Die Firmenmentalität schärfen
Der Nutzen einer themenzentriert geschärften Firmenmentalität liegt auf der Hand: Bessere Ergebnisse im Handeln der Verantwortlichen, bezüglich Nachhaltigkeit in KPI’s.
Eine themenzentriert geschärfte Firmenmentalität ist die Abkehr vom „Weiter so“. Auch dort, wo sich etwas bewährt hat, weil Erfolge damit generiert werden konnten. Alles sollte hinterfragt werden, unabhängig davon, wie es in der Vergangenheit gewirkt hat. Die Zeiten sind zu schnelllebig, als dass wir uns gefestigtes Denken erlauben können. Eine sich festgesetzte Mentalität bedient im privaten wie im beruflichen Bereich die Komfortzone. Bei dem, was vor uns liegt, engt diese aber zu sehr ein. Sie zu verlassen kostet zwar Kraft, belebt den Aufbruch zu neuen Errungenschaften.
Eine Firma kann sich nur weiterentwickeln, wenn die in ihr tätigen Kräfte sich weiterentwickeln. Je mehr von ihnen, desto besser. Am besten ist es, wenn alle bereit und in der Lage sind, sich von Vertrautem zu lösen.
Es geht um mehr als Stillstand und Stagnation zu verhindern. Es geht um das Aufblühen von Kreativitäts- und Innovationsvermögen des Einzelnen unter Nutzung, Erweiterung und Zusammenführung aller Stärken. Altbewährtes aufzubrechen gelingt, wenn die persönliche Weiterentwicklung aller Personen in Gegenwartsdenken und Nachhaltigkeitsdenken gleichermaßen einfließt.
Nicht der größte, aber auch ein Wirkungshebel sind fokussiertere, punktgenauere Begriffe, die helfen, die Firmenmentalität themenzentriert zu schärfen. So ist es nicht dasselbe, ob Mitwirkende als Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bezeichnet werden oder als das, was sie sein sollten: Handlungsverantwortliche. Auch der Begriff Führungskräfte ist zwar allerorts seit Ewigkeiten bekannt, trifft aber nur unzureichend das, worauf es heute ankommt, wenn statt von Führungskräften von Führungsverantwortlichen die Rede ist.
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Persönliche Weiterentwicklung kann es nicht genug geben. Sie ist am besten im Einklang mit der Motivation und den Potenzialen des Individuums zu erreichen. Die Motivation lässt sich abfragen. Die Potenziale müssen ergründet werden. Dabei geht es um mehr als das, was an der Oberfläche bereits sichtbar geworden ist. Potenziale zu haben ist weniger als die Hälfte vom Ganzen, das erst durch volle Potenzialnutzung zur Geltung kommt.
Firmen, die in einer Weltwirtschaft Wettbewerbsvorteile erringen wollen, in der Produkte immer ähnlicher werden, sollten ihre Glaubenssätze prüfen, ob diese noch mit den heutigen und zukünftigen Anforderungen Schritt halten können.
Achtsamkeit ist ein Schlüsselfaktor für Führungsverantwortliche und HR-ler. Beide sollten mit seismografischem Gespür auf innerbetriebliche Potenzialsuche und Veränderungswillen gehen. Auch hier müssen übliche Verhaltensweisen (Orientierung an der Motivation) von gewöhnungsbedürftigen (Orientierung an den Potenzialen) abgelöst werden.
Am Anfang steht aber die Überwindung der Befürchtung, die Firma könnte mit zu viel Veränderung überfordert werden. Woher kommt diese Befürchtung? Vielleicht daher, dass nicht themenzentriert an der Schärfung der Firmenmentalität gearbeitet wurde. Hier der Anspruch an mehr Leistung, dort die Erinnerung daran, dass man die Firmenkultur nicht ganz außer Acht lassen sollte. Mit Schärfung der Firmenmentalität hat das wenig zu tun. Es geht um das systemisch-fokussierte Neuausrichten, quasi als Abonnement zur Frischerhaltung des strahlenförmigen Denkens in allen Ecken und Winkeln der Firma, das auf Nachhaltigkeit einzahlt.