verfügen, dann muss diese professionell gestaltet werden und es dem Bewerber so einfach wie möglich machen in Kontakt mit Ihnen zu kommen. Karriereseiten, bei denen man seinen Lebenslauf womöglich noch selbstständig in Formularfelder eintippen muss, sind schon seit Jahren out. Am besten kann der Kandidat erste Fragen gleich per Chatbot klären und sich anschließend mit wenigen Klicks bewerben. Die Aktualität der Karriereseite sowie eine gute Auffindbarkeit durch gezieltes SEO sind heutzutage sowieso Standard. Auch eine Anpassung an mobile Endgeräte sollte gewährleistet sein. Mittlerweile beginnt jede zweite Jobsuche auf dem Smartphone. Allein 2019 ist diese Zahl um 15% gestiegen. In USA sind es schon 85%.

4.     Verlassen Sie sich nicht auf ihre Karriereseite

Leider erleben wir es immer wieder, dass Unternehmen eine Stellenanzeige posten und dann auf passende Kandidaten warten. Der passive Weg ist jedoch leider schon seit vielen Jahren nicht mehr erfolgsträchtig. Nicht umsonst stellen sogar große DAX Konzerne mittlerweile duzende Vollzeit-Recruiter, die nichts anderes machen als latent suchende Bewerber proaktiv anzusprechen und für das Unternehmen zu begeistern. Für KMUs lohnt sich dieser Weg meist nur, wenn wirklich regelmäßig mehrere Stellen zu besetzen sind, denn eine qualifiziert und professionelle Ansprache sowie die danach passenden Tools und Prozesse sind absolut notwendig, um mit dieser Methode zu punkten. Wenn Sie dies nicht realisieren können, dann kommen wir zu Punkt 5.

5.     Arbeiten Sie immer mit passenden und qualifizierten Partnern zusammen

Suchen Sie sich Spezialisten für Recruiting als Partner. Dies können klassische Headhunter, Ingenieurs- oder Personaldienstleister sein. Greifen Sie auf deren Wissen und Erfahrungen zurück. Die Möglichkeiten und Tools der Partner sind für einzelne Unternehmen oft viel zu teuer und lohnen sich erst, wenn Recruiting wirklich zu ihrem Hauptgeschäft zählt. Investieren Sie Zeit in die Recherche und Auswahl der Partner und sein Sie offen und ehrlich diesen gegenüber, dann ist dieser Weg für die meisten Unternehmen meiner Ansicht nach der erfolgreichste zur Mitarbeitergewinnung.

6.     Nehmen Sie Bewertungsportale wie kununu, Glassdoor oder google ernst

Bei der Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen fällt uns immer wieder auf, dass sich gewundert wird, warum Bewerber sich nicht bewerben oder im Prozess abspringen. Schaut man sich dann die Kommentare der Mitarbeiter bei Kununu oder vergleichbaren Portalen an, dann wundert es einen nicht. Heutzutage ist alles transparent und laut diversen aktuellen Studien informiert sich ein Bewerber zuerst bei Bewertungsportalen über das Unternehmen bevor er auf die eigentliche Unternehmenshomepage geht. Man kann hier meist auch kostenfrei Bewertungen kommentieren. Nutzen Sie diese Chance.

7.     Haben Sie feste und mehrstufige Einstellungsprozesse und klare Kriterien

Machen Sie sich bitte Gedanken wie der Prozess bei Ihnen im Unternehmen für das Recruiting aussehen soll. Unklare Strukturen, fehlende Entscheidungsprozess und keine durchgängigen Einstellungskriterien wirken auf die Bewerber schnell unprofessionell und abschreckend. Außerdem führt dies oft zu Verzögerungen und Abstimmungslücken, die dazu führen, dass der Bewerber im Prozess abspringt.

8.     Lassen Sie niemals Bewerber in der Luft hängen

Bewerber haben heutzutage viele Optionen. Seien Sie konkret und schnell, lassen Sie den Kandidaten niemals zappeln. Grade wir als Mittelstand haben hier einen enormen Vorteil gegenüber Großkonzernen. Entscheidungen können sofort getroffen werden und dies schätzen die Bewerber. Nach Eingang einer Bewerbung ist ein Kandidat spätestens am nächsten Arbeitstag zu kontaktieren, ansonsten hat er die Bewerbung und Sie als Unternehmen schon längst wieder vergessen. Auch eine qualifizierte und wertaschätzende Absage gehört zu einem guten Bewerbungsprozess.

9.     Vernachlässigen Sie nie die Softskills bei der Einstellung

Nach über 15 Jahren in der Personaldienstleistung von Ingenieuren und Technikern kann ich sagen, dass meist nach der fachlichen Qualifikation eingestellt wird, aber über 80% der Zusammenarbeiten an den Softskills scheitern. Seinen Sie zu sich ehrlich. Passt das Bauchgefühl nicht, so lassen Sie es im Zweifelsfall lieber, auch wenn der Bewerber fachlich noch so gut passt. Ein guter Kandidat, der motiviert ist und lernen will, der kann das fachliche erwerben. Andersherum ist dies aber meist nicht möglich.

10.  Ignorieren Sie nicht die intrinsische Motivation des Bewerbers

Ein Bewerber von heute möchte umworben werden. Er weiß, dass er kostbar ist und will dementsprechend auch abgeholt und gut behandelt werden. Fragen Sie an welchem Punkt er bei der Bewerbung steht, nach was genau er sucht und schauen Sie ob sie dies auch wirklich bieten können. Wenn Sie nicht wissen was für den Kandidaten wichtig ist, dann können Sie auch nicht darauf eingehen. Offene Fragen und ehrliche Antworten bewirken oftmals Wunder.

Sollten Sie Fragen zu diesem Artikel haben, Beratung beim Recruiting benötigen oder einen passenden Partner für die Personalsuche und Auswahl suchen, so kommen Sie gerne auf mich zu, ihr Christian von Driven Solution - Der Bergführer für Deine Karriere.

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